Neuer Weg, 1964. augusztus (16. évfolyam, 4743-4769. szám)

1964-08-01 / 4743. szám

Abonnements: Einmonatig 5,50 Lei, vier­­«Ijimrig 16.50 Lei. halbjährig 33 Lei, »nzjähng 66 Lei. KoUektivabonnements ♦•50, 13,50, 27 und 54 Lei. — Be­stellungen werden von den Postäm­tern, den Briefträgern und den freiwilli­gen Zeitungsverteilern entgegengenommeo 16. Jahrgang / Nr. 4743 Dem XX, Jahrestag der Befreiung entgegen Woche der Dichtung Die „Woche der Dichtung'— sie ist dem grossen Fest, dem XX. Jah­restag der Befreiung, gewidmet — erhält diesmal eine besondere Be­deutung. Auf allen Gebieten unseres wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens wird Bilanz gezogen. Auch die Dichter tun es. Und diese Bilanz der Dichtung be­ginnt nicht zuerst in den Buchhand­lungen, sondern bei den Grundlagen unserer Gesellschaftsordnung, bei den grossen Industriekombinaten, Forschungsinstituten und Bgustellen, bei den Einheiten unserer sozialisti­schen Landwirtschaft, bei dem ju­­gend- und kraftvollen Antlitz des neuen Rumänien. Im veränderten Le­ben selbst wurden die Vorausset­zungen für die neue Dichtung ge­schaffen. Dichter und Schriftsteller aller Generationen sind unter An­leitung der Rumänischen Arbeiterpar­tei aufgebrochen, diese niedagewe­sene, sozialistische Schönheit zu er­kennen und zu gestalten. Und gleich­zeitig begann der grosse Dialog zwi­schen dem Künstler und dem Pu­blikum, der gerade auch in der „Woche der Dichtung" einen beson­ders sinnvollen Ausdruck findet. Die arbeitenden Menschen unseres Landes sind der Dichtung seit eh und je nahegestanden. In den Doi­­nen und Märchen, in den sieben­­bürgischen Anekdoten und Banater Schwänken kommt ihr jahrhunderte­alter Schönheitssinn zum Ausdruck. Doch steht diese Liebe 2ur Kunst auf einem anderen Fundament, wenn man etwa die Tatsache in Betracht zieht, dass die Verallgemeinerung des Achtklassenunterrichts in diesem Herbst abgeschlossen wird, eine der zahlreichen Grundmassnahmen zur Verbreitung von Wissen und Kultur. Das Streben nach Schönheit wurde auf eine höhere Stufe gehoben. Erst in den Jahren der Volksmacht wur­den die Werke der Klassiker den breiten Massen zugänglich, den Men­schen, für die sie von Anbeginn bestimmt waren. Denken wir bloss an die Anteilnahme, mit der kürz­lich ein ganzes Land seinen gröss­ten Dichter, Eminescu, feierte, und wir geben uns wieder einmal Re­chenschaft über die aktive Wert­schätzung aller unsterblichen Schön­heit im Sozialismus. So ist ein neuer Leser entstanden, der nicht nur über eine natürliche Sensibilität, sondern auch über reiches Wissen verfügt. Er ist der Gesprächspartner im Dia­log mit dem Künstler, der in dieser „Woche der Dichtung" vor sich geht, und auch sonst. Die letzten zwanzig Jahre — eine ereignisreiche Epoche in der Ge­schichte unseres Landes — führten auch zu den Umschichtungen auf dem Gebiet der Literatur. Dichter wie Tudor Arghezi fanden im sozia­listischen Weltbild Antwort auf die Fragen, die sie ein Leben beschäf­tigt hatten, sie schlugen Brücken zum Ufer der Zukunft und der Erfüllung. Die heutige rumänische Dichtung führt die besten Traditionen des re­volutionären Gedankengutes und der Volksdichtung weiter, sie ist ge­kennzeichnet durch eine aktive Stel­lungnahme zu den Fragen, die uns heute beschäftigen. Unsere Dichtung ist keine Flucht in die Vergangen­heit oder in den erdabgewanaten Traum, sondern ein Lied auf den Menschen, der Träume zu Taten wer­den lässt, keine Flucht in die Ein­samkeit, sondern eine komplexe künstlerische Analyse der menschli­chen Beziehungen in der Gesell­schaft, durchdrungen von den welt­verändernden Gedanken des Kom­munismus. Volksverbundenheit, sozia­listischer Patriotismus, Schaffen und Glück im Zeichen des siegenden So­zialismus, das sind gemeinsame Züge im künstlerisch so vielfältigen Werk unserer Dichter. Denn das Aufblühen der menschlichen Persönlichkeit, die Entfaltung aller schöpferischen An­lagen, ist ja gerade ein Zeichen des Sozialismus. Meister Tudor Arghezi, Dichter der Generdtion Mihai Be­­niucs, Dichter wie Eugen Jebeleanu, A. E. Baconsky, Nina Cassian, Ma­ria Banuş, Dan Deşliu, Ion Brad — deren Schaffen sich hauptsächlich in diesen zwanzig Jahren entwik­­kelt hat — bis zu den Jungen — Nichita Stänescu, Cezar Baltag, Ana Blandiana, Ilié Constantin — und den Jüngsten, die in der „Lucea­­färul-Reihe" erstveröffentlichen : Noch nie war ein solcher Aufschwung in der Lyrik unseres Landes zu ver­zeichnen, wobei jeder Künstler auf seJne Art die neue Erlebniswelt des Volkes gestaltet. Und an diesem allgemeinen Auf­schwung haben auch die deutsch­sprachigen Dichter unseres Landes ihren Anteil. Beschränken wir uns auf einige Lyrik-Bände, die in den letzten Wochen erschienen sind oder deren Erscheinen kurz bevorsteht. Alfred Margul-Sperber legt in sei­nem Band „Aus der Vorgeschichte" — es ist der zehnte Gedichtband, den Sperber nach 1944 veröffent­licht hat — eine beeindruckende Synthese einiger seiner Hauptmo­tive vor, Themen, die den Dichter auch früher beschäftigten und die im sozialistischen Humanismus ihre Lösung fanden. Franz Liebhard wird in der Jugendverlag-Reihe „Die schönsten Gedichte" mit einer Aus­wahl älterer und neuer Arbeiten ver­treten sein, zutiefst realistischer und heimatverbundener Verse, die beson­ders den Beitrag unserer deutsch­sprachigen Bevölkerung am soziali­stischen Aufbau zum Inhalt haben. Ein Band Sonette von Werner Bos­­sert ist in Druck gegangen, eben­so Astrid Connerths Band „Sonnen­räume". Und dann die beiden Erst­linge, die jetzt in den Buchhandlun­gen vorliegen : Oskar Pasfidrs „Offe­ne Worte* — ein Band, der einen unserer tiefsinnigsten Lyriker vorstellt — sowie Christian Maurers so klang­­und farbenvolles Buch „Die Hände'. Wann konnte die deutschsprachige Dichtung unseres Landes solche Er­folge verzeichnen wie in dieser Zeit, da sie eingemündet ist in den gro­ssen Strom des neuen Liedes, als ein geschätzter Bestandteil der gesam­ten Literatur der Rumänischen Volksrepublik. In einem Klubraum, im Kultur­heim, in einem Klassenzimmer oder unter dem alten Nussbaum vor dem Sitz der Kollektivwirtschaft werden sich die Dichter in dieser ersten Au­gustwoche, die heute beginnt, mit ihren Lesern treffen. Und da erklingt die Stimme einer Dichtkunst, die aus dem reichen Erlebnisquell eines be­freiten Volkes schöpft und die ge­rade deshalb auch immer mehr Wi­derhall findet auf allen Breitengra­den des Erdballs, als Bote des Frie­dens und der Verständigung, als Zeuge sozialistischer Schöpferkraft. Hans Liebhardt Eine Umstellung, und was darauf folgte Um über das diesjährige August­­aufgebot zu schreiben, muss man einige Jahre zurückgreifen, denn das Wetteifern um mehr und bessere Erzeugnisse reicht auch hier lange zurück. Vor wenigen Jahren also versetzte die Betriebsleitung einen der besten Hilfsmeister, den Tech­niker Günther Mosberger, zum Tech­nischen Dienst, was der Obermeister sehr bedauerte. Bis dahin gab es in der C-Schicht der Weberei drei be­kannte Hilfsmeister: Günther Mos­berger, Ladislaus Lukács und Alex­ander Kerekes, die je eine Brigade leiteten. Gerade als Mosberger in den Technischen Dienst hinüber­wechselte, meinte Lukács : „Ich glaube, dass man meiner Brigade den Spitzenplatz jetzt nicht mehr so leicht streitig machen kann. Mit Kerekes’ Leuten werden wir schon fertig." schätzung der Brigade Kerekes, doch rein theoretisch hatte die besser ein­gearbeitete Gruppe des älteren und erfahreneren Lukács mehr Chancen als die des jungen „Rivalen". Doch Lukács hatte sich geirrt, denn seine Worte wurden von dem jun­gen Absolventen der technischen Mittelschule als eine ernste Kampf­ansage. aufgenommen. Und das hatte für den Betrieb äusserst gün­stige Folgen : Das Ergebnis des jahrelangen Duells waren viele tausend Quadratmeter erstklassi­gen Samts zusätzlich. Die Weberin­nen der Lukács-Brigade schafften immer um einige Dutzend Meter je Monat mehr, dafür stand es bei Kerekes um den Güteplan stets besser. Für die Leitung war dieser Qualitätserfolg kein Geheimnis. Der Hilfsmeister ist doch sozu­sagen die Seele seiner Brigade, er muss die Maschinen bis ins letzte Teilchen genau kennen, besser als Was Diagramme aussagen... Vom Wettbewerb Mediascher Textilarbeiter Zwei Rivalen und das Qualitätsziel Dem Besucher, der nur hie und da ins Mediascher Textihverk kommt, fällt auch in diesen Tagen nichts Besonderes auf. Der starke Maschinenlärm setzt wie immer Montag früh ein und verstummt erst Sonnabend nachts. Die Menschen an den Webstühlen jedoch, die Meister und Hilfsmeister, wissen um den betonteren Produktions­rhythmus, und die Produktionsdiagramme vermitteln auch dem Nicht­fachmann ein Bild vom emsigen Schaffen zu Ehren des grossen Feiertags. 3000 auf Praktikum Temesvár (NW). — Rund 3000 Temesvarér Studenten machen ge­genwärtig in Industrieunternehmen, Landwirtschaftseinheiten, Spitälern und Polikliniken ihr Sommerprak­tikum. Über die Hälfte davon sind Studenten aus den höheren Jahr­gängen des Polytechnikums. Sie er­gänzen ihr Wissen in den Werken und Fabriken von Reschitza, Hu­nedoara, Bukarest, Temesvár, Arad usw. Ausserdem weilen 450 künf­tige Agronomen in den grössten Banater Staatsgütern und landwirt­schaftlichen Versuchsstationen auf Praktikum. DEN BRUTTOPRODUKTIONSPLAN zu 104,2 Prozent erfüllt hat die Beleg­schaft des Kronstädter Traktorenwerks im ersten Halbjahr. Sie hat in grossem Masse dazu beigetragen, dass die Betriebe Kronstadts ihre wich­tigsten Augustverpflichtungen erfüllen konnten. Besonders hervorgetan haben sich die Kollektive der Stahlgiesserei, der Motoren- und der Pressen­abteilung des Werkes, die bereits zum zweitenmal in diesem Jahr im Wettbewerb ausgezeichnet wurden. — Unser Bild zeigt einen Abschnitt der Montageabteilung Foto: Agerpres I &BLWTECA CCNTRAÜ I S ! m I {I Organ der Volksräte der Rumänischen Volksrepublik Bukarest, Sonnabend, 1. August 1964 Dies war bestimmt keine Unter­ (Fortsetzung auf Seite 2) Jeder Quadratmeter Herdfläche genützt Reschitzaer Stahlwerker erhöhen erneut ihre Verpflichtungen Reschitza (NW). — Zu Jahres­beginn hatten die Stahlschmelzer des Reschitzaer Hüttenkombinats sich verpflichtet, zu Ehren des Be­freiungstags 5000 Tonnen Rohstahl zusätzlich zu erzeugen. Nach dem ersten Vierteljahr berechtigten die erzielten Arbeitserfolge eine Erhö­hung dieses Vorhabens, das die Schmelzer des Martinwerks auf 10ÖOO Tonnen festiegten. Sie sporn­ten aber auch zu weiteren Mehr­leistungen an. Tag und Nacht wurde um jede Minute gekämpft, Schnellcharge um Schnellch'arge gestochen. Durch Einführung neuer Verfahren wurde die Dauer der Warmreparaturen der Öfen auf we­niger als die Hälfte verringert, und gute Wartung der Aggregate er­möglichte es, die Generalreparatu­ren hinauszuschieben. Die Brigaden Vasile Moceas, Nicolae Bädescus, Vasile Achims u. a. erreichten im­mer höhere Nutzkennziffem je Quadratmeter Herdfläche, so dass bis zur Stunde bereits 14 000 Tonnen Qualitätsstahl zusätzlich erschmol­zen wurden. Dieser Tage haben sich die Stahl­werker erneut versammelt, um ihre weiteren Vorhaben zu besprechen. Dabei erhöhten sie ihre Jahresver­pflichtung auf 20 000 Tonnen zu­sätzlichen Stahls, wovon bis zum 23. August 16 000 Tonnen geliefert werden sollen. Mit demselben Eifer setzten die Schmelzer ihre Tätig­keit fort, denn am 23. August wollen sie mit der Roten Produk­tionsfahne als Bestabteilung des Hüttenkombinats an der Spitze der Festkolonne marschieren. Der Reihe nach durchs Ziel Kronstädier Belegschaften überbieten Eigenverpflichtungen Kronstadt (NW). — Der Grossteil der Kronstädter Industriebetriebe hat seine zu Ehren des 23. August übernommenen Wettbewerbsver­pflichtungen bereits eingelöst. Dies geht aus einem beim Stadtpartei­komitee vorliegenden Bericht her­vor. Im Stadtmassstab wurden Zu­satzerzeugnisse im Werte von über 84 Millionen Lei, Selbstkostensen­kungen von 74 Millionen Lei (Wett­bewerbsziel 57 Millionen Lei), Ein­sparungen von 36,8 Millionen Lei (Verpflichtung 34,5 Millionen Lei) usw. erzielt. Die schönsten Ergeb­nisse wurden in den hiesigen Gross­betrieben, wie den LKW-und Trak­torenwerken, der „Hidromecanica“, dem Wälzlagerwerk, „Colarom“ Zeiden und den Rosenauer Chemie­werken verzeichnet. zu Am wesentlichsten trugen diesem Erfolg die seit Jahresanfang produktionswirksam gemachten 1620 technisch-organisatorischen Mass­nahmen und 908 Neuerungen bei, die den Betrieben einen jährlichen Wirtschaftsnutzen von über 15 bzw. 10,5 Millionen Lei bringen. 150000 Urlauber am Meer Konstanza. — Die vierte Urlau­berserie dieser Saison ist dieser Tage in den Seebädern am Schwar­zen Meer eingetroffen. In Eforie- Süd waren es bisher 44 000, in Ma­maia 58 000 Urlauber, davon mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Im ganzen weilten heuer rund 150 000 Urlauber in den Schwarz­­meerbädem. Weinfachleute berieten in Odobeşti Die vom Obersten Landwirt­schaftsrat und dem Ministerium für Lebensmittelindustrie alljährlich abgehaltene Jahresberatung der Weinbereitungsfachleute fand dies­mal am 30. und 31. Juli in Odo­beşti statt, wobei die 250 Teilneh­mer — sie vertraten die weinbau­­enden Lanuwii ischcuiseimieiUin, uie Vinalcool-Unternehmen, die Ver­suchsstationen und Forschungsinsti­tute — Massnahmen für eine gute Organisierung der diesjährigen Weinlese und Weinbereitung fest­legten. Auf der Beratung wurden u. a. die Ergebnisse bei der Ent­wicklung des Weinbaus hervorgeho­ben. Gleichzeitig mit der Erweite­rung der Weingartenfläche stieg auch der durchschnittliche Trau­benertrag, der 1963 je Hektar um fast 2000 Kilogramm höher lag als 1960. Die Kapazität der Weinberei­tungsanlagen des Ministeriums für Lebensmittelindustrie wurde in den ieizien zehn Jahren verzehntacht. Allein in diesem Jahr ist die Wein­­bereitungs- und Lagerungskapazität um 5400 Waggon gewachsen. Auf der Beratung wiesen die Fachleute und Spezialisten darauf hin, dass die Überholung der Ausrüstungen und die Vorbereitung der Lager­räume beschleunigt werden müsse. Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Schriftleitung: Bukarest, Strada Bre­­zoianu 13 (Telefon 14 14 72). Verwal­tung J Bukarest^ Strada Brezolanu 13 (Telefon 14 03 90). — Redaktionsvertre­tungen In Temesvár* Kronstadt, Her­mannstadt* Arad* Reschitza* Mediasch* Hunedoara, Lugosch* Agnetheln* Bistritz Vier Seiten — 20 Bani Vom Besuch der rumänischen Regierungsdelegation in Paris Besprechung beim französischen Ministerrat Paris, 31. Agerpres-Sonderkor- Freundlichkeit zu danken* uns zu mich, dies wiederholen zu können, respondenz: Freitag nachmittag einem Besuch Ihres schönen Lan- dass dieser Besuch zur Entwick­­hatten die Mitglieder der rumâni- des eingeladen zu haben. lung der französisch-rumänischen Ich bin überzeugt, und es freut Beziehungen beitragen wird.“ sehen Regierungsdelegation, Ion Gheorghe Maurer, Vorsitzender des Ministerrats der Rumänischen Volksrepublik, als Delegationslei­ter, Alexandru Bîrlădeanu, Stell­vertretender Vorsitzender des Mi­nisterrats, und Aussenminister Cor­­neliu Mänescu, im Hótel Mati­­gnon, dem Sitz des französischen Mi­nisterrats, eine Unterredung mit dem französischen Ministerpräsi­denten Georges Pompidou. Nach der Unterredung gab der Vorsitzende des Ministerrats, Ion Gheorghe Maurer, auf Ersuchen der Journalisten nachstehende Erklä­rung ab : „Der Meinungsaustausch, den wir mit Herrn Ministerpräsidenten Georges Pompidou sowohl im Lau­fe der Unterredung von heute nachmittag als auch während des zu Ehren unserer Delegation ge­gebenen Essens hatten, war, mei­ner Ansicht nach, sehr nützlich und erspriesslich. Dieser Meinungsaustausch mit Seiner Exzellenz Herrn Minister­präsidenten Pompidou überzeugte mich erneut davon, dass die direk­ten Kontakte zwischen Staatsmän­nern für das gegenseitige Kennen­lernen, das internationale Einver­nehmen und die Zusammenarbeit von grossem Interesse sind. Wir haben die Möglichkeiten analysiert, die vorhanden sind, um zwischen Rumänien und Frank­reich gegenseitig vorteilhafte Be­ziehungen zu fördern. Ich möchte dem Schlusskommu­­niqué über unsere Verhandlungen, das Ihnen bald völlige Aufklärung geben kann, nichts vorwegnehmen. Ich möchte aber schon jetzt mei­ner Genugtuung über die Ergeb­nisse dieser Besprechungen Aus­druck verleihen. Ich nehme auch diese Gelegen­heit wahr, um Herrn Ministerprä­sidenten Georges Pompidou für die Begegnung Georges Pompidou — Ion Gheorghe Maurer Foto : A. Pasat, Agerpres Rumänisch-französisches Kommunique Paris, 31. (Agerpres.) — Im Zu­sammenhang mit dem Besuch der Regierungsdelegation der Rumäni­schen Volksrepublik in Frankreich wurde in Paris ein Kommuniqué veröffentlicht: Der Vorsitzende des Miuisterrats Rumäniens, Ion Gheorghe Maurer, stattete in Begleitung des Stellver­tretenden Vorsitzenden des Mini­sterrats Alexandru Bîrlădeanu und des Aussenministers Corneliu Mä­nescu auf Einladung der französi­schen Regierung vom 27.—31. Juli Frankreich einen offiziellen Besuch ab. Ion Gheorghe Maurer wurde vom Präsidenten der Republik, General de Gaulle, empfangen. Der Vorsitzende und der Stellver­tretende Vorsitzende des Minister­rats wie auch der rumänische Au­ssenminister hatten Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten, Herrn Pompidou, dem Staatsminister und interimistischen Ministerpräsiden­ten, Herrn Joxe, und dem Aussen­minister, Herrn de Murville. Die­se Besprechungen gestatteten ei­nen eingehenden Meinungsaus­tausch über die Beziehungen zwi­schen den beiden Ländern und über die wichtigsten internationa­len Fragen. Die beiden Seiten stell­ten mit Befriedigung fest, dass Möglichkeiten bestehen, die tradi­tionellen guten Beziehungen zwi­schen Rumänien und Frankreich noch mehr auszubauen. AI. Bîrlădeanu kam mit Staats­minister G. Palewski, Beauftragtem für wissenschaftliche Forschungen, mit Finanz- und Wirtschaftsmini­ster V. Giscard d’F.staing und mit Industrieminister Maurice Boka­­nowski zusammen und hatte Be­sprechungen beim Generalkommis­sariat für den Plan. Die Diskussionen hatten auch Wirtschaftsfragen zum Gegenstand und ermöglichten es vor allem, die Bedingungen zu prüfen, unter de­nen das rumänisch-französische Handelsabkommen durchgeführt wird. Methoden und Mittel zur F’ör­­derung einer Ausweitung der Aus­tausche wurden ins Auge gefasst. In diesem Sinne wurde das In­teresse hervorgehoben, das man der Erweiterung des Imports rumäni­scher Waren, vor allem von Erd­ölprodukten, wie auch der Inten­sivierung der regelmässigen Zutei­lung von rumänischen Bestellun­gen für Industrieausrüstungen in Frankreich entgegenbringen würde. Die beiden Regierungen kamen überein, alle diese Fragen anläss­lich der Verhandlungen zu bespre­chen, die im Hinblick auf den Ab­schluss eines neuen Handelsabkom­mens beginnen werden, dessen Laufzeit möglicherweise ausge­dehnter als die des gegenwärtig geltenden Abkommens sein könnte. Die Besprechungen hatten auch die kulturellen, wissenschaftlichen und technischen Beziehungen zwi­schen den beiden Ländern zum Ge­genstand. Es wurde beschlossen* diese Beziehungen erneut auszu­bauen. Beiderseits wurde die Notwendig­keit anerkannt, die Austausche auf verschiedenen Bereichen, insbeson­dere auf dem Gebiet des Sprach­studiums, des Buchvertriebs und der Kultur zu erweitern. Alle diese Probleme sollen Gegenstand eines Kulturabkommens bilden, über das im Herbst verhandelt werden soll. Während des Aufenthalts der ru­mänischen Delegation wurde eine Vereinbarung über wissenschaftli­che und technische Zusammenarbeit unterzeichnet. Die beiden Regierungen kamen ausserdem überein, ebenfalls im Herbst Besprechungen im Hinblick auf den Abschluss eines Konsular­abkommens zu führen. Die verschiedenen Meinungsaus­tausche, die in einer Atmosphäre gegenseitigen Einvernehmens verlie­fen, werden auf entsprechender Ebene fortgesetzt, im Sinne des so­wohl einerseits als auch anderer­seits zum Ausdruck gebrachten Wunsches, die rumänisch-franzö­sischen Beziehungen im Geiste der Freundschaft, die die Gefühle der beiden Völker füreinander kenn­zeichnet, auszubauen. Essen bei Ministerpräsident Pompidou Paris, 31. Agerpres-Korrespon­­denz : Freitag mittag gab der fran­­■7(Scic*'h.^ M i n i st.prnritei ripnf. Georges Pompidou zu Ehren der Regie­rungsdelegation der Rumänischen Volksrepublik ein Essen. An dem Essen nahmen teil : der Vorsitzen­de des Ministerrats der Rumäni­schen Volksrepublik, Ion Gheorghe Maurer, der Stellvertretende Vor­sitzende des Ministerrats Alexan­dru Bîrlădeanu, Aussenminister Corneliu Mänescu, der Stellver-tretende Aussenhandelsminister Mi­hail Petri, der Stellvertretende Vorsitzende des Staatliehen Pla­nungskomitees Mauriciu Novae, der Ausserordentliche und Bevoll­mächtigte Botschafter der Rumäni­schen Volksrepublik in Paris, Dr. Victor D i m i t r i u, Berater und Exnerten der rumänischen Delega­tion. Von französischer Seite nahmen an dem Essen teil : Staatsminister Louis Joxe, Aussenminister Mau­rice Couve de Murville, Fi­nanz- und Wirtschaftsminister Va­lery Giscard d’Estaing, Ga­ston Palewski, Staatsminister für Forschungen und Wasserwirt­schaft, Unterrichtsminister Christian Fouchet, Industrieminister Michel Maurice Bokanowski, Informa­tionsminister Alain Peyrefitte, Staatssekretär für Auswärtige An­gelegenheiten Michel Habib De­le n c 1 e, der Vorsitzende des Aus­schusses der Nationalversammlung für Auswärtige Angelegenheiten, Maurice Schumann,und der Au­sserordentliche und Bevollmächtigte Botschafter Frankreichs in Buka­rest, Jean Louis Pons. Während des Essens, das in ei­ner herzlichen Atmosphäre verlief, brachte der französische Minister­präsident Georges Pompidou nach­stehenden Trinkspruch aus : „Herr Vorsitzender ! Ich schätze mich besonders glücklich, dass die modernen Ver­kehrsmittel es mir ermöglichten, vom anderen Ende der Welt hier einzutreffen, um heute an Ihrer Seite an diesem Essen teilnehmen zu können und um zusammen Be­sprechungen zu führen, die nach dem, was ich über die Unterredun­gen, die Sie und Ihre Minister mit den Mitgliedern der französischen Regierung hatten, bereits erfahren habe, wahrscheinlich die besten Er­gebnisse zeitigen werden. TTor* Rociinh /-J/-*v» dr. ---c . ----- — w--, uuo ata uex Grundlage der traditionellen Freundschaft zwischen Frankreich und Rumänien abstatten, erfolgt somit in einem Augenblick, da Frankreich sich ebenso wie Rumä­nien sehr verändert und grosse Wandlungen durchgemacht hat, und ich bin sicher, dass Sie sich von diesen Veränderungen über­zeugt haben, wenn Sie das in un­serem Lande Gesehene mit dem vergleichen, was Ihnen aus der Vergangenheit bekannt war. Es erübrigt sich, Ihnen zu sagen, dass diese Veränderungen im Ein­klang mit dem modernen Leben stehen, dass sie auf den techni­schen und wissenschaftlichen Fort­schritt, der heute ein Gesetz der Weit ist, ausgerichtet sind, und dass unser Land, mit einer alten Kultur wie auch das Ihre, zu ei­nem Industrieland, zu einem akti­ven Land, zu einem Land von Ge­lehrten und Technikern geworden ist. Was Sie anbelangt, haben sich auch bei Ihnen grosse Veränderun­gen vollzogen, ich aber bin glück­lich, festzustellen, dass diese Ver­änderungen zwar alle Bereiche er­fassten, nicht aber, was die tra­ditionelle Freundschaft zwischen Frankreich und Rumänien betrifft, und dass wir uns wiederfinden, als ob wir uns nie voneinander ent­fernt oder getrennt hätten. Diese Freundschaft ist in unserer Geschichte verwurzelt, in unserer Abstammung, in unseren Sprachen, in unseren kulturellen Anliegen, und aus diesem Grunde habe ich heute vormittag mit grosser Freu­de vom Aussenminister erfahren, dass im Zuge der Besprechungen, die Sie führten, Projekte zur Er­ (Fortsetzuny aul Seite 3) Vom Komitee für Staatspreise der Rumänischen Volksrepublik Beim Komitee für Staatspreise sind Vorschläge zur Verleihung des Staatspreises der Rumänischen Volksrepublik für das Jahr 1961 eingelaufen. Das Komitee für Staatspreise hat diese Vorschläge geprüft und empfiehlt, nachstehende Autoren für die angegebenen Arbeiten mit dem Staatspreis für das Jahr 1964 auszuzeichnen : I. Auf dem Gebiet der Wissenschaft 1. Akad. Prof. Dr. Ştefan Pro­cop i u — „Forschungen auf dem Gebiet des Kernmagnetismus“, die 1962/1963 in Fortführung der 1912 begonnenen Arbeiten abgeschlossen wurden. Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 2. Dr. State Drăgănescu — für den ausschlaggebenden Beitrag beim Abfassen der Arbeit j.Viroti­­sche Gehirnentzündungen beim Menschen“. Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 3. Akad. Prof. Dr. Gherasim Constantinescu, Ing. Elena Negreanu* Ing. Victor t ăzá­ré s cu* Ing. Ilie Poenaru — „Die Ampelographie der RVR“ (Band II, III, IV, V). Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 4. Prof. Dr. Mihail Berza* Korrespondierendes Mitglied der Akademie, Prof. Dr. Ştefan Pas cu* Korrespondierendes Mitglied der Akademie — *,Die Geschichte Ru­mäniens“ (Band II). Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 5. Prof. Dr. Alexandru Roşea, Korrespondierendes Mitglied der Akademie, Dr. Beniamin Zörgö, Dr. Vasile Pavelcu — „Hand­buch der experimentellen Psycholo­gie“. Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 6. Prof. Tache Papahagi — „Das allgemeine und etymologische Wörterbuch der arumänischen Mund­art“. Vorgeschlagen von der Akademie der RVR. 7. Kandidat der Wissenschaften Aretin Corciovei — „Sämtliche Arbeiten über die Theorie des Fest­körpers in Form von dünnen Auf­strichen und über strukturelle Ver­änderungen unter dem Einfluss von Kernstrahlungen“. Vorgeschlagen vom Institut für Atomphysik. 8. Ing. Mircea D. Moţoc, Korre­spondierendes Mitglied der Akade­mie* Ing. Vasile Popa, Ing. Leo­­nida Mihalache — .^Ausarbei­tung von Nutzungsmethoden für erodierte Hangflächen durch Wein­­und Obstbau“. (Fortsetzung auf Seite 2)

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