Neuer Weg, 1966. december (18. évfolyam, 5469-5495. szám)
1966-12-01 / 5469. szám
y Baustellen in sechs Regionen Planschulden und ihre Ursachen / Aus der Arbeit des Kronstädter Bau- und Montagetrusts Nr. 5 Von Dieter Cramer Im vergangenen Monat führte der Kronstädter Bau- und Montagetrust Nr. 5 — eine Einheit des Ministeriums für Bauindustrie — auf seinen zahlreichen, in sechs Regionen des Landes liegenden Baustellen Arbeiten im Werte von 34 Millionen Lei aus. Das sind, wenn man einen Vergleich mit dem wertmässigen Monatsdurchschnitt dieses Jahres anstellt, 127 Prozent und 105 Prozent gegenüber dem arithmetischen Monatsdurchschnitt, der sich ergäbe, wenn man das Jahressoll des Plans durch 12 teilt. Allerdings sind es nur 69 Prozent gegenüber dem Monatsdurchschnitt, der im letzten Vierteljahr erreicht werden müsste, um den Jahresplan lückenlos zu erfüllen. Den „Schlüssel“ zum Verständnis dieses anscheinend widersprüchlichen Sachverhalts bietet der Umstand, dass der Kronstädter Trust in der Zeitspanne Januar — Oktober bloss 70,6 Prozent des Planes für 1966 erfüllt hatte. Monat um Monat häuften sich Rückstände, deren Überwindung trotz der besonderen Anstrengungen in jüngster Zeit recht problematisch geworden ist. Wie ist es dazu gekommen ? Zu spät gekommen Mit einer Reihe von wertmässig wichtigen Planvorhaben für 1966 — Ausbau und Systematisierung des Schässburger Textilbetriebes „6 Martie“, Erweiterung der Klausenburger Leder- und Schuhfabrik, des Zentrums für Lagerung, Aufbereitung und Flaschenabfüllung von Weinen in Tg.-Mureş, des Hermannstädter Mühlen- und Brotbereitungskomplexes, der Entkeimungshallen in den Mühlenbetrieben Kronstadts, Hermannstadts, Klausenburgs ~u. a. — wurde erst im November und Dezember vergangenen Jahres begonnen, somit also zu spät, um die Hauptarbeiten bewältigen zu können, da ja der Winter dazwischenkam. Bei anderen Investbauten verspäteten die Auftraggeber mit der Sicherung entsprechender Baubedingungen. Infolgedessen blieb die Arbeitsfront im ersten Vierteljahr 1966 hinter den Möglichkeiten des Trusts zurück ; ein Teil der Arbeiter musste zu anderen Baueinheiten versetzt werden. In den ersten fünf Monaten konnte das Jahressoll kaum zu 30 Prozent erfüllt werden. Ende des dritten Trimesters verfügte der Bautrust noch über keine Ausführungsentwürfe für mehrere Arbeiten, und zwar handelte es sich dabei um Arbeiten des Ministeriums für Bauindustrie im Werte von 10 Millionen Lei, von 7 Millionen Lei des Ministeriums für Nahrungsmittelindustrie und von 5,5 Millionen Lei des Ministeriums für Leichtindustrie. Alles in allem das l,7fache des Planrückstands des Trusts in dem betreffenden Trimester. Zugleich damit aber wurde die Jahresaufgabe durch Einführung immer neuer Arbeiten — für die in einigen Fällen nicht einmal Unterlagen vorhanden waren — wertmässig allmählich hinaufgeschraubt. Zu einer sehr beträchtlichen Steigerung — 26 Millionen Lei ■— kam es Ende August. Hier ein einziges Beispiel zur Veranschaulichung der Folgen solcher Praktiken : Bei den mit grosser Verspätung in den Plan aufgenommenen Investbauten des Metalotehnica-Betriebs in Tg.-Mures konnte der Bautrust die für die Werkhalle erforderlichen Metallfertigteile nicht mehr zeitgerecht beschaffen. Der Lieferbetrieb hatte nämlich die Anlieferung erst für sechs Monate nach Erhalt der Bestellung angesetzt — so dass der für 1966 eingeplante Wert auf dieser Baustelle nicht erreicht werden kann. Versorgung hinkt nach Da die Entwürfe zu Jahresbeginn noch nicht eintrafen, die Festlegung der erforderlichen Baustoffe also nicht auf Grund des Kostenvoranschlags, sondern von hypothetischen Annahmen ausgehend erfolgte und der Plan im Laufe des Jahres erhöht wurde, blieben die Baustoffzuteilungen weit hinter dem Bedarf zurück. Im vergangenen Vierteljahr betrugen sie gegenüber dem tatsächlichen Bedarf bei Betoneisen 45 Prozent, bei Metallprofilen und Baurohren 74 Prozent und bei verschiedenen Blechsorten 57—73 Prozent. Ähnlich verhielt es sich mit Ziegeln, Bauholz, Asbozementplatten, Gusseisenrohren und Heizkörpern. Dazu kommt noch, dass das Hüttenkombinat Hunedoara Betoneisen mit Unterbrechungen lieferte, die Fertigteilfabriken in Turda und Craiova die Lieferungen von Stahlbetonteilen verzögerten und es besonders schwierig war, Metallgerüste für die Baustel(Fortsetzung auf Seite 2) « Im Operationssaal des Panduri- Spitals operiert Dozent Dr. Valentin Neagu einen Nierenkranken. Ungefähr 2000 Zuschauer verfolgen im Saal des Palais die Vorgänge im Operationssaal auf einem Bildschirm, in Farbe und Grossformat : Die kleinsten Einzelheiten der medizinischen Demonstration sind in Grossformat ganz deutlich zu erkennen. Ausserdem war Assistent Dr. Erwin Rugendorff im Saal des Palais in ständiger Verbindung mit den Chirurgen im Operationssaal, an die er Fragen stellte und Antwort erhielt: Eine Wechselsprechanlage sicherte eine direkte Verbindung zwischen Saal und Ärzten — Zuschauer werden vom passiven Betrachter zum aktiven Teilnehmer am Geschehen (Bild 1). Schweizer CIBA-Techniker vor den Kontrollgeräten im Sendewagen, die im Eidophor-Verfahren und in Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium und den bekannten Chirurgen und Klinikern Akad. Prof. Dr. Theodor Burghele, Direktor des Panduri- Spitals, Prof. Dr. Scarlat Longhin, Prof. Dr. Ilié Diculescu, Prof. Dr. Ion Mesrobeanu, Doz. Dr. Miron Miron und Doz. Dr. Valentin Neagu farbige Live-Biider aus dem Panduri-Spital in den Saal des Palais übertragen haben (Bild 2). Fotos : Edmund H ö f e r Die Zeitung erscheint täglich '(ausser Montag). Abonnements einmonatig 6,50 Lei, vierteljährig 19,50 Lei, halbjährig 39 Lei, ganzjährig 78 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen Neuer Wen Organ der Volksräte der Sozialistischem Republik Rumänien Ü8. Jahrgang / Nr. 5469 Bukarest, Donnerstag, 1. Dezember 1966 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii. Telefon : 17 60 10, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz Einzelpreis 25 Bani Genosse Josip Broz Tito wird unser Land besuchen Auf Einladung des Generalsekretärs des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei, Nicolae Ceauşescu, wird der Präsident der SFR Jugoslawien und Vorsitzende des BKJ, Josip Broz Tito, der Sozialistischen Republik Rumänien zwischen dem 1. und 3. Dezember d. J. einen inoffiziellen Besuch abstatten. Präsident J. B. Tito wird von Mialko Todorovic, Sekretär des Exekutivkomitees des ZK des BKJ, Marko Nikezic, Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, Mitglied des ZK des BKJ und Kiro Gligorow, Föderativsekretär für Finanzfragen, Mitglied des ZK des BKJ, begleitet. Stickstoffisotop i 15 in der Maisdnngnng Rumänischer Beitrag zum internationalen Forschungsprogramm Bukarest (NW). — Traditionelle Maisbauländer, wie Argentinien, Mexiko und andere lateinamerikanische Staaten, die USA, die VAR und Rumänien, wirken an einem internationalen Forschungsprogramm zur Ermittlung der besten Düngevarianten zusammen. Jetzt wurde der Kooperationsvertrag des von der FAO (UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft) und der Internationalen Atombehörde beaufsichtigten Programms, das seit 1964 läuft, verlängert; es wurden auch neue I'orschungsziele einbezogen. Wie auf den bisherigen Treffen der Forscher aus den Teilnehmerländern — in Lima (1965) und Bogota (1966) — hervorgehoben wurde, ist der Beitrag unserer Forscher ein sehr wesentlicher. Rumänien war das einzige Land, das vollständige analytische Angaben vorgelegt hat. Beim Forschungsinstitut für Getreidebau und technische Nutzpflanzen in Fundulea wurde mit Hilfe des stabilen Stickstoffisotops N 15 die Stickstoffaufnahme durch die Kulturpflanze ermittelt. Man konnte präzis feststellen, wieviel Reinnährstoff aus dem Boden und wieviel aus den stickstoffhaltigen Düngemitteln entnommen wird, wobei einige hundert Varianten in bezug auf Zeitpunkt, Dosis und Methode der Düngung versucht wurden. Die grösste Stickstoff menge (über 70 Prozent des Düngers) verwertete die Maispflanze, wo die „markierten“ Düngemittel gleichzeitig mit der Aussaat ausgebracht wurden, und zwar „in Tuchfühlung“ mit dem Maissaatkorn. Dies besonders im Dürresommer 1965. Gute Ergebnisse gab es in diesem Jahr auch auf Versuchsfeldern, wo die Stickstoffdüngung mit der Tieffurche gekoppelt wurde: Bis zu 9500 Kilogramm Körnermais je Hektar in unbewässerter Kultur. Die rumänischen Forscher haben es ferner übernommen, den Nutzeffekt von Stickstoff- und Phosphordüngemitteln in Verbindung mit dem Wasserhaushalt des Bodens und ihren Einfluss auf die Qualität des Maises komplex durchzustudieren und werden zu diesem Thema auf dem bevorstehenden Kongress der amerikanischen Agronomiegesellschaft sowie auf der Internationalen Beratung der Teilnehmerländer des erwähnten Programms wichtige Mitteilungen machen. Letzter Export-Frachter Galatz. — Den letzten-4500-Tonnen-Frachter aus ihrem diesjährigen Exportplan hat die Galatzer Schiffswerft vor kurzem geliefert. Das Schiff wurde insbesondere für Bedingungen der Äquatorialschifffahrt gebaut und ausgerüstet. An drei Frachtern derselben Serie wird zur Zeit auf der Galatzer Werft noch gearbeitet. Mit der Lieferung des 4500-Tonnen-Frachters hat die Galatzer Werft ihren Produktionsplan 1966 erfüllt. Wieder „Baassener Salz“ Mediasch (NW). — Obwohl der Rheuma-Kurort Baassen bereits über 10 000 Gäste jährlich behandeln kann, wird seit einiger Zeit nach Möglichkeiten gesucht, das Fassungsvermögen dieses äusserst wirksamen Badeortes auszuweiten. Vor einiger Zeit entdeckte man in nahezu 400 Meter Tiefe bedeutende Vorkommen an Heilwasser und ging gleich darauf zu seiner Verwertung über: Man baute eine Bohrsonde, Behälter für insgesamt 300 Kubikmeter und legte eine 3,5 Kilometer lange Rohrleitung an. Nach Inbetriebnahme der Anlage soll auch die Herstellung des bekannten heilkräftigen „Baassener Salzes“ wieder aufgenommen werden. Um den Kurgästen für 1967 bessere Aufenthaltsbedingungen zu schaffen, werden gegenwärtig drei Pavillons generalüberholt und der Klub- und Kinosaal auf ein Fassungsvermögen von 400 Personen erweitert. Winterversorgung mit Lücken Massnahmen zur gleichmässigen Belieferung mit Zitrusfrüchten Bukarest. — Mit der Winterversorgung befasste sich eine Beratung beim Innenhandelsministerium, an der auch Vertreter des Ministeriums für Eisenbahnwesen und des Leichtindustrieministeriums teilnehmen. Obwohl Lebensmittelund Leichtindustrie die zusätzliche Belieferung des Handels mit Waren im Werte von einer Viertel Milliarde Lei bzw. 900 Millionen Lei erreichten, gibt es noch immer Lücken, z. B. im Schuhangebot, bei Konfektionen, Trikotagen und Haushaltsgegenständen. Die Lieferschulden der Bukarester Schuhfabrik „Progresul“ (100 000 Paar Schuhe), jene der Konfektionsfabriken Grosswardein, Focşani u. a. belaufen sich bereits auf 98 Millionen Lei. Angesichts dieser Sachlage haben die zuständigen Ministerien umfassende Massnahmen getroffen, um in kürzester Zeit die noch bestehenden Versorgungslücken zu schliessen. Das Innenhandelsministerium wird durch seine Kontrollorgane auch dafür sorgen, dass die Belieferung aller Regionen mit Zitrusfrüchten gleichmässig verläuft und Bevorzugungen ausgeschlossen wer-den. Die bisher in Konstanza gelöschten Transporte und die noch laut Vertrag einzutreffenden lassen darauf schliessen, dass es in diesem Winter keinen Mangel an Zitronen, Orangen und anderen Südfrüchten geben wird. Mode schöpf er sorgen vor Mediaseh (NW). — Schon jetzt die Grundlage einer vielseitigeren Produktion im nächsten Jahr zu sichern, ist eines der Hauptanliegen der Entwurfsabteilung der Mediascher Schuhfabrik „8. Mai“. Seit Ende August, als man mit der Entwicklung von neuen Schuhmodellen für den kommenden Sommer begann, wurden rund 85 neue Modelle geschaffen und der grösste Teil davon bereits homologiert Tagesnotizen Dia 755. Grubenlok hat dieser Tage in der Sathmarer „Unio" das Montageband verlassen. Konstruktive Änderungen am Akku-Container sowie die Neuprojektierung einiger Bestandteile haben aus der Unio- Lok, die seit fünf Jahren erzeugt wird, ein verlässliches Transportmittel gemacht. Eine Bestandaufnahme der Handelseinheiten, durch die jede Einheit des Klein- und Grosshandels und alle einschlägigen Lagerräume geprüft werden, beginnt heute im ganzen Land. Ziel dieser Massnahme ist die Erlangung von genauen Angaben über Standortverteilung, Einrichtung und Wirtschaftlichkeit der Kaufläden hinsichtlich der künftigen Verbesserung der Handelstätigkeit. Die Fotografenvereinigung Frankreichs hat vom rumänischen Fachverband eine Sammlung von ungefähr 80 Aufnahmen (Schwarzweiss und Color) angefordert, um nächstens eine rumänische Fotoausstellung im Pariser Saint-Germain-Viertel zu veranstalten. Zum Nationalfeiertag Jugoslawiens fand in Turnu-Severin eine Festversammlung der Baustellenarbeiter beim Eisernen Tor statt, auf der Prof. Achim Costea über die sozialistischen Errungenschaften der Völker Jugoslawiens sprach. Anschliessend wurde der Film „Sascha", eine Produktion der jugoslawischen Studios, gezeigt, DAS HEIZKRAFTWERK IN GROSSWARDEIN zählt zu den jüngsten Industrieobjekten dieser Art im Land. Nach Inbetriebnahme des ersten Generatorsatzes verfügt das Werk über eine installierte Leistung von 50 MW. Der zweite Generatorsatz wird gegenwärtig eingefahren. Das Werk wird an das Landesverbundnetz angeschlossen und die Wohnungen im westlichen Stadtteil sowie die Industriezone in seiner Nähe (das Aluminatwerk und später auch die Zucker- und die Möbelfabrik) mit Wärmeenergie versorgen. — Unser Bild : Aussenansicht des Werks Foto : Agerpres Neue Tiefbohranlage in Serie Ploieşti. — Gegenwärtig wird in den l.-Mai-Werken der Serienbau des Tiefbohranlagenmusters F 200 vorbereitet. Die Neuentwicklung ist mit drei hochleistungsfähigen Triebwerken, die hydraulische Drehmomentwandler besitzen, ausgestattet, und vermag Bohrungen bis zu 3500 Meter Bohrteufe niederzubringen. Wesentlich ist, dass sich das Bohrregime den verschiedenen zu durchstossenden Gesteinsstrukturen leicht anpassen lässt. Die Anlage besitzt hydraulisch betätigte Zentralschaltungen und gewährleistet grosse Arbeitsgeschwindigkeiten bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit. Die Entwicklungsdienste des gleichen Werks haben die Entwürfe eines neuen Spülpumpentyps von 630 PS und einer 14-Zoll-Eruptionsabsperrvorrichtung erstellt. Wieder Biennale im Dezember Bukarest. — Fast 300 Malereien und Skulpturen von Künstlern aus dem ganzen Land hat die Jury, die mit der Vorbereitung der diesjährigen Biennale bildender Kunst betraut ist, ausgewählt. Die Ausstellung, die ab zweiter Dezemberhälfte im Dalles-Saal gezeigt wird, umfasst neben Werken bekannter Künstler, wie Ion Jalea, Dumitru Ghiaţă, Henry Catargi und Aurel Ciupe, auch Werke junger Maler und Bildhauer, wie Dan Hatmanu, Ion Gheorghiu, Brăduţ Covaliu, Ion Pacea u. a. Eine grosse Zahl der zur Biennale zugelassenen Werke wurden bei Regions- oder interregionalen Ausstellungen ausgewählt, die jährlich abgehalten werden. Zur Zeit sind Regionsausstellungen in Temesvár, Baia Mare, Tîrgu-Mureş, Grosswardein, Kronstadt, Craiova, Ploieşti und Jassy geöffnet. Doch grosse Koalition Sozialdemokratische Protestmeetings in westdeutschen Städten Bonn, 30. (Agerpres.) — In Bonn wurden die Verhandlungen zwischen der CDU/CSU-Kommission unter Führung von Kurt Georg Kiesinger und der SPDKommission unter Führung von Willy Brandt abgeschlossen. Es wurde eine Einigung über das Programm und die Zusammensetzung der künftigen Koalitionsregierung erzielt. In zahlreichen westdeutschen Städten fanden Meetings zum Protest gegen den Beschluss des SPD-Vorstands, an einer Regierungskoalition mit der CDU/CSU teilzunehmen, statt. In München genehmigte die Sozialistische Jugendorganisation eine Resolution, worin die SPD-Mitglieder aufgerufen werden, „sich der Bildung der grossen Koalition zu widersetzen“, die, nach Ansicht der Autoren des Dokuments, „die Zukunft der SPD gefährdet“. Eine Grosskundgebung fand auch vor dem Bonner Gebäude des SPD-Vorstands statt. Gegen die Beteiligung der SPD an der „grossen Koalition“ sprachen sich auch die Teilnehmer an den Meetings aus, die in Frankfurt am Main und Hamburg veranstaltet wurden. Die Jugendorganisation der Deutschen Sozialistischen Studenten veröffentlichte eine Erklärung, worin es heisst, dass die Teilnahme der SPD an der „grossen Koalition“ eine ernste Gefahr für die Demokratie in sich birgt. Heute 6 Seiten • Aus Stadt und Land © Wissenschaft und Technik • Reportage Erziehung © Aussenpolitik © Sport Roman Nach Dublin eingeladen Bukarest. — Auf Einladung der Dubliner Oper werden mehrere rumänische Opernsänger, darunter Zenaida Pally, Elena Dima-Toroiman, Viorica Cortez-Guguianu, Ion Piso, Ion Buzea, David Ohanesian und Nicolae Florei, in der irischen Hauptstadt gastieren. Das Gastspiel dauert ungefähr drei Wochen und umfasst elf Vorstellungen mit den Opern „Maskenball“ von Verdi, „Samson und Delila“ von Saint- Saens und „Mignon“ von Ambroise Thomas. Sechzehnender erlegt Bukarest. — Einen kapitalen Hirsch — es 1st ein Sechzehnender mit einem Geweih von zehn Kilogramm — bekam dieser Tage der Jäger loan Manoliu im Jagdrevier Bogdăneşti (Rayon Fălticeni) vor den Schuss. Das Geweih, das laut internationalen Normen mit 221 Punkten bewertet wird, soll im nächsten Jahr zur Jagdausstellung nach Novisad geschickt werden. Erste Bewohner ziehen ein Hunedoara. — Seine ersten Bewohner nahm dieser Tage Hunedoaras jüngstes Neuviertel, der Mikrorayon Nr. 4, auf. Von den 10 000 Wohnungen, die hier nach Abschluss der Bauarbeiten stehen sollen, wurden bisher mehr als 330 fertiggestellt. In Kürze will man weitere 300 Wohnungen übergeben. Demnächst erscheint: Neuer Weg Kalender 1967 • Dieses Ruch informiert über die wichtigsten Ereignisse im In- und Ausland • Dieses Buch bietet anregende Unterhaltung • Dieses Buch ist durch seine praktischen Hinweise nützlich DESHALB gehört der NW-Kalender in jedes Haus CDU/CSU und SPD spannen zusammen Regierungsbildung macht schwere Phasen durch Es ist soweit oder beinahe soweit : Nachdem die SPD-Bundestagsfraktion am Ende zehnstündiger leidenschaftlicher Debatten und gegen eine starke parteiinterne Opposition Sonntag früh ihr Ja gesprochen hatte, tat auch die CDU/CSÜ dasselbe, und Bonn wird nun eine Regierung der „grossen Koalition" haben. Der offizielle Rücktrittsakt Erhards, die Wahl Kurt Georg Kiesingers zum Kanzler durch den Bundestag und seine Bestätigung durch Bundespräsidenten Lübke sei, meinen westliche Beobachter, nur ein Zeremoniell, das zu den Spielregeln der bürgerlichen Demokratie gehört. In der Tat entschieden die führenden Gremien beider Parteien über die künftige Machtausübung in Westdeutschland, und freilich auch die starken Interessengruppen, die dahinter stehen : „Auch die Hotelzimmer in Bonn blieben weiter von Industrie-Lobbyisten vielseitiger Couleur blockiert", berichtet „Frankfurter Rundschau", „man will dabeisein und mitbestimmen, wenn es um die neue Regierung geht." Indessen erwies sich die Zusammenstellung der neuen Regierung als eine harte Nuss. Gegen Ende der vorigen Woche hatte das, was „Frankfurter Allgemeine Zeitung" als das Koalitionskarussell bezeichnete, in schwindelerregendem Tempo zu kreisen begonnen. Donnerstag fanden stundenlange Diskussionen in den Vorständen der CDU/CSU und der SPD statt, die Verhandlungen zwischen diesen beiden Parteien und der FDP wurden mit kurzen Unterbrechungen fortgesetzt, und dann, am Freitag, als man von den geheimen Unterredungen zwischen Kiesinger und SPD-Vizevorsitzendem Herbert Wehner Wind bekommen hafte und der offenbar gewollt indiskrete Ausspruch Kiesingers : „Der Zustand unseres Staates macht die grosse Koalition zwingend, ich bin deshalb für die grosse Koalition, seit ich den Auftrag zur Regierungsbildung angenommen habe", publik geworden war, drängten die an dieser Koalition interessierten christdemokratischen Kreise zur „dritten Runde", zu Verhandlungen über die Verteilung der Ministersessel. „Erst wollten wir die kleine Koalition, dann wollten wir die grosse, jetzt wollen wir nur noch eine schnelle", beantwortete ein Vertreter der CDU/CSU die Fragen der Presseleute. Montag also begannen die Vorbesprechungen über die Liste des neuen Kabinetts, doch vorerst musste noch ein Kompromiss über einige strittige Pupkte des gemeinsamen Programmes erzielt werden. Bekanntlich teilt die SPD nicht ganz die Forderungen der CDU/CSU-Kreise — die hauptsächlich um Franz Josef Strauss (Fortsetzung aui Seite 5)