Neuer Weg, 1969. november (21. évfolyam, 6377-6402. szám)
1969-11-19 / 6392. szám
Die Zeitung erscheint täglich {ausser Montag). Abonnements I einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen 21. Jahrgang Í Nr. 6392 Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien **** Bukarest, Mittwoch, 19. November 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon i 17 60 10, 17 6020 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Sohässburg, Sathmar Mediasch erhöht Jahresvorhaben Ziegelfabrik erfüllte bereits Produktionsplan 1969 100 Millionen Lei zusätzlich aus Săvineşti Mediasch (NW). — Mit einer zusätzlichen Bruttoproduktion von mehr als 88 Millionen Lei haben die Mediascher Industriebelegschaften ihre Jahresverpflichtung (84,5 Millionen) schon nach zehn Monaten erfüllt. Ausser der Schuh- und Lederfabrik „8. Mai“ und dem Lokalindustrieunternehmen, die ihre geplante Produktivität nicht erreichten, haben alle anderen Betriebe bei den wichtigen Kennziffern keine Planschulden. *An Selbstkosten wurden bisher 34 Millionen Lei Einsparungen gebucht. Nach einer Analyse der Produktionsergebnisse der zehn abgelaufenen Monate sowie der ersten November-Dekade haben Betriebsleitungen und die Wirtschaftskommission des Munizipalparteikomitees die Meinung geäussert, dass Möglichkeiten zu einer weiteren Erhöhung der Verpflichtungen um 15 Millionen Lei bestehen. Ein Grossteil dieser Zusatzverpflichtung — so Ing. Grigore Popa, Sekretär des Munizipalparteikomitees — wird vom Automecanica-Werk verwirklicht : 6 Millionen Léi mehr als die ursprünglichen Vorhaben der Belegschaft. Auf Munizipalebene wird die Erfolgsbilanz am Jahresende also etwa 100 Millionen Lei betragen. Nach den bisher erzielten guten Exportleistungen hofft man auch den Exportplan nicht nur um die 'vorgesehenen 18,7, sondern um weitere 12 Millionen Lei zu überbieten Sathmar. — Eine Zusatzproduktion von 2,3 Millionen Ziegeln und 4700 Betonblokkén hat die Sathmarer Ziegelfabrik bis zum 8. November verzeichnet und damit ihren Bruttoproduktionsplan für 1969 erfüllt. Săvineştl- — Sämtliche diesjährigen Verpflichtungen hat die Belegschaft des Chemiefaser- und Kunstdüngerwerkes Săvineşti (das Werk besteht aus den beiden grossen Chemiebetrieben neben Piatra Neamţ) erfüllt und überboten. Bisher haben die Chemiearbeiter dieses Werkes eine Zusatzproduktion im Wert von 100 Millionen Lei erstellt und damit ihre Jahresverpflichtung um 31 Millionen Lei überboten. 82 Prozent des Produktionszuwachses wurden durch Steigerung der Arbeitsproduktivität erzielt, Címpia Turzii (NW). — Fast 10 Millionen Lei macht die Zusatzproduktion aus, die die Belegschaft des metallurgischen Werks „Industria Sîrmei" seit Jahresanfang erzielt hat. Das sind mehr als 9500 Tonnen Stahl und Walzgut, sowie zahlreiche andere Erzeugnisse. An diesem Erfolg haben die Stahl- und Walzwerker zwar den Löwenanteil, doch haben auch andere Abteilungen wesentlich dazu beigetragen, wie beispielsweise die Verz; xnungsabteilung, die allein zusätzliche Einsparungen in Höhe von 300 000 Lei erzielt hat. Im Sathmarer Land Vorträge in deutscher Sprache Bescheneed und Petrifeld machen den Anfang / Vortragende sind Prof Erich Pfaff, Prof. Michael Kroner und Prof. Robert Frank ■ Sathmar (NW). — In Petrifeld und im benachbarten Bescheneed werden kommenden Sonntag (23. November) Vorträge in deutscher Sprache gehalten. Die beiden Gemeinden sind damit die ersten sathmarschwäbischen Ortschaften, in denen künftig derartige Vorträge stattfinden sollen. Als Vortragender wurde Prof. Erich Pfaff aus Temesvár verpflichtet, dessen Vorlesungen im; ganzen Banat bekannt und beliebt sind. Prof. Pfaff wird sowohl in Petrifeld (15 Uhr) als auch in Bescheneed (18 Uhr) ziim Thema „Auf den Spuren der Ulmer Schachteln — eine Donaureise vom Schwarzwald über Wien bis zum Eisernen Tor“ sprechen. Die Vorträge werden von Farbfilmprojektionen begleitet sein. Zu weiteren deutschen Vorträgen in einigen sathmarschwäbischen Ortschaften wurde auch Prof. Michael Kroner aus Kronstadt ein geladen, der über Herkunft, Ansiedlung sowie über die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Sathmarer Schwaben sprechen wird. Ausser Petrifeld und Bescheneed sollen auch die oberen schwäbischen Ortschaften des Kreises — Bildegg, Schändern, Sekunden und Scheindorf — besucht werden. Zu Vorträgen mit naturwissenschaftlichen Themen ist Prof. Robert Frank von der naturwissenschaftlichen Fakultät in Baia Mare eingeladen worden. Die genauen Termine der Vorträge werden im „Neuen Weg“ rechtzeitig bekanntgegeben. Gastregisseur in Temesvár Franz Auerbach inszeniert Muşatescus „Winternachtstraum“ „Sappho“-Premiere Ende November Temesvár (NW). — Gestern traf Franz Auerbach, Direktor des Bukarester Jiddischen Staatstheaters, in Temesvár ein, um am hiesigen Deutschen Staatstheater Tudor Muşatescus „Winternachtstraum“, in der Übertragung von Erika Scharf und Karl Hoffmann, zu inszenieren. Der Regisseur will bereits in einigen Tagen die Probearbeiten mit Otto Grassl, Ottmar Strasser, Luise Pelger, Albert Kitz], Rudi Bellgrasch, Angela Falk, Karl Hoffmann und Elisabeth Kölbl aufneh-men. Die Premiere soll Ende Dezember stattfinden. Wie bereits berichtet, wird gegenwärtig an der Temesvarer deutschen Bühne Franz Grillparzers Drama „Sappho“ von Margot Göttlinger und Johann Szekler in Szene gesetzt. Die Premiere ist für den 26. November angesetzt. Die Titelrolle wird von Margot Göttlinger dargestellt, den „Faust“ spielt Otto Grassl, die Rolle der „Melitta“ Hadamuth Becker. Das Bühnenbild schuf Gábor Kazinczy. 0 f Nächstens im ganzen Land erhältlich „Neuer V7 eg11-Kalende / Wie kaum ein anderes Buch in deutscher Sprache hat sich der „Neue Weg“-Kalender in allen Bevölkerungsschichten durchgesetzt. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: 1. Das NW-Jahrbuch führt die besten Traditionen deutschen Kalendermachens in Rumänien weiter, und zwar den heutigen Anforderungen entsprechend. 2. Durch umfassende und systematische Meinungsforschung sind die Autoren des Kalenders mit allen Leserwünschen bestens vertraut. 3. Der NW-Kalender berücksichtigt sowohl die Siebenbürger als auch die Banater Besonderheiten, er ist gleichermassen für Stadt und Land gemacht. 4. Der Redaktion des Kalenders gelingt es, die Leserschaft jedes Jahr mit Neuheiten zu überraschen, wobei man sowohl die inländische als auch die ausländische Erfahrung in dieser Branche berücksichtigt. Deshalb wäre es schade, wenn Sie diesmal den Kalender verpassen würden. Sichern ,,Sie sich also rechtzeitig ihr Exemplar! % Wie wird das Wetter? Gestern : Ein Tiefdruckgebiet, das sieh vom Adriatischen Meer her über unser Land verlagerte, verursachte eine merkliche Abkühlung. Der Himmel war allgemein bewölkt. Regenfälle im Banat, in Oltenien und örtlich im Süden Siebenbürgens. Massiger Wind. Nachttiefstwerte zwischen minus 5 Grad (Borsec, Topliţa) und plus IX Grad (Mangalia). Tageshöchstwerte hei minus 3 Grad (Topliţa) und plus 13 Grad (Giurgiu). Wetterentwicklung: Weitere Abkühlung bei allgemein feuchtem Wetter und bewölktem Himmel, örtlich Regen, vor allem ln den Gebirgsgegenden. In höheren Lagen Schneeregen und Schnee. Tiefstwerte zwischen minus 3 Grad und plus 8 Grad, Höchstwerte zwischen * und 12 Grad, örtlich Nebel. Gebirge : Feucht, Merkliche Abkühlung bei überwiegend bewölktem Himmel; Regen- und Schneefälle. Die Arbeiten der Grossen Nationalversammlung Dienstag vormittag setzte die Grosse Nationalversammlung der Sozialistischen Republik Rumänien die Arbeiten der dritten Tagung der 6. Legislaturperiode fort. Im Saal befanden sich Abgeordnete der Grossen Nationalversammlung und zahlreiche Gäste — Leiter vön Zentralinstitutionen und gesellschaftlichen Organisationen, Partei- und Staatsfunktionäre, Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens sowie Journalisten. Es waren in Bukarest beglaubigte Chefs diplomatischer Missionen und Korrespondenten der Auslandspresse anwesend. Die Abgeordneten und Gäste begrüssten mit starkem und anhaltendem Bei- fall ‘ das Eintreffen im Sitzungssaal der Genossen : Nicolae Ceauşescu, Ion Gheorghe Maurer, Emil Bodnaraş, Paul Niculescu-Mizil, Gheorghe Rădulescu, Virgil Trofin, Jlie Verdeţ, Maxim Berghianu, Constantin Drágán, Emil Drăgăneseu, János Fazekas, Petre Lupu, Dumitru Popeseu, Leönte Răutu, Gheorghe Stoica und Vasile. Vilcu. Zum 2. Punkt der Tagesordnung übergehend, legte der Abgeordnete Cornel Onescu, Innenministei’, den Gesetzentwurf über die Organisation und Funktionsweise der Miliz vor- Der Bericht der Kommission für Volksräte und Staatsverwaltung und der Juridischen Kommission zu diesem Gesetzentwurf ’ wurde vom Abgeordneten Dumitru Balalia, Vorsitzender der Kommission für Volksräte und Staatsverwaltung, vorgelegt. Zum Gesetzentwurf sprachen die Abgeordneten Simion Dobroviei, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Vrancea, Vorsitzender des Kreisvolksrates, und loan Benkö, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Kreisvolksrates Mureş. Anschliessend an die Erörterung nach Artikeln billigte die Grosse Nationalversammlung in geheimer Abstimmung mit Kugeln das Gesetz über die Organisation und Funktionsweise der Miliz. Zum folgenden Punkt der Tagesordnung legte der Abgeordnete Florea Dumitrescu, Finanzminister, den Gesetzentwurf über die Anstellung von Verwaltern von Sachwerten, über die Erbringung von Garantien und die Verantwortung im Zusammenhang mit der Verwaltung der Sachwerte der sozialistischen Organisationen dar. Der Abgeordnete Aurel Vijoli, Vorsitzender der Wirtschafts- und Finanzkommission, legte den Bericht dieser Kommission Und der Juridischen Kommission vor. . Am Rande des zur Diskussion gestellten Gesetzentwurfs ergriffen folgende Abgeordnete das Wort : IosiT Uglar, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Sathmar, Vorsitzender des Kreisvolksrates, Eleonora Nilca, Generaldirektor des Heltauer Textilkombinats, und Paraschiv Benescu, Vorsitzender des Gewerkschaftskreisrates Galatz. Danach wurde der Gesetzentwurf nach Artikeln erörtert. Anschliessend billigte die Grosse Nationalversammlung in geheimer Abstimmung durch Kugeln das Gesetz über die Anstellung von Verwaltern von Sachwerten, über die Erbringung von Garantien und die Verantwortung im Zusammenhang mit der Verwaltung der Sachwerte der sozialistischen Organisationen. Zum 4. Punkt der Tagesordnung legte Justizminister Adrian Dimitriu den Gesetzentwurf über die Verbüssung von Strafen dar, und der Abgeordnete Mihail Ghelmegeanu, Stellvertretender Vorsitzender der Juridischen Kommission, erstattete den Bericht dieser Kommission zu dem zur Diskussion gestellten Gesetzentwurf. Im Rahmen der Diskussionen, die folg- | ten, ergriffen die Abgeordneten Emilian § Nucescu, Vorsitzender des Obersten Ge- | richtshofs der Sozialistischen Republik 1 Rumänien, und Gheorghe Pop, Erster § Stellvertretender Vorsitzender des Kreis- 1 volksrates Maramureş, das Wort. Nach der Erörterung nach Artikeln des | Gesetzentwurfs über die Verbüssung von | Strafen billigte ihn die Grosse National- 1 Versammlung in geheimer Abstimmung durch Kugeln. (Fortsetzung auf Seite 2) Die Abgeordneten wählen in geheimer Abstimmung das Gesetz über die Organ isation und Funktionsweise der Miliz Tunnel Rachitoberg durchstossen Reschitza. — Der für die Eisenbahnstrecke Craiova — Reschitza verkehrswichtige Eisenbahntunnel bei Rachitoberg (zwischen Herkulesbad und Karansebesch) wurde vor kurzem mit einem Zeitvorsprung von 45 Tagen durchstossen. Der Bau des Tunnels wurde vor allem durch die Elektrifizierung der über Karansebesch führenden Strecke Craiova — Kilnik (Reschitza) notwendig, da vorherige Unterführungen durch das Gebirgsmassiv einen elektrischen Eisenbahnverkehr nicht zuliessen. Die Länge • des neuen Tunnels misst annähernd 500 Meter. Kurznachrichten Eine Festsinzung fand in Sf.-Gheorghe anlässlich des 90. Jahrestages der Gründung des städtischen Museums statt. An der Feierlichkeit nahmen Wissenschaftler und Hochschullehrer aus dem ganzen Land sowie Vertreter der lokalen Organe teil. Ein Sinfoniekonzert unter Mitwirkung des belgischen Geigers Pierre d’Archembeau und des Baritons Dan lordächescu fand Sonntag im Kulturhaus der Gewerkschaften von Piatra Neamf statt. Das philharmonische Orchester von Tg.Mureş gab Sonntag im Grossen Kultursaal der Stadt ein Konzert, an dem die Pianistin Yaeko Yamane (Japan) mitwirkte, im Programm standen Werke von Mozart, Wagner, Richard Strauss und Ţăranu. Napoleon Annovazzi, der unserem Publikum bekannte italienische Dirigent, trat Sonntag abend mit „Madame Butterfly" vor das Bukarester Publikum. Die Hauptrollen wurden von Maria Sindilaru, Octav Enigärescu, Corneliu Fänäjeanu und Valeria Savu interpretiert. Zweihundert Jahre seit ihrem in Dokumenten verzeichneten Bestehen feierten am vergangenen Sonntag die Schüler und Lehrer der rumänischen Schule aus Ip, Kreis Sälaj. Im gleichen Kreis feierten die Bewohner des Dorfes Giurfelec den 175. Jahrestag seit der Gründung ihrer Allgemeinschule. Eine technisch-wissenschaftliche Tagung fand in Anwesenheit von Ion Mineu, Stellvertretender Minister für Bergbau, in Baia Mare anlässlich des 15. Jahrestags seit der Gründung des Forschungskreises für Buntmetalle statt. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN ION GHEORGHE MAURER Vorsitzender des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Von der Glückwunschbotschaft beeindruckt, die mir Eure Exzellenz liebenswürdigerweise anlässlich meiner Ernennung zum Premierminister übermittelt haben, möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen und Ihnen persönlich Wohlergehen und weitere Erfolge in der Ihrem Land gewidmeten Tätigkeit wünschen. SULEYMAN DEMIREL Premierminister der Türkei m Rundschau international New York: Schon Kinder nehmen Heroin Händler verkaufen 8- bis 16jährigen New York. — Wie eine Bombe hat in New York die Aufdeckung eines Rauschgifthandels ganz besonderer Art eingeschlagen i Die Kinder einer Grundschule im übervölkerten Stadtteil Bronx deckten sich seit Wochen an einer Strassenecke ungeniert mit Rauschgift und Narkotika aller Arten ein. Die 8- bis 16jährigen konnten das Ende des Unterrichtes kaum erwarten. Sie stürmten aus der Schule und rannten zu den Händlern, die sie auf offener Strasse mit Heroin versorgten. Das Geld dafür besorgten sich die hoffnungsvollen Sprösslinge durch Diebstähle. Die Rauschgifthändler — eine Bande Jugendlicher unter 25 Jahren — waren mit tragbaren Sprechfunkgeräten ausgestattet und konnten sich daher beim Herannahen eines Polizisten rechtzeitig aus dem Staub machen. In einigen Fällen das Rauschgift vor der Schule konsumierten jedoch die Kinder das Rauschgift nicht selbst, sondern verkauften es wieder weiter. Diese letzte Entdeckung der Polizei bestätigt die Annahme, dass ungefähr 80 Prozent aller Verbraucher von Drogen Jugendliche unter 25 Jahren und zwei Drittel davon noch jünger als zwanzig Jahre sind. Einem Bericht der UNO-Abteilung für die Rauschgiftüberwachung zufolge konnte die Weltorganisation auch feststellen, dass die Rauschgiftsucht in der Welt immer mehr den Charakter einer Epidemie annimmt. Besonders stark verbreitet sei, laut UNO-Bericht, die Sucht in den Vereinigten St.aaten und Europa, dort besonders in Frankreich und England. Aber auch fast alle übrigen Länder der westlichen Welt hätten heute ein Rauschgiftproblem. Einzelpreis 30 Bani Neuorganisierung fördert Produktion NW-Gespräch mit Ion Stanciu, Stellvertretender Minister für Land- und Forstwirtschaft Vor einigen Wochen wurde das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft geschaffen, eine ökonomisch begründete Massnahme, deren Zweck es ist, die gesamte Leitung der Landwirtschaft Rumäniens auf eine qualitativ höhere Stufe zu heben. Gleichzeitig wird durch diese Neuorganisişrung eine bessere Koordinierung sämtlicher in diesem wichtigen Zweig der Volkswirtschaft wirkenden Faktoren angestrebt ; das wird seinen Niederschlag in einer zügigeren Verwirklichung der vom X. Parteitag gewiesenen Aufgaben in der Landwirtschaft finden. In diesem Zusammenhang gewährte Ion Stanciu, Stellvertretender Minister für Land- und Forstwirtschaft, dem „Neuen Weg“ ein Interview. NW: Im Gegensatz zum ehemaligen Obersten Landwirtschaftsrat fällt ln den Kompetenzbereich des neugegründeten Ministeriums auch die Forst- und Wasserwirtschaft unseres Landes. Welches sind die Paktoren, die für den Zusammenschluss drei scharf voneinander abgegrenzter Tätigkeitsbereiche ausschlaggebend waren ? Ion Stanciu: Zunächst eine Präzisierung, die mir wichtig erscheint. Diese drei Sektoren sind nur auf den ersten Blick scharf abgegrenzt. Tatsächlich handelt es sich um Arbeitsbereiche, die durch ihre Tätigkeit eng miteinander verknüpft sind. So kann man die gute Bewirtschaftung der Wasserressourcen nur administrativ von der Landwirtschaft trennen, in der Praxis aber gehören sie zusammen, eben darum, weil die Landwirtschaft mit ihren Bewässerungssystemen der grösste Wasserkonsument ist.' Um nun die diesbezüglich grossen Vorhaben meistern zu können — bis 1975 sind 2,2 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen an Bewässerungsanlagen anzuschliessen —, bedarf es einer engen Zusammenarbeit sämtlicher hierfür in Frage kommenden Ressorts. Auf diese Art kann unser Ministerium mit eigenen Kräften grosse Aktionen starten, wie beispielsweise die Errichtung von Stauwehren, die Anlegung von Stauseen usw. Ebenso Kann die Regulierung der Binnenflüsse auf die Arbeiten zur Abriegelung der Bodenerosion abgéstimmt werden; diese Arbeit wird unser Ministerium durch sein Departement für Bodenverbesserung (dem der Sektor für Wasserbewirtschaftung angeschlossen ist) realisieren, das wiederum über eigene Forschungs- und Entwurfsinstitute sowie über Bauunternehmen verfügt. Ähnlich verhält es sich auch mit der Forstwirtschaft, die, xYenn man so sagen kann, ziemlich nahe mit der Landwirtschaft „verwandt“ ist. Durch die Zusammenlegung von Land- und Forstwirtschaft werden Voraussetzungen für eine produktivere Nutzung der Landwirtschafts- und Forstflächen geschaffen. Die Erosionsbekämpfung z. B. wird jetzt nicht mehr gesondert, sondern gemeinsam vorgenommen. Ebenso wird man degradierte landwirtschaftliche Flächen aufforsten und umgekehrt kann Forstgebiet der Landwirtschaft zugeführt werden- Wenn wir noch die Waldweiden und die Aufforstung der Ufer und Dämme in den eingedeichten Gebieten erwähnen, so kann man sich ein Bild von der engen Verbindung zwischen Forst- und Landwirtschaft machen. N\V : Könnten Sie uns einiges über die organisatorische Struktur des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft mitteilen ? Ion Stanciu: Ausser dem Kollegium des Ministeriums, dem es obliegt, die wichtigsten Entscheidungen zu treffen, wurde ein Landwirtschaftsrat gegründet, dem etwa 80 hochqualifizierte I Fachkräfte angehören und der zu periodischen Arbeitsberatungen Zusammentritt. Für die Leitung der staatlichen Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Arbeiten für Bodenverbesserungen sind drei einschlägige Departements vorgesehen : für die SLBs, für Forstwirtschaft sowie für Bodenverbesserung und Wasserwirtschaft. Gleichzeitig sind eine Reihe Generaldirektionen gegründet worden (planzliche Produktion, tierische Produktion, Mechanisierung der Landwirtschaft, Planung, Investitionen u. a.). Eine der Massnahmen, die bereits verwirklicht wurde: die Schaffung einer Landwirtschaftsakademie, die durch ihre Forschungsinstitute und Versuchsstationen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer Landwirtschaft erbringen wird. Ich möchte in diesem Sinne noch ■ darauf hinweisen, dass unser Ministerium über eigene Entwurfsinstitute, über Dienststellen für Versorgung und Verkauf sowie über eigene Unternehmen für Aussenhandel und ein dichtes Netz an Fachschulen verfügt. Durch die Massnahmen zur Vervollkommnung der Organisierung und Funktionsweise des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft konnten über 800 Arbeitskräfte freigestellt und einer andern Beschäftigung zugeteilt werden. NW: Hat das Ministerium für Landung Forstwirtschaft auch einige Befugnisse des Landesverbandes der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften übernommen ? Ion Stanciu: Durch die Neuorganisierung ist es gelungen, die Aufgaben unseres Ministeriums von denen des LPGLandesverbandes genauer abzugrenzen' wodurch kostspielige Zweigleisigkeit ausgeschaltet worden ist. Dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft wurden (Fortsetzung auf Seite 3)