Neuer Weg, 1962. augusztus (14. évfolyam, 4124-4149. szám)
1962-08-29 / 4147. szám
Kuba Ja — Yankee nein! Protestkundgebungen und Solidaritätserklärungen X US-Provokateure am Pranger / Castro-Erklärung der UNO überwiesen Havanna, Ap/NW : In ganz Kutte dauern die Protestkundgebungen gegen die Beschiessung Havannas durch konterrevolutionäre Kubaner, die mit ihren Schiffen vo m US-Territorftim aufgebrochen waren, an. Auf einem Meeting der kubanischen Sportler, die an den Spielen in Zentralamerika und im Raum des Karibischen Meeres teilgenommen hatten, erklärte der Präsident Kubas, Osvaldo Dorticos, „durch Freiheitskampf in Guinea geht weiter Akkra. Ap/NW: Die Bevölkerung von Portugiesisch-Guinea und den Kapverdischen Inseln stützt sich in ihrem Kampf gegen die portugiesischen Kolonialisten ausschliesslich auf die eigenen Kräfte, während der von der NATO begünstigte Gegner die offene und geheime Unterstützung der imperialistischen Kräfte geniesst, erklärte der Generalsekretär der Afrikanischen Unabhängigkeitspartei von Portugiesisch-Guinea und den Kapverdischen Inseln, Amilcar Cabral, auf einer Pressekonferenz. Um den Widerstand zu brechen, scheuen die portugiesischen Kolonialisten auch nicht vor Massenmorden zurück. 8000 Soldaten, die mit den modernsten Waffen ausgerüstet sind, führen systematisch Repressalien durch. In den Lagern und Gefängnissen schmachten über 3000 Nationalisten. Ab 19 Uhr gilt für die Einheimischen ein Nachtausgehverbot. Hunderte afrikanische Arbeiter und Beamten werden fristlos entlassen oder verhaftet. In einigen Teilen des Landes, wo im Vorjahr wegen der Repressalien der Kolonialisten kein Anbau erfolgen konnte, droht Hungersnot. Dessenungeachtet hat unsere Partei mit Unterstützung der Massen den bewaffneten Widerstand organisiert. Unsere Partei, un*.er Volk sind felsenfest entschlossen, ihre Pflicht zu tun und trotz der zahlreichen Opfer bis zum Endsieg zu kämpfen. Englische Faschisten auf der Anklagehank London, Ap/NW: Am 27.’August wurde in der englischen Hauptstadt das Verfahren gegen vier Führer der britischen „Nationalsozialistischen Bewegung“ eröffnet. Den Angeklagten und dem als „Führer“ der Bewegung angesehenen Colin Jordan wird Störung der öffentlichen Ruhe zur Last gelegt. Zu Beginn der Verhandlung gab der Generalstaatsanwalt bekannt, dass die Polizei bei Hausdurchsuchungen im Parteilokal der Organisation und in den Wohnungen der vier Angeklagten Sprengstoffmittel, Feuerwaffen, Hakenkreuzfahnen, Bilder der Führer Hitlerdeutschlands, Tonbandaufnahmen mit den Reden Hitlers und mit deutsch-faschistischen Märschen vorgefunden hat. Aus der Anklageschrift des Staatsanwalts Griffith-Jon es geht hervor, dass die englischen Faschisten seit mehr als zwei Jahren ungestraft ihr Unwesen trieben. Noch im März 1960 hat der Landesrat der „Nationalen Partei Grossbritanniens“, der damals auch Anhänger Jordans angehörtan, beschlossen, eine paramilitärische Organisation aufzuziehen. Diese nach dem Muster der sattsam bekannten hi tleristi sehen SA-Truppen geschaffene Organisation verfolgte die gleichen verabscheuungswürdigen Ziele. Bei dem Zeugenverhör bestätigten mehrere Zeugen, dass die Angeklagten ebenso wie die Hitlerfaschisten in Uniform herumparadierten und militärische Ausbildung erhielten. Lohnkampf in Asturien verschärft sich Madrid, 28. (Agerpres.) — Wie aus Berichten der Presseagenturen hervorgeht, dehnt sich der Streik der asturischen Kumpel aus. Die Franco-Behörden haben am 27. August im Langreo-Tal zwei weitere Gruben stillgelegt, um die Streikenden unter stärkeren Druck zu setzen. Reuter-Meldungen zufolge ist die Zahl der auf Anordnung der Franco-Behörden stillgelegten Zechen auf 28 gestiegen, die Arbeitslosenziffer hat 15 000 erreicht. Trotz all dieser Massnahmen und des brutalen Einschreitens der Franco-Polizei setzen die streikenden Bergarbeiter ihren mutigen Kampf für die Erfüllung ihrer Forderungen nach Lohnerhöhungen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen fort. Rotationsmaschinen stehen still Buenos Aires, 28. (Agerpres.) — Die Streikbewegung greift in Argentinien immer mehr um sich. Am 27. August erschienen in Buenos Aires keine Zeitungen. Die Journalisten stehen im Solidaritätsstreik mit den Setzern der Morgenzeitungen. Sie fordern Lohnerhöhung und die Wiedereinstellung ihrer wegen der Teilnahme am Streik entlassenen Kameraden. Am 28. August erschienen zahlreiche Morgenzeitungen der argentinischen Hauptstadt mit einer kleineren Seitenzahl. Der Streik der Post- und Telefonangestellten dauert an. Bei den Postämtern des Landes haben sich bereits über 800 000 Briefe und 30 000 Telegramme angesammelt. Bauernexodus in Italien Erdrückender Pachtzins in Emilia-Romagna Rom, 28. (Agerpres.) — Die italienischen Bauern verlassen ihre Felder und ziehen in die Stadt, um dort Ai-beit zu suchen. Den vor kurzem in Rom veröffentlichten Angaben zufolge haben sie in der Region Emilia-Romagna allein 2546 Bodenparzellen aufgegeben, d. s, 3,67 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Region. Einen Massencharakter hat der Auszug der bäuerlichen Pächter angenommen, die, da sie keinen eigenen Boden besitzen, gezwungen sind, den Eigentümern 47 Prozent der Ernte abzuliefern. Die Pächter in der Region Emilia-Romagna haben annähernd 2000 Bodenparzellen verlassen. die Beschiessung Havannas beabsichtigt der nordamerikanische Imperialismus, eine Lage zu schßffen, die eine direkte bewaffnete Aggression gegen Kuba rechtfertigen soll“. Das kubanische Volk sei bereit, jede Aggression gegen sein Land abzuwehren. Zehntausende Kubaner durchzogen am 27. August die Hauptstrassen Havannas, sie trugen die kubanische Nationalflagge und Spruchtafeln mit den Losungen : „Wir verurteilen die schändliche Aggression des amerikanischen Imperialismus !“, „Kuba — ja, Yankee — nein !, „Vaterland oder Tod !“. Die kubanischen Zeitungen veröffentlichten zahlreiche Solidaritätsbotschaftein aus den Ländern Lateinamerikas und aus anderen Staaten. „Hoy“ schrieb am 27. August: „Angesichts der neuen Aggression der USA ist das kubanische Volk sicher, dass weder die Wirtschaftsblockade noch die bewaffneten Überfälle vom Territorium der USA aus die kubanische Revolution niederzwingen können. Wir haben Waffen zu unserer Verteidigung, wir haben die Ausbildung und den Mut, diese Waffen zu handhaben. Heute ist die Losung .Vaterland oder Tod' für die Kubaner noch volkstümlicher geworden als je zuvor.“ New York, 28. (Agerpres.) — Die Ständige Vertretung Kubas bei den Vereinten Nationen übermittelte dem UNO-Sekretariat am 27. August die Erklärung des kubanischen Premierministers Fidel Castro, worin darauf hingewiesen wird, dass „die Regierung der Vereinigten Staaten die Verantwortung für den feigen Überfall auf Havanna in der Nacht vom 24. auf den 25. August trägt“. Gilberto de la Pena, Sekretär der Ständigen Vertretung Kubas bei der UNO, ersuchte, dieses Dokument ällen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zu übergeben. New Yorker Demonstranfen protestierten vor dem UN-Gebäude gegen die ständige Bedrohung Kubas durch die amerikanischen Imperialisten Die Lage in Algerien Massnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung Beratung der Militärdistrikte in Setif / KP Algeriens unterstützt das Politbüro Tunis, 28. (Agerpres.) — TASS: Nach Meldungen aus Algier hat das Politbüro der Nationalen Befreiungsfront die vom Kommando des vierten Militärdisfcrikts angeordneten illegalen und willkürlichen Verhaftungen und Haussuchungen verurteilt. Im Kommunique, das bei dieser Gelegenheit veröffentlicht wurde, wird betont, dass in letzter Zeit Soldaten der Nationalen Befreiungsarmee verhaftet wurden, die sich am Kampf gegen die Fallschirmtruppen des französischen Generals Massu beteiligt hatten. Ihre Verhaftung wird damit begründet, dass sie die Beschlüsse des Politbüros unterstützten. Der Generaistabschef der Nationalen Befreiungsarmee, Oberst Boumedienne, berief für den 28. August nach Setif (Westalgerien) eine Beratung der Leiter der Militärdistrikte 1, 2, 5 und 6 sowie der hohen Generalstabsoffiziere ein. Auf der Beratung soll die Lage erörtert werden, die Im Lande infolge der Aktionen des Kommandos des Militärdistrikts Nr. 4 geschaffen wurde. Am 27. August abends fand in Algier eine Demonstration zur Unterstützung des Politbüros statt. London, 28. (Agerpres.) — Wie der Korrespondent der Reuter- Agentur aus Algier berichtet, sprach sich die Kommunistische Partei Algeriens dafür aus, das Politbüro der Nationalen Befreiungsfront in seiner Auseinandersetzung mit dem Kommando des 4. Militärdistrikts zu unterstützen. In dem dazu veröffentlichten Kommunique wird darauf hingewiesen, dass für die Vorbereitung der Wahlen in die Konstituierende Versammlung eine Zentralmacht erforderlich ist, die sich allgemeinen Ansehens erfreut. Paris, 28. (Agerpres.) — TASS : Der Generalsekretär des Politbüros der Nationalen Befreiungsfront Algeriens, Khider, forderte das Kommando des vierten Militärdistrikts auf, sich der Zentralmacht zu unterordnen. „Da in Algier alle Zentralorgane konzentriert sind, muss sich diese Stadt au3schliessiich der Zentralmacht, also dem Politbüro, unterstellen“ — heisst es u. a. im Schreiben Khiders an das Kommando. Paris, 28. (Agerpres.) — TASS: Am 28. August wurden in Paris zwischen der Regierung Frankreichs und dem Provisorischen Exekutivorgan Algeriens neun Protokolle, Übereinkommen und Verträge unterzeichnet. Diese Dokumente legen einige Formen der Durchführung der Verträge von Evian fest und beziehen sich auf folgende Fragen : Gewährung einer technischen Hilfe an Algerien, die Lage der französischen Beamten in Algerien, Justiz, Finanzfragen, die Zusammenarbeit in der Sahara und vor allem die Schaffung eines Sonderorgans für die Verwertung der Naturschätze der Sahara. Zur politischen Krise in Argentinien Armeeführer wollen die Macht an sich reisseif Buenos Aires, Ap/NW : Nach einer France-Presse-Meldung haben die argentinischen Armeeführer und die Heeresminister auf „einer in der vergangenen Woche abgehaltenen Sitzung vereinbart, am politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben des Landes aktiver teilzunehmen und die Gewerkschaften schärfer zu kontrollieren". Nach der Zeitung „La Razon" soll ein Ministerpräsident als direkter Exponent der Armee die Regierungsgeschäfte übernehmen, um auf diese Weise die politische Krise zu lösen. Die aufrührerischen Armeeführer haben sich darüber geeinigt, den früheren Oberkommandierenden der Armee, General Arturo Arana, als Ministerpräsidenten in Vorschlag zu bringen. Andere Armeeführer unterstützen den früheren provisorischen Präsidenten Pedro Aramburu, während die Marine Admiral Rojas als ihren Vertrauensmann nominiert. Wie Associated Press berichtet, hängt es jetzt nur von den Streitkräften ab, dass der Plan zur Ernennung eines Ministerpräsidenten in die Tat umgesetzt wird. Die Armeeführer sind der Ansicht, dass die Entscheidung in diese Woche fallen muss. Internationaler Sfudenfenverband beschliessf ; Kampf für Demokratisierung des Ifnierrichtswesens Vollste Unterstützung den spanischen Studenten / RVR-Resolutionsanträge angenommen Leningrad, 28. (Agerpres). — Die Arbeiten des VII. ISB-Kongresses wurden am 28. August fortgesetzt und zahlreiche Resolutionen über Fragen der Studentenschaft angenommen. In der Resolution zur Tätigkeit der Studenten im Friedenskampf wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, wachsam zu sein, solange eine Kriegsgefahr besteht, sich mit den Arbeitern und Jugendlichen aller Gesellschaftsschichten an gemeinsamen Aktionen zu beteiligen, nur die allgemeine und totale Abrüstung unter strenger internationaler Kontrolle, den sofortigen Abschluss eines Abkommens über die Einstellung der Kerntests in der Atmosphäre, im Kosmos, unter der Erde, und im Wasser zu gewährleisten. Unter den Resolutionen zu grundsätzlichen Fragen, die die Basis der Tätigkeit des ISB in den kommenden Jahren bilden werden, kommt der Resolution zur Tätigkeit des ISB für die Demokratisierung und die Reform des Unter-richts besondere Bedeutung zu. Feimer wurde eine Resolution zur Tätigkeit des ISB auf dem Gebiet der Gewährung materieller Unterstützungen an die Studenten gebilligt. In der Resolution „Über die Lage des Unterrichts in Spanien" verurteilte der Kongress „den Obskuran-tismus und die strenge Zensur, die an den Universitäten und in der ganzen spanischen Kultur herrschen“, sowie die Repressalien und Folterungen spanischer Studenten, die gegen das Franco-Regime kämpfen. Auf Vorschlag der rumänischen Delegation wurden die Resolutionen angenommen, die die Zusammenarbeit der Studenten in Europa und die Studentenpresse betreffen. Brasilien ringt um wirtsdiaftlishe Unabhängigkeit Rio de Janeiro, 28. (Agerpres.) — „Das brasilianische Volk wünscht seine Probleme selbst, ohne fremde Einmischung, zu lösen“, erklärte Präsident Joao Goulart vor Unteroffizieren der Streitkräfte des Landes. „Wir wollen Brasilien im Interesse der Brasilianer entwikkein. Wir sind in der Lage, unser Schicksal selbst zu bestimmen. Unsere Reichtümer müssen stets dem brasilianischen Volk von Nutzen sein. Wir werden unsere wirtschaftliche Unabhängigkeit erringen“, erklärte abschliessend der Präsident. Peinlich für Bonn Aufschlussreich für Indien und peinlich für Bonn — die westdeutsche Misswirtschaft in Rourkela ist nunmehr auch dokumentarisch belegt : Auf Drängen der Abgeordneten hat die indische Regierung einen Bericht über die verfahrene Lage in dem mit westdeutscher „Hilfe“ errichteten Stahlwerk kürzlich dem Parlament zugeleitet. Die westdeutsche Expertengruppe, die ihn vor einigen Monaten angefertigt hatte, war offenbar wie Bonn der Meinung gewesen, dass ihn die indische Regierung „vertraulich“ behandeln würde. Rourkela — ein Fass ohne Boden So werden denn in dem Bericht alle Pannen und Fehlleistungen Rourkelas registriert — das Bild eines Chaos, dessen Ausmass deutlich wird, wenn man sich vergegenwärtigt, dass allein die Beseitigung der Mängel in Rourkela nicht weniger als 60 Millionen Rupien kosten soll. Und Rourkela hat die Inder schon allerhand Geld gekostet. Doch da der Bericht nach typisch imperialistischer Manier die ganze Schuld an dem Debakel der indischen Verwaltung in die Schuhe schieben will und Indien natürlich nicht daran denkt, Bonn so billig davonkommen zu lassen, verschwand er zum Leidwesen Bonns nicht im Tischkasten der indischen Regierung. Das Parlament wird ihn diskutieren, und die Töne, die in dieser Diskussion laut werden dürften, werden für Bonn kaum einen Ohrenschmaus darstellen. Zweierlei Hilfe Die ganze Angelegenheit ist für die westdeutschen Monopole um so unangenehmer, als zur gleichen Zeit in Neu Delhi und Moskau ein gemeinsames Kommuniqué der beiden Regierungen veröffentlicht wurde, in dem beide Seiten ihrer „vollen Befriedigung“ über die „hervorragende Leistung“ des mit sowjetischer Hilfe entstandenen Stahlwerks Bhilai Ausdruck geben. Bhilai hat längst seine volle Karpazität von einer Million Tonnen Stahl erreicht und sogar schon überschritten. Während Rourkela noch immer rund 30 000 Tonnen Stahl im Monat weniger als Bhilai erzeugt und an eine Erweiterung vorläufig nicht zu denken ist, nimmt das sowjetisch-indische Kommuniqué befriedigend zur Kenntnis, dass in Bhilai die Ausdehnung der Kapazität auf 2,5 Millionen Tonnen Stahl erfolgreich voranschreitet. Zwei Dokumente weisen damit schwarz auf weiss nach, welche Kluft die westdeutsche „Entwicklungshilfe“ von wirklicher Hilfe trennt. Westdeutsche Profitgier Hat man in Indien schon vorher beide Stahlwerke immer wieder verglichen und war Rourkela dabei immer weiter ins Hintertreffen geraten, so erhält dieser Vergleich — jetzt dokumentarisch belegt — noch mehr Gewicht. Bonn behauptet, in Rourkela fehle es an qualifizierten Arbeitskräften. Jetzt schreibt die Presseagentur IPA : „Ist es nicht eine Tatsache, dass die Verantwortung dafür . .. bei den Westdeutschen selbst liegt ? Wie kommt es denn, dass die Ausbildung von Personal (in Rourkela) nicht rechtzeitig und in genügendem Umfang vorgenommen wurde, wie es in Bhilai geschah 7“ Warum wohl ? Weil westdeutsche Profitgier und Schluderwirtschaft dafür keinen Sinn hatten! Westdeutsche Kreise hatten die Fehlleistungen in Rourkela lange Zeit als „Kinderkrankheiten“ hinzustellen gesucht. Doch in den Kraftwerken von Bokaro und Durgapur liegen nun ebenfalls Turbinen und Generatoren still, die von westdeutschen Firmen geliefert worden waren. Eine indische Regierungskommission hat eindeutig Konstruktionsfehler nachgewiesen. Warum gibt es immer nur in den von westdeutschen Monopolen gelieferten Ausrüstungen und Projekten Kinderkrankheiten ? Auch hier kann Indien vergleichen : In Neyveli in Südindien ist die erste 50 000-kW-Turbine sowjetischer Herkunft angelaufen — arbeitet und hat bereits die Bewunderung des indischen Personals gewonnen. Bonn wird sich schon Besseres ausdenken müssen, um Indien über die westdeutsche Schluderwirtschaft hinwegtäuschen zu können. Nun erst recht, nachdem sie amtlich bewiesen ist. (Neues Deutschland) Chruschtschow empfing U Thant Jalta, Ap/NW : Ministerpräsident N. S. Chruschtschow empfing am 28. August den in der Sowjetunion zu Besuch weilenden amtierenden UNO-Generalsekretär U Thant und hatte mit ihm eine freundschaftliche Aussprache. Danach speiste U Thant mit N. S. Chruschtschow und seiner Familie. Sowjetlsch-finnländisches Abkommen Helsinki, 28. (Agerpres.) — TASS: Vom 8.-27. August fanden in Helsinki zwischen den Regierungsdelegationen der UdSSR und der Republik Finnland Verhandlungen über das Problem der Verpachtung des Saimaa-Kanals an Finnland durch die sowjetische Seite statt. Auf Grund der Verhandlungen gelangten die Delegationen zu einer, einstimmig angenommenen Lösung; am 27. August wurde der Wortlaut des Abkommens paraphiert. Weitere japanische Kaufleute' in die Sowjetunion Moskau, 28. (Agerpres.) — TASS; Eine weitere Gruppe von Vertretern der japanischen Geschäftskreise ist in der Sr/wjetunion eingetroifen und wird Moskau, Leningrad, Charkow, Kiew und andere Städte besuchen. Am 28. August trafen die Delegationsmitglieder mit dem Vorsitzenden des Präsidiums der Unionshandelskammer, Michail Nesterow, zusammen. Erfolgreiche Erntekampagne in der UdSSR Moskau, Ap/NW : Nach Angaben der Zentraldirektion für Statistik, beim Ministerrat der UdSSR haben die Kolchose und Sowchose der UdSSR bis zum 25. August die' Halmfrucht- und die Körnerl eguminosen-Ernte (ausser Mais) von 87,5 Millionen Hektar, somit von nahezu 75 Prozent der Anbaufläche, eingebracht. Über 80 Prozent des Getreides wurde bereits gedroschen. Zahlreiche Kolchose und Sowchose haben , mit dem Verkauf des Getreides an den Staat begonnen. Auf den Maisfeldern ist die Arbeit in vollem Gange. Die Kolchose und Sowchose haben mit der Maiseinbringung für Silofutter begonnen. Gleichzeitig damit sind die Bemühungen um reiche Ernten im Jahre 1963 in vollem Gange. Bis zum 25. August wurde auf 11 Millionen Hektar der Herbstanbau bewerkstelligt. - ; US-Polizei: Kriminalität nimmt zu Washington, Ap/NW : Nach einer Verlautbarung der Kriminalpolizei der USA hat die Kriminalität in der ersten Jahreshälfte 1962 um 3 Prozent, in den westlichen Bundesstaaten sogar um 6 Prozent zugenommen. Morde, Raubüberfälle und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. In den Städten mit einer Bevölkerung von 500 000— 750 000 Einwohnern sind um 38 Prozent mehr Morde zu verzeichnen als in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Allein in New York wurden in den ersten sechs Monaten d- J. 252 Menschen, in Washington, der Hauptstadt der USA, 48 Menschen ermordet. ZU VERHANDLUNGEN über dan Bau eines Stahlwerks in Kuba ist der Industrieminister Kubas, Ernesto Guevara, in Moskau eingeiroffen. Eröffnet wurde ein Internationales Seminar für russische Sprachlehrer an der Moskauer Universität im Beisein von Professoren aus England, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Norwegen, Holland, USA, Schweden u. a. Der Internationale Lenin-Preis wurde in einer Feierstunde dem bekannten pakistanischen Dichter und Sozialaktivistén Faiz Ahmad Faiz überreicht. Akademiemitglied Dmitri Skobelzyn beglückwünschte bei dieser Gelegenheit „den ruhmreichen Sohn des pakistanischen Volkes, der sein Leben in den Dienst des Friedens und der Völkerfreundschaft gestellt hat". Ein Mikroskop, das die Höhe eines zweistöckigen Hauses erreicht, . wurde in der UdSSR von Dr. Nikolai Popow vom, Institut für Radiobiolav. gie der Akademie der Wissenschaf-' ten der UdSSR nach läjähriger Arbeit entwickelt. Durch aas Elektronen-„Auge" kann die biologische Tätigkeit des Zellengewebes unter normalen atmosphärischen Bedingungen studiert werden Abgestürzt sind bei einem Patrouillenflug über den Alpen drei schweizerische Militärflugzeuge vom Muster „Venom". Zwei Piloten fanden hierbei den Tod, ein dritter Pilot wird vermisst. Die Ursachen des Unfalls sind noch nicht geklärt Der Bau des ersten Hochofens im Hüttenkombinat in Kosice (Ostslowakei) hat begonnen. Es handelt sich um den modernsten Hochofen der CSSR, der die Einsparung von bedeutenden Mengen Koks und Erzen ermöglichen wird. Ein schwerer Schneesturm hat am Dienstag _ die Stadt Johannesburg (Südafrikanische Republik) heimgesucht. Dichte Schneemassen liegen auf den Strassen und den Häusern. Bemerkenswert ist, dass es in Johannesburg soit 16 Jahren nicht mehr geschneit hat. Die Provinz Bari (Italien) würde durch schwere Erdstösse erschüttert, berichtet die Italienische Nachrichtenagentur. Die zu Besuch in der UdSSR weilende ARLUS-Delegation unter Führung von Genossen Marin Florea lonescu hat in den letzten vier Tagen Grusisn und Armenien besucht. Obdachlos geworden sind Zehntausende Menschen in Südvenezuela, als der Orinoko-Fluss aus seinen Ufern trat und weite Gebiete des Landes überflutete. 20 Menschen fanden bei der Hochwasserkatastrophe den Tod. Die Regierung hat Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe zur Evakuierung der schwer heimgesuchten Bevölkerung eingesetzt. Kongo: Verschwörer im Widerstreit Es ist schwer zu sagen, wer an wessen Seite sich am Kongo balgt und welche Gruppe schliesslich die Überhand erringen wird. Tshombe ist nach wie vor mit seinen alten Gönnern aus Brüssel, London und Paris gegen Leopoldville liiert, was ihn aber keineswegs daran hindert, mit den gehässigen US-Monopolen zu liebäugeln, die entschieden auf Adoulas Schanzen fechten, um früher oder später ganz Kongo an sich zu reissen. Die Vier aus der uneinigen NATO-Allianz, die USA, Frankreich, Belgien und England, hatten sich zwar unlängst in einigen Prinzipienfragen geeinigt und in groben Strichen ein vages Projekt zur „Beilegung“ der Kongokrise Umrissen, als dann aber die Rede auf die Einflusssphären kam, die einem jeden von ihnen zugesichert werden sollten, sahen sich die europäischen Partner genasführt, weswegen die vier sich wieder einmal in die Haare gerieten. Belgien balgt sich nach wie vor um seine Vorrechte in Katanga, wo, wie bekannt, reiche Kupfer-, Diamanten- und Uranfeider liegen. Frankreich, das ein gehöriges Bündel Katanga-Aktien besitzt und vorwiegend Kupfer aus diesem Gebiet einführt, ist schon deshalb mit „von der Partie. England treibt sozusagen ein Doppelspiel, indem es einerseits für die Autonomie Katangas plädiert, andererseits aber im geheimen dahinarbeitet, dieses Gebiet im gegebenen Augenblick seiner nordrhodesischen Kolonie einzuverleiben. Die USA hingegen wollen alle kongolesischen Reichtümer, allein futtern, und die Washingtoner Diplomaten haben, um i.hr,e Ipteressen auf halblegaiém Wégg durchzusetzen, beschlössen, -- der ' ÜNŐ ein waschechtes US-Prögräfnm zur „Wiedervereinigung“, der Republik Kongo ohne Mitwirkung der europäischen Freunde vorzulegen. Die UNO-Behörden wiederum sind ein Fall für sich. Seitdem sie Tshombe aufgefordert haben, dem unter der unmittelbaren Anleitung Washingtons ausgearbeiteten Kompromissplan Adoulas — der die Abänderung der Verfassung vorsieht — zuzüstimmen, ist auch der letzte Schimmer der vermeintlichen Objektivität wie Septembernebel zerronnen. Nun, es ist nicht das erste Mal,;dass die UNO am Kongo auf krummen Pfaden wandelt und zwischen den Paragraphen des Völkerrechts verzweifelt nach einem Ausweg sucht, den dann der katangesische Separatistenchef ungeschoren beschreitet. So war es schon vor einem knappen Jahr — die Blauhelme hatten damals Befehl,. dem Abfall Katangas mit allen Mitteln .ein Ende zu. bereiten — und so ist es auch heute, mit dem . Unterschied, dass jetzt nicht mehr die UNO, sondern Tshombe diktiert und nicht mehr der Spalterhäuptling, sondern die Vertreter des Weltforums zu parieren haben. Ein Beispiel dafür: Wie dié Presseagenturen berichten, forderte Tshombe am 21. August von der UNO, sie möge in ihren Kompromissvorschlägen. neue Abänderungen vornehmen, obwohl diese alle von ihm bisher gestellten Bedingungen berücksichtigen. Und die . UNO ? Sie macht gute Miene zum bösen Spiel und lässt sich von Tshombe, der jetzt plötzlich mit dem Föderativstatut für Kongo nicht mehr einverstanden ist und ein Sonderstatut, ähnlich dem eines autonomen Gebietes für Katanga, fordert, weiterhin gängeln. Einige UNO-Beamten hatten immer schon eine sonderbare Vorstellung von Objektivität und dadurch dem Weltforum mehr Schaden als Nutzen gebracht. Verwerflich ist aber nicht nur, dass sie einen solchen Kuhhandel offen dulden, sondern auch, dass er auf Kosten von Millionen unschuldiger Menschen ausgetragen wird. Kongo ist reich, doch das Ränkespiel der Imperialisten hat seit geraumer Zeit sämtliche Wirtschaftszweige des Landes lahmgelegt. Ein riesiges Arbeitslosenheer wälzt sich jetzt durch Stadt und Land. Allein in Leopoldville werden ihrer über 80 000 gezählt. Dazu kommen eine nie gekannte Hungersnot und verschiedene Seuchen, die unerbittlich Männer, Frauen und Kinder hinraffen. In und um Leopoldville zählt man Tag für Tag Dutzende Menschenopfer, in Brüssel hingegen werden kaltschnäuzig die dicken Dividenden addiert, die die Beibehaltung der Kongokrise einbringt. Unlängst prophezeiten Kennedys Diplomaten, man werde Tshombe zwingen, einen Teil der Gelder, die er von den Belgiern als Bergbau-Tantiemen kassiert, an Leopoldville zu überweisen. Bisher hat man aber in Leopoldville noch keinen, Heller gesehen, obschon über Katanga verschiedene Wirtschaftssanktionen verhängt würden, angeblich, um so das erwünschte Geld herauszupressen. Tshombe lacht sich indessen ins Fäustchen und erklärt, er sei lediglich bereit, der Zentralregierung die „Überschüsse“ seiner Einnahmen zu überlassen. wobei die Höhe der „Überschüsse“ von Sachverständigen bestimmt werden soll. Tshombe und „Überschüsse“, das klingt fast wie im Märchen, wo der Frosch sein überflüssiges Haar opfert, um daraus einen Purpurmantel für die Tugend zu weben. Dass der katangesische Separatistenchef gegenüber der Zentralregierung, hinter der wiederum die USA stehen, einen solch anmassend frechen Ton anschlägt, ist weiter nicht verwunderlich. Er weiss, dass die Westmächte, uneinig durch den Hader ums grosse Geschäft, schon deshalb unfähig sind, gegen ihn vorzugehen, und dass in Wirklichkeit sehr wenig unternommen werden kann, um das katangesische Regime zu zwingen, sich der geplanten Föderation anzuschliessen, solange Brüssel einen solchen Schritt nicht wünscht. Und Brüssel wünscht eine solche Lösung nicht, wenigstens nicht heute, wodurch es anschaulich vor Augen führt, dass im NATO-Lager, sobald von Geld die Rede ist, der Konkurrenzkampf bis aufs blanke Messer geführt wird. Ferdinand Koch Tshombe : „Ich habe Verbindungen !“ Mauldin, ,,The Sun-Times*4 (USA) Im befriedeten Loos Regierung hat alle Vollmachten übernommen Ein bedeutender Schritt zur nationalen Vereinigung / Vizepremier Sufanuvong über Wirtschaftsprobleme des Landes Vientiane, Ap/NW: Auf dem Wege zur Lösung der innerpolitischen Lage in Laos wurde ein weiterer Schritt getan: Die Mitglieder der Koalitionsregierung unter Prinz Suvanafuma haben die Regierungsgewalt überno mtnen. Der TASS-Korrespondent Kur o t s c h k i n besuchte verschiedene Ministerien und erörterte mit den Ministern die Bedeutung dieses Ereignisses und die den Ministerien obliegenden Aufgaben. Es wurde der erste Schritt zur nationalen Vereinigung getan, erklärte der Stellvertretende Ministerpräsident, Prinz Sufanuv o n g. „Die Übertragung der Macht an die Koalitionsregierung wird dieser die Möglichkeit geben, ihr politisches Programm schrittweise durchzuführen. Als Wirtschaftsminister obliegt es mir, gemeinsam mit dem Finanzminister und dem Minister für öffentliche Arbeiten einen Plan auszuarbeiten, um in der nächsten Zeit und später ausländische, Hilfe erhalten zu können. Gleichzeitig haben wir einen Sechsmonate- und einen Jahresplan für den wirtschaftlichen Wiederaufbau fertiggestellt. Es ist notwendig, die Wirtschaft anzukurbeln, daranzugehen, Schulen und Krankenhäuser zu bauen, den Bauern beim Reisanbau und bei der Ernteeinbringung zu helfen.“ Die Übernahme der Vollmachten durch die Mitglieder der Koalitionsregierung, sagte Innenminister F o n g s a v a n g, ist von grosser Bedeutung. Dadurch wird die Grundlage für die Lösung von zwei Hauptaufgaben geschaffen : die Vereinheitlichung der Verwaltung und der Armee. Die vordringlichste Aufgabe des Ministeriums geht dahin, durch die Wiederherstellung der demokratischen Freiheiten, der Pressefreiheit u. a. m. seinen Beitrag zur Aussöhnung aller Laoten zu leisten“, sagte der Minister. „Alle politischen Häftlinge und Kriegsgefangenen müssen in Freiheit gesetzt, den Flüchtlingen, den ehemaligen Militärangehörigen und den Hinterbliebenen der Kriegsopfer muss Hilfe gewährt werden.“ Der Staatssekretär für Finanzen, Fonfet, der in der Regierung die Nosavan-Gruppe vertritt, äusserte ebenfalls seine Genugtuung über diese hochbedeutsamen Massnahmen. Es sei noch viel zu tun, sagte er. Das schwierigste Problem sei die Zusammenschweissung der drei Armeen zu einem einzigen nationalen Heer, das zahlenmässig kleiner sein wird. Für die finanzielle Stabilität sei es von grosser' Bedeutung, dass im Lande Ruhe herrsche und ein wirtschaftlicher Fortschritt erzielt werde. VAR verlässt Arabische Liga Kairo, Ap/NW : Nach einer Meldung der ägyptischen Nachrichtenagentur hat die VAR beschlossen, aus der Arabischen Liga auszutreten. Diese Entscheidung wurde am 28. August bekanntgegeben, nachdem die Delegation der VAR die Ratstagung der Liga im Libanon verlassen hatte, in der eine Beschwerde Syriens gegen die VAR zur Debatte stand. NEUER WEG (Nr. 4147) 29. August 1962 Druck ; I. P. 2. — Bukarest, Str. Brezoianu 23—25 X