Neuer Weg, 1972. február (24. évfolyam, 7071-7096. szám)

1972-02-01 / 7071. szám

Die Zel tun g ««ehetat täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 90 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen BIBUOTcCA,,ASTRA" E Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien S I B i Ü Proletarier aller Länder, vereinigt euch! 24. Jahrgang / Nr. 7071 Bucureşti, Dienstag, 1. Februar 1972 Redaktion und Verwaltung: Bucureşti, Piaţa Sein teii, Telefon : 17 6<! 10, .17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 18 16 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Braşov, Sibiu, Arad, Re­­schitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Berechtigter Investoptimismus in Reschitza Ergebnisse des Vorjahres bieten gute Startbasis für 1972 Gespräch mit Dipl.-Ing. Sigismund Horvát, Direktor des ICMMR Von den ursprünglichen Werkhallen des 200 Jahre alten Hüttenwerkes Re­­schitzas ist längst nichts mehr zu sehen. Die Bauleute des Unternehmens für Me­tallurgische Bauten und Montage (ICMMR) haben die Industrielandschaft an der Bersau völlig umgestaltet. Von Jahr zu Jahr kommen neue Objekte hinzu. Nebst wichtiger Bauten für die beiden Grossbetriebe hat das Bauunternehmen im Vor­jahr verschiedene Investvorhaben für die Stadt termingerecht fertiggestellt, darunter die Druckerei und Wasserfilteranlagen. Bauaufträge erstrangiger Bedeutung hat das Unternehmen in diesem Jahr auszuführen. Näheres über diese Aufgaben sowie dar­über, wie das Unternehmen diese bewältigen will, erfuhren wir während eines Ge­sprächs mit Dipl.-Ing. Sigismund Hor v a t, Direktor des Unternehmens. NW : „Vorerst möchten wir Sie bitten, darauf einzugehen, inwiefern es im vori­gen Jahr gelungen ist, einen guten Aus­gangspunkt für das Baujahr 1972 zu schaffen." Dir. Horvat: „Sämtliche für das Jahr 1971 vorgesehenen Industrieobjekte wur­den termingerecht in Betrieb genom­men. Ausser der Erfüllung der Planbe­stimmungen gelang es uns, durch Sen­kung der Selbstkosten 1 400 000 Lei zu er­wirtschaften. Da an der Qualität der Ar­beiten ebenfalls nichts auszusetzen war, kann man das Jahr 1971 als ein zufrie­denstellendes Baujahr betrachten.“ NW: „Die Güte der Bauarbeiter» war und bleibt hoffentlich auch weiterhin die starke Seite ihres Unternehmens. Vertre­ter des Investitionsdienstes des Hütten­kombinats behaupteten jedoch, dass im November bei wichtigen Arbeiten Rück­stände aufgetreten waren. Sie nahmen damals kritische Stellung zu Fragen der Baustellenorganisierung." Dir. Horvat: „Kritische Feststellungen soll man nicht überhören, und wir wollen nicht bestreiten, dass wir gegen einige Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten anzukämpfen hatten. Die Fluktuation von Arbeitskräften macht uns beispielsweise viel zu schaffen. Verspätungen gab es auch bei der Zustellung der Bauunterla­­gen bzw. einiger Aggregate und dafür trifft uns keine Schuld. Doch wallen wir nur vor der eigenen Tür kehren. Wir waren im verflossenen Planjahr genötigt, in zwei Fällen die Kräfte — einmal beim Stahlofen Nr. 3 und einmal im Walzwerk — zu konzen­trieren. Dabei entstanden einige Lücken an anderen Arbeitsstellen. Doch bis zum Jahresschluss wurden diese Rückstände aufgeholt. Hinzugerechnet werden einige vom Auftraggeber erwünschte Aufschübe von Ausbauarbeiten. Wir haben für sol­che Forderungen volles Verständnis, da wir von unseren Vertragspartnern dann auch eine grössere Unterstützung erwarten können, um die gemeinsamen Zielsetzun­gen zu erreichen.“ NW : „Demzufolge kann man also von einem guten Zusammenwirken zwischen Investträgern und Bauunternehmen spre­chen ?“ Dir. Horvat: „Zweifellos. Dafür spre­chen ja die Resultate. Hätte man weniger Verständnis für gegenseitige Probleme, könnte weder das Hüttenkombinat bzw. die Maschinenbauwerke noch unser Un­ternehmen auf seine Rechnung kommen. So aber verlief die Bautätigkeit in den beiden Grossbetrieben mit einem ge­wissen Zeitvorsprung. Ausserdem wurden (Fortsetzung aui Seit« «) Preise für die schönsten Bücher 1971 Der zweite Landessalon des Buches geschlossen Zum Abschluss des zweiten Landessa­lons des Buches wurden die Preise für die schönsten Bücher des Jahres 1971 vergeben. Die Jury unter dem Vorsitz von Marcel Chirnoagä, Sekretär des Ver­bands der bildenden Künstler der SRR, hat nach der Durchsicht von fast 400 Ti­teln 44 Bücher und mehrere Buchreihen ausgezeichnet. Das Sonderdiplom der Jury für ein in Massenauflage erschienenes Buch ging an das Werk „Rumänien auf dem Weg des Aufbaus der vielseitig entwickelten so­zialistischen Gesellschaft“ (Band I—IV) von Nicolae Ceauşescu (Politischer Ver­lag). Goldmedaillen erhielten i „Pseudokyne­­getikos" von Al. Odobescu (Minerva-Ver­lag) und „Theodor Pallady“ von Anatol Mîndrescu (Meridiane-Verlag). Silbermedaillen erhielten u. a. „Ge­schichte der Rumänen“ von C. C. Giu-rescu und Dinu C. Giurescu (Albatros- Verlag), „Kleine Werke“ von Dante Ali­ghieri (Univers-Verlag), „Legenda funi­geilor“ von St. O. Iosif und D. Anghel (Ion-Creangä-Verlag), Rumänisch-deut­sches technisches Lexikon (Technischer Verlag). Bronzemedaillen gingen u, a an „Neun­zig Gedichte — novanta liricae" von Lu­cian Blaga (Minerva-Verlag), „Ausge­wählte Werke“ von G. Apollinaire (Mi­nerva-Verlag) und „Der tapfere Ritter Pfefferkorn“ (sächsische Märchen, ge­sammelt und bearbeitet von Anneliese Thudt und Gisela Richter — Kriterion Verlag). Preise für Illustrationen erhielten Stan Done, Ton State, Adriana Mihăilescu und Petre Vulcănescu. Die Preise für graphi­sche Gestaltung gingen an Victor Maşek und Gheorghe Popovici. „Monat des Buches auf dem Lande“ Bucureşti. — Zum zwölften Male wird auch in diesem Jahr ab heute der „Mo­nat des Buches auf dem Lande“ abgehal­­ten, eine vom Rat für Kultur und sozia­listische Erziehung gemeinsam mit dem Zentralverband der Konsumgenossen­schaften organisierte Veranstaltung. Sie widerspiegelt das grosse Interesse der ländlichen Bevölkerung für das Buch, für die ständige Hebung ihr» kulturellen Ni­veaus. Das beweisen eindeutig auch einige Ziffern : Im Laufe des vorigen Jahres wurden 1800 Titel in der Gesamtauflage von über 5 Millionen Exemplaren in Ge­meinden und Dörfer verschickt, davon 547 Titel in über 500 000 Exemplaren in den Sprachen der mitwohnenden Natio­nalitäten. Es wurden Bücher im Werte von mehr als 71 Millionen Lei gekauft. Der Buchverschleiss wird durch 900 Buchhandlungen und über 7000 Buch­rayons in Dorfläden gesichert. Desgleichen beziehen viele Dorfbewohner Bücher durch die Post — im Jahre 1971 wurden so über eine Million Exemplare zuge­stellt. Das Programm des diesjährigen „Mo­nats des Buches auf dem Lande“ läuft unter dem von der UNESCO anlässlich des „Internationalen Jahr» des Buches“ ausgegebenen Motto „Bücher für alle“ und umfasst Diskussionen, literarische Abende, Ausstellungen. Die Veranstaltun­gen werden nach Buchgattungen gestaf­felt : „Dekade des sozial-politischen Bu­ches“ (1.—10. Februar), „Dekade der zeit­genössischen Literatur“ (11.—20. Fe­bruar) und „Tage des landwirtschaft­lichen Buches“ (21.—29. Februar). Tagesspiegel Belgisches Stück in Landespremiere Craiova. — Am Nationaltheater von Craiova fand am vergangenen Wo­chenende die Landesuraufführung des Stückes „Bitteres Brot“ des belgischen Dramatikers Claude Spaak statt. Wie der Direktor des Nationaltheaters, Alexandru Dincă, sagte, wurde das Stück wegen seiner Gegenwartsbezo­­genheit ausgewählt. UdSSR-Film über Johann Strauss Moskau. — Der neue sowjetische Film „Abschied von Petersburg“ be­handelt die Gestalt des Komponisten Johann Strauss, der der Newa-Stadt zahlreiche Werke gewidmet hat. Der Streifen wurde im Studio „Lenfilm“ von Regisseur Frid geschaffen. Jo­hann Strauss, der als erster einige Werke von Glinka. Serow und Tschai­­kowski interpretierte, tritt im Film als fortschrittlicher Musiker seiner Zeit auf. Die Rolle des Walzerko­­nigs hat der Schauspieler des letti­schen Dramentheaters, Girt Jakowlew, übernommen. Abbado nun Direktor an der Scala Mailand. — Der 36jährige italieni­sche Dirigent Claudio Abbado hat mit der Mailänder Scala einen Vertrag unterzeichnet, der ihn für drei Jahre verpflichtet, als Musikdirektor und erster Dirigent des Opemorchesters zu wirken. Der in Wien ausgebildete Künstler hatte die Funktionen inoffi-, ziell bereits seit dem Beginn der lau­fenden Saison inne, sich jedoch bis-, her geweigert, einen Vertrag zu un­terschreiben, solange nicht gewisse organisatorische Veränderungen durch­geführt wurden. Lawine legt Verkehr nach Skoplje lahm Belgrad. — Am Sonntag musste nach grösseren Lawinenabgängen in der Nähe der Ortschaft Debar der Strassenverkehr nach Skoplje unter­brochen werden. Man rechnet, dass die Räumungsarbeiten mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die heftigen Schneestürme, die am Sonntag im Süden Jugoslawiens zu verzeichnen waren, haben auch die Drahtseilbahn auf dem Sara-Berg zerstört, wodurch Hunderte Wochenendurlauber von der Aussenwelt abgeschlossen. wurden. Schnee in Duschambe Moskau. — Im Süden der Sowjet­union waren in den letzten Tagen heftige Schneefälle zu verzeichnen. In Duschambe, der Stadt mit den meisten sonnigen Tagen im Jahr und mit äusserst milden Wintern, sind die Strassen mit einer dicken Schnee­schichte bedeckt. Die während des ganzen Jahres grünen Bäume und die anderen subtropischen Pflanzen ent­lang der Strassen bilden mit ihren Ästen wahre Schnee-Tunnels. Zweimal „Ein verlorener Brief“ Bucureşti. — Caragiales meistgespiel­­tes Stück, die Komödie „Ein verlorener Brief“, erlebte Samstag abend im Lucia- Sturdza-Bulandra-Theater eine neue Pre­miere. Die gediegene Aufführung unter der Regie von Liviu Ciulei, der auch das Bühnenbild entworfen hat und die Rolle des Agamiţă Dandanache spielte, ist mit bekannten und beliebten Schau­spielern besetzt : Torna Caragiu, Octavian Cotescu, Rodica Tapalagă, Ştefan Bănică, Dem. Rădulescu, Petre Gheorghiu und der begabte Nachwuchsschauspieler Aurel Cioranu. Die Aufführung war — wie der Literaturwissenschaftler Şerban Ciocules­­cu in seiner einleitenden Ansprache er­wähnte — dem 120. Geburtstag des gro­ssen rumänischen Dramatikers gewidmet. Aus dem gleichen Anlass führte das National theater am Sonntag abend das­selbe Stück in der Inszenierung SicäAle­­xandrescus wieder auf, eine Inszenie­rung, die seit fast 25 Jahren mit Erfolg gespielt wird. Wie wird das Wetter ? Die letzten 48 Stunden: Anfangs leichte Erwärmung in allen Landesteilen, dann starkes Sinken der Temperatur durch das Ein- i strömen einer arktischen Luftmasse. Regen und Schnee in allen Landesteilen. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 11 Grad (Miercu­rea Ciuc) und plus 6 Grad (Mangalia), Tages­werte zwischen minus 5 Grad (Miercurea Ciuc) und 8 Grad (Mangalia). Weiterentwicklung: Weiterhin drin­gen arktische Luftmassen ein, dadurch wei­teres Sinken der Temperatur. Schnee in allen Landesteilen. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 16 und minus 6 Grad, Tageswerte zwi­schen minus 8 und 3 Grad. Gebirge: Kalt und zeitweilig Schnee. Die Schneedecke : Predeal — 28 cm, Omul — n, Paring — 60, Hohe Rinne — 32, Semenlk — 73, Ţarcu — 36, Toaca — II. Jede Gemeinde vielseitig entwickeln Volksräte beantworten den Aufruf von Pechea Bucureşti. — Mit grossen Vorhaben, die das Ziel verfolgen, die ökonomisch­­soziale Entwicklung der Gemeinden voranzutreiben, beantworten die Gemeindevolks­räte den Aufruf von Pechea-Galaţi (siehe NW vom 27. Januar 1972). Es wurden dar­aufhin einheitliche Wirtschaftspiäne ausgearbeitet, welche die Hauptaufgaben in der Landwirtschaft, Kommunalwirtschaft und erzieherisch-kulturellen Tätigkeit festlegen und im Sinne der Beschlüsse der ersten Landesberatung der Sekretäre der Gemein­departeikomitees und der Bürgermeister eine vielseitige Entwicklung aller Ortschaf­ten anstreben. Wie aus den Verpflichtungen und aus den Telegrammen, die an das Zentral­komitee der RKP, an Genossen Nicolae Ceauşescu gerichtet wurden, hervorgeht, haben sich 15 Gemeinden des Kreises Hermannstadt vorgenommen, die Land­wirtschaftsproduktion beträchtlich zu stei­gern und die Ortschaften mit Unterstüt­zung der Dorfbewohner weiter auszubauen und zu verschönern. In Loamneş sollen 150 Hektar Ackerland gewonnen und der Viehbestand in den Eigenwirtschaften um 1000 Stück vergrössert werden. In der Gemeinde will man zwei Kaufläden und 12 Schulräume bauen und in drei Dörfern Wasserleitungen legen. Aufschlussreich für die vorhandenen, bisher noch nicht genutzten Möglichkeiten zur weiteren Erstarkung sind die Pläne und Vorhaben der Banater Grossgemein­de Tschakowa. Auf ihrer Gemarkung ste­hen sechs LPG mit einer Jahresproduk­tion von über 70 Millionen Lei. Die Ge­meinde besitzt ein gut ausgebautes Schul­netz, einen Dorfkonsum, der jährlich Wa­ren im Wert von über 35 Millionen Lei absetzt. Tschakowa hat darüber hinaus auch 135 Intellektuelle, wodurch alle Vor­aussetzungen für eine erfolgreiche kul­turell-erzieherische Tätigkeit gegeben sind. Obwohl schon heute hier ein Entwick­lungsstand erreicht wurde, der weit über dem Durchschnitt anderer Gemeinden liegt, zielen die Verpflichtungen des Ge­meindevolksrates darauf ab, die Gemeinde durch die möglichst vollständige Auswer­tung aller vorhandenen Faktoren in einer relativ kurzen Zeit in, ein wirtschaftlich starkes Agrarstädtchen zu verwandeln. Dies beginnt mit der Steigerung der Mais­produktion um 260 Tonnen, bei Weizen um 160 Tonnen, bei Sonnenblumen um 240 Tonnen, wie auch durch die Intensivie­rung der Viehzucht, wodurch dem Staat im Laufe dieses Jahres 845 Tannen Agrar­produkte über die Planvorhaben verkauft werden können, und wird mit der Ent­wicklung der Dienstleistungen des Han­dels und durch kommunalwirtschaftliche Aktionen fortgesetzt. Tschakowa soll eine Anzahl neuer Wohnungen erhalten, eben­so 4 Kaufläden, neue Produktionsstätten in der Handwerksgenossenschaft, Sport­plätze u.a.m. Februar wärmer als sonst Weniger Niederschläge zu erwarten Bucureşti. — Einen in seinen Durchschnittstemperaturen wärmeren Fe­bruar als in den vergangenen Jahren sa­gen die Meteorologen der Bukarester Wetterwarte voraus. Grosse Temperatur­unterschiede soll es nur in der zweiten Monatshälfte — vor allem zwischen dem 19. und 23. Februar — geben. In dieser Zeit ist nämlich mit dem Eindringen ei­ner Kaltluftströmung zu rechnen, die das Wetter im Vergleich zum restlichen Mo­nat merklich abkühlen wird. Auch die Niederschläge sollen im gan­zen Monat gering sein. Die massigen Mengen werden vor allem als Regen und Nieselregen niedergehen, wobei die Ge­samtwerte in den Landwirtschaftsgebieten des Landes zwischen 25 und 45 Millimeter betragen sollen ; etwas grössere Mengen sollen in einigen nordöstlichen Landes­teilen niedergehen. Im grossen ganzen ist im Februar mit einem bewölkten Him­mel und mit starken Nebelbildungen am Morgen und am Abend zu rechnen. In landwirtschaftlicher Hinsicht dürfte vor allem die Tatsache interessieren, dass der Boden im Süden und im Westen des Landes verhältnismässig früh — in der ersten Monatshälfte — auftauen wird. Trotzdem sind schwache Bodenfröste, vor allem in der Nacht, zu erwarten. Nur in der Moldau und in einigen Teilen Ost­­und Nordsiebenbürgens bleibt der Boden gefroren. Die Tiefstwerte werden in den landwirtschaftlichen Gebieten des Landes nicht unter minus 12 Grad liegen; die durchschnittlichen Tageshöchstwerte be­wegen sich zwischen null und 10 Grad. Die Bodentemperatur wird in der für den Herbstweizen wichtigen Tiefe von 3 Zen­timetern nicht unter minus 4 Grad lie­gen. Dadurch kann dem Weizen kein Schaden entstehen, doch- wird ‘den Land­­wirtschaftskultüren bis Monatsende nur eine Wasserreserve von 1200—1500 Ku­bikmeter je Hektar in Muntenien und in Oltenien zur Verfügung stehen, in eini­gen . Gebieten wird diese Reserve sogar unter diesen Mengen liegen. Dabei sind vor allem einige Gebiete der Banater Ebene, r der Kreischebene sowie das Hü­gelland irn Südwesten Siebenbürgens und im Süden der Moldau zu erwähnen. In diesen Gebieten wird alles getan wer­den müssen, um das vorhandene Wasser zu erhalten. Im Nordwasten Munteniens, in dem mit überschüssigen Wassermen­gen zu rechnen sein wird, muss ganz-im Gegenteil alles darangesetzt werden, um die Ackerkrume vor dem überschüssigen Wasser zu schützen. 337 URZELN liefen am Sonntag in Agnetheln. Obwohl das ungeschriebene Urzelreglement Schnee vorsieht, war auch der schöne Sonnenhimmel nicht zu verwerfen, der übrigens, ab­gesehen von etwas mehr Urzelschweiss, dem Fest nichts anhaben konnte. Irn Gegenteil, das warme Wetter lockte noch mehr Besucher als sonst an ; die Peitschen und Schellen aber taten, wie üblich, ihr Bestes. Lesen Sie morgen unsere ausführliche Reportage über das Urzeln laufen in Agnetheln. Foto : weither Konsehitzky Seit dem Krieg im Dschungel gelebt Japanischer Unteroffizier auf einer Pazifikinsel aufgestöbert A g a n a. — Zwei einheimische Fischer von der Insel Guam im Stillen Ozean haben in der Nähe der Hauptstadt Agana einen früheren japanischen Unteroffizier überwältigt, der sich seit fast 30 Jahren in den undurchdringlichen Wäldern Guams verborgen hielt. Der 58jährige Unteroffizier mit Namen Shoichi Yokoi erzählte den beiden Fischern, er habe sieh versteckt gehalten, nachdem die Amerikaner im Jahre 1944 die Insel besetzt hätten. Yokoi war in zerlumptes Leinen gekleidet und wurde, obwohl er anscheinend gesund war, zur Beobachtung in ein Krankenhaus in Agana gebracht. Die Fischer Jesus Duenas und Manuel Garcia berichteten, sie hätten unweit des Dorfes Talofofo ihre Fischreusen über­prüft und Yokoi überrascht, der selbst seine Angeln ausgelegt hatte. Bei ihrem Auftauchen habe er sie angegriffen, doch sei er von ihnen rasch überwältigt und den Behörden übergeben worden. Dort schilderte der Japaner, er sei' 1943 nach Guam gekommen und ein Jahr später zusammen mit neun anderen Kamera­den vor den Amerikanern in den Dschun­gel geflohen. Die letzten acht Jahre ha­be er völlig allein gelebt und habe Angst gehabt, aus seinem Versteck hervorzu­kommen, obwohl er seit 20 Jahren ge­wusst habe, dass der Krieg vorüber sei. In Agana sprach der japanische Hono­rarkonsul Shintaku mit Yokoi und er­klärte danach, sein Einsiedlerlandsmann sei nicht begeistert von dem Gedanken, nach Japan zurückgeschickt zu werden. „Schliesslich hat er hier einen ganzen Teil seines Lebens zugebracht“, sagte Shintaku. Unteroffizier Yokoi war im Juni 1945 offiziell für tot erklärt worden, doch hat­te seine Mutter nie an seinen Tod ge­glaubt. Das. berichteten in der japani­schen Stadt Nagoya Verwandte des Wie­deraufgetauchten. Seine Eltern sind in­zwischen gestorben, Geschwister hat er nicht. Ein früherer Kamerad Yokois, der selbst vor zwölf Jahren im Dschungel von Guam entdeckt worden war, äusser­­te : „Ich'kann nicht glauben, dass er al­lein im, Urwald gelebt, hat.“ Der 52jäh­­rige Bunzo ; Minagawa berichtete, er habe sich vor 28 Jahren zusammen mit Yökoi und acht .weiteren Mitkämpfern etwa, ei­nen Monat im Dschungel von Guam ver­steckt, sich dann aber von der Gruppe getrennt, weil ihm die Entdeckungsge­fahr in einer geschlossenen Gruppe zu gross erschien. Minagawa und ein wei­terer Kamerad hatten 16 Jahre auf Guam gelebt, ehe sie : aufgestöbert worden wa­ren. Hunedoaras Aufruf Von Michael Roth U ber welche Reserven die 39 Kreise un­seres Landes verfügen, welche Mög­lichkeiten sie zur weiteren ökonomisen­­sozialen Entwicklung besitzen, haben der Aufruf des Kreisvolksrates Hunedoara und seine Beantwortung durch die anderen Volks­räte auf überzeugende Weise gezeigt. Wenn auch zur Zeit noch nicht alle Verpflichtungen vorliegen — die Volksratstagungen sind noch im Gange —, kann dennoch einer der be­deutendsten Wesenszüge dieses Massenwett­bewerbs, denn durch seine Ausmasse ist er ein solcher, hervorgestrichen werden : Es geht nicht allein um erhöhte Produktionen, um Bestleistungen, es geht darum, einen ziel­gerichteten Aufschwung in allen Bereichen des ökonomisch-sozialen Lebens zu erreichen. Diese Forderung, die auch Bestandteil des umfassenden Programms des X. Parteitags ist und auf der Bukarester Landesberatung der Sekretäre der Gemeindeparteikomitees und der Bürgermeister sowohl in der Programm-Rede des Genossen Nicolae Ceauşescu als auch in der Resolu­tion der Beratung des öfteren hervorgehoben wurde, wendet sich in erster Linie an die Volksräte, denen als lokale Organe der Staatsmacht und infolge der Erweiterung ih­rer Befugnisse die Aufgabe zukommt, sämt­liche Tätigkeitsbereiche auf ihrem Territorium zu leiten und anzuleiten. Es ist dies eine weitere massgebliche Aufwertung der Rolle der Volksräte im staatspolitischen Leben Ru­mäniens, eine Erweiterung ihres Aufgaben­kreises von den hauptsächlich kommunalwirt­schaftlichen Beschäftigungen auf das gesam­te ökonomische, soziale und politische Le­ben. Diese neue Aufgabenstellung entspricht voll und ganz der gegenwärtigen Etappe, io der sich unser Land befindet, der Etappe der Errichtung der vielseitig entwickelten sozia­listischen Gesellschaft in Rumänien. Es mag vielleicht überrascht haben, dass der Wettbewerbsaufruf gerade aus Hunedoa­ra kam, einem Kreis, der, was die Industrie­produktion anbelangt, zwar unter die ersten im Lande eingereiht werden kann, in den anderen Bereichen jedoch hinter Temesvár, Braşov oder Galaţi liegt. Vielleicht war aber für die Bürger des Kreises, die Tausenden Werktätigen rumänischer, deutscher, ungari­scher und anderer Nationalität gerade diese Tatsache ausschlaggebend, dass sie ihren Vertretern im Kreisvo|ksrat gegenüber den Wunsch äusserten, diesen Aufruf an alle Kreisvoiksräte Rumäniens zu erlassen. Aus­gangspunkt waren natürlich die im Vorjahr erzielten Leistungen, die gleichzeitig die Ge­wissheit boten, dasS mit dem gleichen Auf­wand und ginem noch grösseren Beitrag der Bevölkerung in allen Bereichen, vor allem in den noch defizitären, mehr geleistet wer­den kann. Denn hinter den im Aufruf ange­kündigten Vorhaben .......in der Lokalindu­strie bei der Bruttoproduktion mindestens 10,5 Millionen Lei Planüberbietungen zu er­zielen . . . den Umfang der Dienstleistungen um 10 Millionen Lei zu überbieten ... städte­baulich-kommunalwirtschaftliche Vorhaben im Werte von 240 Millionen Lei aiiszufüh­­ren . . ." verbirgt sich ein unermessliches Ar­beitsvolumen, zu dessen Erfüllung alle Ein­wohner ihren Beitrag leisten müssen. Diese Vorhaben bedeuten letzten Endes, dass 1972 im Kreis durch die Lokalindustrie dem so­zialistischen Handel ein zusätzliches Waren­volumen im Werte von 1 Million Lei zur Ver­fügung gestellt wird, dass bedeutend mehr Familien Eigenheime und aus staatlichen Fonds errichtete Wohnungen beziehen kön­nen, dass der öffentliche Verkehr verbessert, das Handelsnetz um 60 Einheiten ausgebaut wird und der Bevölkerung um etwa 20 Millio­nen Lei mehr Waren angeboten werden. Es bedeutet aber gleichzeitig mehr Klassenräu­me, Kulturheime, verbesserte Gesundheitsbe­treuung — es bedeutet nicht zuletzt einen Schritt weiter auf dem Weg der Zivilisation, des weiteren Anwachsens des materiellen und geistigen Lebensstandes der Bevölkerung. Verpflichtungen und Wettbewerbe haben jedoch nur dann einen Wert, wenn sie auch Wirklichkeit werden. Und dass es die Volks­räte, und nicht nur jene des Kreises, ernst damit meinen, beweisen die bereits ergriffe­nen Massnahmen zur Aufbietung aller Kräfte, um schon jetzt einige Arbeiten in Angriff zu nehmen, die man in dieser Jahreszeit durchführen kann. Dies gilt sowohl für Si­biu, Suceava, Arad und Ploieşti als auch für Sathmar, Ilfov und Temesch. überall hat die Beantwortung des Hunedoaraer Aufrufs neue Formen der Massenbeteiligung entste­hen lassen. Formen, die sich an alle Be­völkerungsschichten wenden und auch den Besonderheiten des Kreises Rechnung tragen. Nachahmenswert scheint uns damit im Zu­sammenhang wieder Hunedoara zu sein, das auch die Schüler der Stadt- und Dorfschu­len nicht vergessen und für sie zwei Wettbewerbe ausgeschrieben hat, die von der jungen Generation bestimmt mit grösster Begeisterung geführt werden : „Machen wir unsere Schule zur schönsten Einheit des Kreises" und „An jedem Tag eine Tat, die eines künftigen Kommunisten würdig ist“ sind Aktionen, die dazu angetan sind, die Jugend im patriotischen Geist zu erziehen, bei ihr das staatsbürgerliche Bewusstsein zu vertiefen und die Liebe zur Arbeit, zu den Errungenschaften des Sozialismus zu pflegen. Das Startzeichen zu dem das ganze Land erfassenden Wettbewerb ist also gegeben worden. Vor den Volksräten und der ganzen Bevölkerung liegt ein arbeitsreiches Jahr und vielleicht auch eines der grössten lokalen Programme. Ob die Vorhaben verwirklicht werden, hängt allein von den Volksräten ab, von ihrem Arbeitsstil und davon, wie sie die Bevölkerung aufzubieten vermögen. Denn nur mit ihrer Hilfe und tatkräftigen Unterstützung und keineswegs mit administrativen Metho­den wird es möglich sein, all das zu verwirk­lichen, was heute noch als Wettbewerbsvor­haben gilt. Demzufolge ist das Jahr 1972 gleichzeitig auch das Jahr der Bewährung der neuen Arbeitsweise der lokalen Organe der Staatsmacht. Wünschen wir ihnen und damit auch uns, dass die Zensuren gut aus­­fallen.

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