Neuer Weg, 1992. június (44. évfolyam, 13252-13256. szám)

1992-06-09 / 13252. szám

Die Zeitung erscheint täglich ausser sonntags und montags. Abonnements kosten für einen Monat 150 Lei, für drei Monate 450 Lei, für sechs Monate 900 Lei, für ein Jahr Î800 Lei. Die Post erhebt für die Heimztisteüung eine zusätzliche Gebühr vön 1 Leu je Ausgabe. Vertrieb im Ausland: Siehe Impressum (S. 3 bzw. 5) Redaktionsschluss: Vortag, 13 UhrNeuer Wen TAGESZEITUNG FÜR POLITIK, WIRTSCHAFT, GESELLSCHAFT UND KULTUR Bukarest, Dienstag, 9. Juni 1992 44. Jahrgang / Nr. 13 252 Redaktion und Verwaltung: 79777 Bukarest Piaţa Presei Libere 1, Telefon: 1817 23 (Chef­redaktion), 13 18 30 (Sekretariat), 17 2141 (Lo­kalreihe); Telex: 11618; Fax: 18 37 53. — Re­daktionsvertretungen in Hermannstadt; (Tele­fon: 92/41 11 62, Telex: 69230, Fax: 92/41 54 44), Hunedoara. (Telefon: 957H2514), Kronstadt (Te­lefon und Fax: 92/141835), Reschitza (Telefon: 864U0346; Telex: 74205) und Temeswar (Tele­fon und Fax: 96/13 28 43, Telex: 71262). Einzeloreis: 7 Lei Ion Iliescu kündigt seine Kandidatur an Bukarest (Rompres/NW). — Zum . ersten­mal öffentlich bekanntgegeben hat Prä­sident ion Iliescu am Wochenende in der Stadt Jibäu. Kreis Sălaj, dass er bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen kandidieren werde. Diese Erklärung habe jedoch nicht den Charakter einer „offi-, ziehen Option“. Was den Zeitpunkt der Wahlen betrifft, meinte Ion Iliescu Samstag in einem BBC-Interview, dass ein-zwei Monate che politische Szene in Rumänien nicht wesentlich ändern könnten. Der Präsident sprach sich nicht ausdrücklich für eine Verschiebung der Wahlen auf September aus. antwortete jedoch auf die Frage ^be­treff end die ungünstigen wirtschaftlichen Auswirkungen' einer Verschiebung: ..Ich sehe nicht ein, was einen so starken Ein­fluss haben könne.“ Senatsvorsitzender Alexandru Biriădea­­nu wurde diesbezüglich deutlicher: ,.Es kann keine schwerwiegenden Folgen ge­ben. im Gegenteil, nur positive“. An den Wahlen im September, würden sich mehr Bürger beteiligen als im Juh. Für Montag 16.30 Uhr war eine gemein­same Sitzung der beiden Parlaments­kammern angesagt, die in der Hauptsache über den Wahltermin sowie über andere Meinungsverschiedenheiten zwischen Se­nat und Parlament entscheiden sollte, in den Wahlgesetzen noch offen geblieben waren Tagung mit Aichelburg, Scherg und Bergei Bukarest (NW). — Der Gruppenprozess deutscher Schriftsteller m Kronstadt im Jahre 1959 soll im Mittelpunkt der Tagung stehen die vom 10. bis 15. Juni in der „Casa’vernescu“ beim Sitz des Rumäni­schen Schriftstellerverbandes abgehalten ■wird. Dazu kommen aus. Deutschland Wolf von Aichelburg. Georg Scherg, Haas Bergei und Harald. Siegmund angereist, die bei diesem Prozess verurteilt wurden. Zum gleichen Thema werden sich auch Dr. Petei- Motzan. Cornelius R. Zach una Stefan Sienerth aus Deutschland äussem. Zu den rumänischen Vortragenden genören der Dichter Mircea Dineseu, Vorsitzender des Ilu manischen Schidíts teliéi ver Dattc^s, Banu Rádulescu und Stefan Augustin Doi­naş, „ Donnerstag und Freitag imccn jcwcs, um 18 Uhr Autorenlesungen statt, und zwar lesen zunächst Wolf von Aichelburg und Georg Scherg und am Tag «arauf Hans . Bergei und Harald äiegmuncl. Un­ter' dem Motto „Das Vergangene ist muht tot; es ist nicht einmal vergangen; .w-ra Samstag um 10 Uhr eine Podiumsdis-, kussion mit Wolf von Aichelburg, Hans Bergei, Ştefan Augustin Doinaş, Bann ha­­dulescu, George Scherg und Harald Sieg­mund veranstaltet ,die Gerhardt - Cseika moderiert. Vorgesehen ist aucn ein Besuch der ersten internationalen Buchmesse in Bukarest. Getragen wird^ aie Veranstal­tung ausser vom Rumänischen ^chrut­­stellerverband von der Gesellschaft £u.i Fördei-ung der deutschen Literatur in Ru­mänien e.V., Bonn, und von der Stiftung zur Förderung der deutschen Literatur in Rumänien, Bukarest. Diesem Symposion ist Anfang dieses Jahres eine Taggung zum gleichen Thema in Freiburg voran ge- Industrie : 300 Miiarden Lei sind blockiert Bukarest (Rompres). — Auf rund 300 Miliardar. Lei wird die Finanzhlockier^iig in der Industrie geschätzt, gab Induat.ie­­minister Dan Constaiitinesdu auf eine. Pressekonferenz bekannt und nannte dafür als eine der Ursachen, dass W irtscliafcc­­träger immer noch ihre Waren an Partner liefern, ohne sich zu versichern, ob diese zahlungsfähig sind. Man müsse desgleichen Vorzugszinsen für die Landwirtschaft una für Wirtschaftsträger festlegen, die für den Export produzieren. Ausserdem wurde betont,* dass ohne Ausfuhr in dem Ind«:* striesektor dic gş.nize Wirtschaft e-me £.L~ gemeine Blockierung erfahren Würde. Auf derselben Pressekonferenz kam die Lase des Energiesektors zur Sprache, die auf der Regierungssitzung erörtert wurde. Es wurde darauf hineewiesen, dass es kei­ne Heizwärme im kommenden Winter ge­ben wird, wenn man nicht sofort Mass­nahmen ergreift, um, Energieträger für diese Zeitspanne zu sichern. Frau Thatcher geht als Baroness ins Oberhaus London (dpa). — Die frühere briti­sche Premierminister: n Margaret That­cher (66) ist mit dem Titel Baroness in den höheren Adelstand erhoben wor­den. Die Eiserne Dady, die damit ins Oberhaus einzieht, war im November 1990 zum Rücktritt gezwungen worden. Auf der Liste der am Samstag ver­öffentlichte,-, neuen Adelstitel stehen weitere 80 Namen. Darunter sind die beiden früheren konservativen Partei­sekretäre Norman Tebbit und Cecil Parkinson, Ex-Finanzminister Nigel Lawson und der frühere Umweitmini­­ter Nicholas Ridley. Letzterer hatte 1989 wegen eines verbalen Ausfalls: ge­gen die angebliche Übermacht der Deutschen von seinem Posten zurück­­treten müssen. Ebenfalls Barone werden Ex-Aussen­­minister Sir Geoffrey Howe, der ent­scheidend zum Sturz von Frau That­cher beigetragen hatte, der frühere Labour-Aussenminister und der snatere Chef der Sozialdemokratischen Partei. David Owen. Die Titel sind nicht erb­lich. , Tschechoslowakei nach den Wahlen vor grossen Problemen Klaus (ODS) mit Regierungsbildung beauftragt / Schwierige Ver­handlungen mit Meciar (HZDS) Droht Spaltung der Föderation ? Prag (tlpa/XW). — Ans den Parlamentswahlen in der Tschechoslowakei sind dio konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS) and die links-nationalistisch orientierte Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS) als Wahlsieger hervorgegangen, gab die Zentrale VVahlkommission ln Prag bekannt. Beide Parteien erhielten danach jeweils rund 34 Prozent der Stimmen bei den Wahlen vom Freitag und Samstag. Die ODS von CSFK-Finanzminister Vaclac Klaus kann mit 80 der 300 Mandate im ßundesparlamcnt und die IJZDS des ehemaligen slowakischen Mi­nisterpräsidenten Vladimir Meciar mit 56 Sitzen im Prager Bundesparlarnent rechnen. Zweitstärkste politische Kraft in Böh­men und Mähren wurde der Linke Block unter Führung dér Kommunisten, die zu­sammen auf etwas über 14 Prozent der Stimmen kamen. Auch in der Slowakei ist die Nachfolgeorganisation der Slowa­kischen KP. die Partei der Demokratischen Linken (SDL). mit 14 Prozent an zweiter Stelle. Eindeutige Verlierer waren die Libera­len von Äüssenminister Jiri Dienstbier, die die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwinden konnten. Präsident Vaclav Havel, hat den Sieger der Parlamentswahlen, Vaeiav Klaus, mit der Bildung der Bundesregierung beauf­­tragt. Der Chef der ODS hat eine Spaltung der Tschechoslowakei nicht ausgeschlossen. Klaus sagte dem tschechoslowakischen Staatsfemsehen in der Nacht zum Sonn­tag, er sei bereit, schon am Montag mit dem Gewinner der Wahlen in der Slowa­kei. dem früheren slowakischen Minister­präsidenten und Vorsitzenden der HZDŞ, Vladimir Meciar, Verhandlungen aufzu­­,nehmen. Allerdings sei er nicht bereit, vom Pro-gramm der ODS abzuweichen. Die ODS stehe für einen einheitlichen Staat und eine ..funktionierende Föderation“. Sollte Meciar nicht gewillt sein mit - ihm in die­sem Punkt zusammenzuarbeiten und sollte dies auf ein „Nichtfunktionieren der Föderation“ hinaüslauferi. habe eine Wetterführung der gegenwärtigen Staats­form keinen Sinn. Der ODS-Vorsitzende betonte, dass seine Partei Staatspräsident Vaclav' Havel bei den Präsidentenwahlen im kommenden Monat unterstützen werde. Dagegen hatte Meciar angekündigt, dass er den ■ HZDS-Abgeordneten empfehlen werde, nicht. für : den' Dramatiker und ehemaligen Dissidenten zu stimmen. Meciar hat sich am Sonntag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava für ei­ner. Staatsvertrag zwischen den beiden Teilrepubliken der CSFR ausgesprochen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur CSTK meldete, soll dieser Vertrag nach Me-ciars Ansicht zwischen „zwei Subjek­ten internationalen Rechts" abgeschlossen werden. Weiterhin sprach sich der sol­­wakische Spitzenpolitiker für. ein Referen­dum aus. in dem die Slowaken über die Eigenständigkeit der Teilrepublik ent-scheiden sollen. Dieser Volksentscheid könne noch Ende diese oder Anfang des kommenden Jahres stattfinden. In einer Umfrage des deutschen Meinungsfor­­schuiig-.instituts Infss befürworteten ledig­lich einer von zehn Slowaken eine Abtren­nung von Prag. Ausserdem setzte sich Meciar dafür ein. dass künftig in beiden Landesteilen nur die bestehenden Repuhlisverfassungen gelten sollen, womit „automatisch die Bundesverfassung ausser Kraft“ gesetzt werde. Diesem Vorgehen sei verfassungsge­­mäss. da die Bundesverfassung von 1968 dies "ermöglicht. Ferner sprach er sich für die sofortige Auflösung des bundesweiten Rundfunks und Fernsehens aus. Auch sollten die beiden Medien nicht mehr vom Staat finanziert werden. Wiener Vertrag vor Umsetzung Äüssenminister der NATO und Osteuropas sanieren Abkommen O s 1 o (dpa/ßompres).— Der Wiener Vertrag zur Reduzierung der konven­tionellen Waffen in Europa kann jetzt um gesetzt werden. Die Staaten der ehemals verfeindeten Militärbiöckc NATO und Warschauer Vertrag haben sich am Wochenende in Oslo darauf geeinigt, die schweren konventionellen Waffen und Kampfpanzer in Europa um 30 bis 50 Prozent abzubauen. Die 29 Äüssenminister der NATO. Ost­europas und von acht Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR Unterzeichneten am vergangenen Freitag ein Zusatzabkommen, in dem die betroffenen GUS-Republiken. die Verpflichtungen der UdSSR aus dem 1990 abgeschlossenen Wiener Vertrag über­nehmen, Allerdings hat Weissrussianü noch Schwierigkeiten mit dar Ratifizierung. Die Äüssenminister brachten. dennoch , ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass das Abkom­men rechtzeitig zum KSZE-Gipfeltreifen im Juli in Helsinki in Kraft treten kön­ne. Die Äüssenminister erörterten in Oslo vor allem den Konflikt zwischen Ar­menien und Aserbaidschan um Befg-Ka­­rabach. Der stellvertrende US-Aussenmi­­nistsr Lawrence Eagleburger wertete den Verlauf der- Diskussion positiv. Der- Ko­­operationsrat unterstützt nachhaltig die Anstrengungen der UNO. der KSZE und der Europäischen Gemeinschaft zur Lösung des Konfliktes ' im ehemaligen Jugosla­wien. Äüssenminister Adrian Nästase, der Ru­mänien in Oslo vertrat; bezog sich in seiner Ansprache unter anderem auf die Partnerschaffsbeziehungen und deren Rol­lo bei der Gewährleistung ‘der Stabilität lind Sicherheit innerhalb des, NATO-Tér­­ritoriüms und unterstrich daliéi als diesbe­zügliche Hauptforderung die Sicherung der Kontinuität der simultanen Partner­­schaftsbeziehu-ngen und die Festigung des Rahmens für Dialog und Kooperation; ein­schliesslich-durch Schaffung neuer Ka­nüle iund Mechanismen, die einer raschen Beratung in Drihglichkeitsfällen dienlich sein könnten. Als 37. Mitglied ist in Oslo Albanien in den NATO-Kooperationsrat r.üfgenom­­men -worden. Auch Georgien, das nach­träglich beifrat; nahm zum--ersten Mal an einer Ratssitzung teil. Ausreise immer schwieriger? 20 000 Teilnehmer am Heimattag der Landsmannschaft der Sieben­bürger Sachsen in Dinkelsbühl / Noch 40 000 Ausreiseanträge Dinkelsbühl (dpa). — Die Landsmannschaft de? Siebenbürger Sachsen be­fürchtet, dass für ihre noch in Rumänien lebenden Landsleute die Ansreise in die Bundesrepublik immer schwieriger wird. Beim Heimattag der Sieber.burger Sachsen am Sonntag in Dinkejsbüh! beklagte der Vorsitzende der Landsmannnschaft, Dank wart Reissenbcrger, vor rund 20 000 Kundgebuhgsteilnehmern, Verzögerungen bei der Bearbeitung von Ausreisenanträgen. So würden derzeit im Monatsdurchschnitt lediglich 800 bis 1000, Auäreisewilligen ein positives Bescheid erteilt, während es im vergangenen Jahr monatlich , noch '2500 gewesen seien, Nach Angaben des Vor­sitzenden der Arbeitsgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ der CUU/CSU-Bunde­­tagsfraktion; Hartmut Koschyk,1 .leben in Rumänien noch etwa 119 000 Deutsch stäm­mige, von denen schätzungsweise 40 00:1 ne-n. Ausreiseantrag gestellt haben. L’iäsa Tatsache zeige, - so Koschyk, „dass die ob­herigen politischen Veränderungen in Ru­mänien nicht dazu geführt haben, bei der' Mehrheit der Deutschen dort die Ent­scheidung zur Ausreise -zu revidieren.“ De: Arbeitern;niste?' von ’Nóf.drhein­­vVt ,tiálorí, Hermann ITomemarm, appellier­te an die Landsmannschaft, die Siebenbür­ger-Sachsen, die ;n Rumänien weiterleben möchten, in ihrer schwierigen Situation zu stänken. Diese, künn far dort das’ „Modell ' '.- • di-n r •._> :.r’-.beni. verschie­dener Völker üi einem Staat“ sein. Kosten für Jäger 90 noch einmal prüfen Bonn (dpa). ;— Bonn- uni bo::/..,: v: noch einmal prüfen, ob diu Koi, _• ::: umstrittene europäisch-•„ Jl ,í . ' r-r Jäger 90 gesenkt -.-ercl-i kii. .uv. iltv vereinbarten .BundeiitaiiAer Helmut Ivoh. und der britische Premierminister John Major bei ihrer Begegnung sm Freitag in Bonn. Die Verteidigungsminister beider Länder, Volker Rühe und Malcolm Ris­kin,d, wurden beauftragt,, in dieser Frage engen Kontakt aufzunehmen. Wie es hiess ,hat Rühe Major klarge­macht, dass der kostspielige Jäger den „Gesamtbestand der Bundeswehr“ gefähr­den könnte. Ererläuterte, dass- die Ent­scheidung über das Flugzeug in Bonn am 23. Juni in den Koalitionsiraktionen fäl­­werde .Die Briten sprachen sich strikt ge­gen den sich abzeichnenden Ausstieg Bonns aus dem Jäger-Programm aus. Da­durch .würde die europäische Zusammen­arbeit im Verteidigungsbereich in Frage gestellt. An der Entwicklung des „Jäger 90“ sind die Bundesrepublik und Grossbritannien mit je 33 Prozent, Italien mit 21 Prozent und Spanien mit 13 Prozent beteiligt. Volksfront Favorit bei Wahlen in Aserbaidschan Moskau (dpa). — Bel den rwe-itén dirt-i-:­­:.Sn Präsidenlenwähiivi ärri Sfvuntag in der X: :ukasusrepublik - AssriV idsriian rügi­­stvierie, die zentrale Wahlkommissicn ■ hi Baku eine rege Beteiligung. Ais klarer Fa­vorit und nächster Präsident dea Landes gilt der Chef der Volksfront, Abulfas 21t­­schibej (54). Er hat sich ei,ne voll­ständige Islamislerung der Gesellschaft ausgesprochen und tritt für eine Sbáats­­form • nach Vorbild der Türkei ein. Eine besonders lebhafte, überdurch­schnittliche Wahlbeteiligung werde ihn umkämpften Grenzgebiet zu Armenien sowie in der von der Republik durch Ar­menien abgetrennten aserbaidschanischen Enklave Nachjtschewan verzeichnet, be­richtete ITAR-TASS aus Baku. In der zu Aserbaidschan gehörenden armenischen Enklave Berg-Kanabach wurden die Prä­sidentenwahlen nach einer Meldung der russischen Informationsagentur (RIA) boy­kottiert. Embargo kostet Rumänien 300-350 Millionen Dollar Bukarest (NW), — Rumänien wird die gegen Serbien u-nd Montenegro gerichtete Resolution 737 des US-Sicherheitsrates streng einhalten. Laut einer Verfügung des Handels- und Tourismusministers werden ab dem 7. Juni 1992 die Ein- und Ausfuhr jedwelcher Wären aus uttd nach Jugosla­wien sowie die touristischen Beziehuiigen zu dem Nachbarland verboten. Eine Aus­nahme bilden alerdings der erlaubte Medi­kamente- und Lebensmittel-axport und die Zusammenarbeit im Falle der Wasserkraft­werke vom Eisernen Tor und des petrol- Chemische-rj Kombinats „Soiventul in Te­­meswar-Pancevo, deren Unterbrechung nicht durchführbar ist. Das Embargo gegen -Serbien und Mon­tenegro; kostet unser Land, den ersten Be­rechnungen nach, an die 300—330 Millio­nen- Dollar, die den bisherigen drei Mil­liarden Verlusten des Irak-Embargos hinzu­zurechnen sind. Aus diesem Grund wird die rumänische Regierung, so Minister Constantin .Fota .auf, seiner Pressekonfe­renz am Freitag irrt Ministerium .für'Han­del und'Tourismus', erneut'Entschädigun­gen (vorläufig blieben sie aus) fordern. Da sich die Wirtschaft hierzulande zusätzlich mit grossen inneren Schwierigkeiten kon­frontiert, wird Unterstützung, vonseiten der internationalen Gemeinschaft erwartet. Rumänische Alpinistinnen im Himalaya verschollen .Katmandu (Rompres). — Bei ihrem Versuch- den Achttausender ' Daulagiri (8,167 Méter) im Himalaya-Gebirge zu be­zwingen. sind' Taina Duţescu-Coliban und ihre Begleiterin verschollen, gab die Nach­richtenagentur France Presse ntfit Bezug­nahme auf eine Meldung des nepalesischen Tourismusministeriums bekannt. Zum letz­ten Mal wurden die beiden rumänischen Alpinistinnen- am II, Mai'von ihrem.nepa­lesischen Bergführer .gesehen, .als s e das zweite Lager verhessen, am ein drittes La­ger in Höhe von 6300 Metern zu erreichen. Sie hatten Lebensrnittel für nur drei Ta­ge bei sich, und' nach 18 Tagen, am 29. Mai. - waren sie noch nicht zurückgekehrt. Landeskonferenz des Verbands der Armenier Bukarest (Rompres). — Am Wochende fand in Bukarest die II, Landeskonferenz des Verbands der Armenier in Rumänien statt., Anwesend bei den Arbeiten der Konferenz.:war der Sóndérgesandte des Präsidenten der Republik - Armenien. Le­v-unter Petrosian;/der. die;,giaten.'Beziehun­gen zwischen unserem Land und Arme­nien unterstrich' und - darauf ,-hiBwies, dass Rumänien d-er erste Staat war, der die Unabhängigkeit Armenien? anerkannte. Fs beteiligten sich desgleichen Vertreter der armenisch,en Gemeinschaften . aus Bessarbien. Ungarn und Bulgarien sowie der Gemeinschaft der aus Rumänien stam­menden Armenier in den Vereinigten Staaten von Amerika. Waldemar Pawlak neuer Premier in Polen j Warschau (dpa). — Das 1 polnische Par­­! lament hat Ende der vergangenen Woche i in* Warschau den Chef , der Bauernpartei (PSL), Waldemar Pawiei: (32), zum, neuen Ministerpräsidenten gewählt. Es folgte damit weniger als 24 Stunden. nach dem Sturz dos bisherigen Regierungschefs Jan Olszewski einem Antrag von Staatspräsi­dent Lech Walesa. Pawiäk sprach sich dafür aus, dess die mit dem Internatio­nalen Währunfsfönds abgestimmte Haus­­haltsvorlage.seines Amtsvorgängers -schnell gebilligt wird. Pawlak will so schnell wie möglich eine Regierungsmannschaft zu­­sammensteilen, die sich auf eine . breite Koalition im Parlament gründen kann. Er hat bereits neue Minister für Verteidi­gung und für Inneres designiert. Verteidi­gungsminister soll Janusz Onyszkiewicz Werden, der in den Regierungen von Ta­­deusz Mazowiecki und Jan Krysztof Bie­­lecki Vizeminister war und vom bisheri­gen Ministerpräsidenten Jan . Olszewski entlassen wurde. Für den Posten des In­nenministern ist Andrzej Milczanowski vorgesehen, der von Olszewiski vom Po­sten des Chefs des Sicherheitsamtes ent- I lässen worden war. Ein anderes Leben? Ich weiss nicht, wie vielen der Zu­schauer die Reklame in Fernsehen auf die Nerven geht, die Anstalt versichertt ifass die von den internationalen Regelungen dafür zugelassene Quote noch nicht er­reicht ist. Anscheinend laufen aber die dafür Verantwortlichen hinter der Rekla­me her, wie der Teufel hinter der armen Seele, und wenn dem Menschen das Leben am liebsten ist, kommt eben Reklame. Als Slogan eingeprägt hat sich der mit dem „Tit,an Eis — ein anderes Leben“, auch sonst ’cann man bemerken, dass ins­besondere junge Leute einige TV-Werbe­­fetzen nachplappern. Das bedeutet also, dass nicht jeder den Ton sofort abstellt, wenn die massierten Werbespots kom­men. Dieses Abstellen ist nämlich eine der wenigen Möglichkeiten, die der Mensch hat. um sich dagegen Zu wehren. Das aoissen aber bestimmt auch die Her­steller. sonst' würde nicht jede Dallas-Se­rie mit Werbung beginnen oder die Ken.t- Reklame auf einem Höhepunkt der Hand­lung auftauchen: Es bleibt zu wenig Zeit, um vom Stuhl aufzuspringen, abzudrehen, und dann 'Wieder aufzudrehen, bloss um der Berieselung zu entgehen. Meinen Beobachtungen nach werden al­lerdings die . Steckbriefe der Polizei oder die Mitteilungen, welches arme alte Weib abgängig ist oder welches verlaufene Kind eben gefunden wurde, mit Interesse verfolgt: Diese enthalten tatsächliche ln­­formátumén, sie sprechen zudem das In­teresse an der „menschlichen Seite des Lebens“ an. Davon könnte die Branche ei­niges lernen, wie man dem Zuschauer. und eventuellem Kunden durch nützliche An­gaben dient. Doch das soll nicht .méiüe Sache sein. Werbefilme können zudem den sozialen Neid schüren, der ärmere Teil der Zu­schauer reagiert negativ auf das bisschen vorgegaukelte Elektronik- und Glitzer­welt: Die wollen einem ihre Computer andrehen und der Mensch hat kaum, was zu heissen! Und, das dürfte wieder nicht der Zweck der Übung sein. Für unsere Verhältnisse wäre auch die einschlägige Erfahrung aus der Ex-DDR nicht uninter­essant: Dort ist man vom westlichen Mu­ster der Werbespots stark- abgekommen, man geht mit Bescheidenheit und Sach­lichkeit vor, wenn ein Erzeugnis an den Mann gebracht werden soll. Viel Rummel in der rumänischen Presse verursacht die Angelegenheit der „Sponso­ren“, die dem Publikum gelegentlich Sportveranstaltungen oder, Spielfilme bie­ten. Bei einer korrekten Vorgangsioeise dürfte dies aber sowohl für die Anstalt als auch für die Zuschauer ein Gewinn sein. Hier ist ohnedies nicht vom Werbe­fernsehen, an sich, sondern höchstens vgn seinen sozialen und psychologischen Aus­wirkungen die Rede. Die Hörfunk- und Fernsehsteuer wird wahrscheinlich — trots der gerade jetzt vorgebrachten wahlwirksamen Proteste da­gegen — kommen, das Gesetz mit seinen letzten Änderungen steht auf der Tages­ordnung des Senats. Die TV-Gewerkschaf­­ten ihrerseits führen beim zuständigen Re­­gierungsvertreter wenigstens zum Teil er­folgreiche Gespräche, so dass mit einem Generalstreik des „liebsten Kinds“ der Öffentlichkeit nicht zu rechnen ist. Was die TV-Reklame betrifft, bleiben also nur zwei Lösungen: Entweder sie wird nützli­cher und menschlicher, oder dar geplagte Mensch springt noch rascher auf, um den Apparat abzuschalten. H. L. Warten auf neue Agrarstrategie ? . Von Ferdinand Koch S pätestens in einer Woche will das Mini­sterium für Landwirtschaft und Ernährung dem Kabinett eine neue Agrarstrate­gie unterbreiten. Worauf dieses Feldherrn- Elaborot orientieren wird, bleibt cbiuwarten, obschon die Erfahrung der letzten zwei Jahre lehrt, dass mit wissenschaftlich aufgeputztem Vokabular allein die desolate Loge unserer Landwirtschaft nicht zu bereinigen ist, weil z-j vieles im. argen liegt. Zudem hat die nach der Sondersitzung des Kabinetts vom Novem­ber 1991 zu Fragen der Versorgungslage mit Nahrungsgütern auf die Schnelle vom Fach­ministerium erarbeitete Agrarstrategie (die wievielt« wohl seit 1990?) die mit grossem Trara ehigelei-tete „Frühjahrskcmpcgne '92" nicht zu einem erfolgreichen Abschluss führ»n können. Denn wiewohl wir bereits im Juni sind und stellenweise die Gerste schon zur Gelbreife ansetzt, weiss niemand zu sagen, wie weit mrti doch die Frühjahrsbestellung ge­diehen ist. Angeblich waren om 28. Mal landesweit noch rund 500 000 Hektar zu um­brechen und bis zu diesem Datum hatte man alles in allem etwa 2,5 Millionen Hektar mit Saatgut versorgt - insgesamt hätten In die­sem Frühjahr aber 6.5 Millionen Hekiar mit diversen KultureP bestellt werden müssen. Mit der jetzt zu erstellenden Agrarstrategie soll aber vordergründig nicht gegen die Miss­­siände in der Feldwirtschaft, sondern gegen das Tohuwabohu in der Viehwirtschaft 2U Fel­de gezogen werden. Die Notrufsignale, die aus den Niederungen unserer weiterhin in Staatsbesitz befindlichen „Zootechnik-Be­trieben seit Monatrm schon nach oben ge­funkt werden, scheinen nun auch die für die tierische Produktion zuständigen Ressortleiter des Fachministeriums auf Trab zu brin­gen, obschon in eínzehten Geflügel-, Schweine- oder Rirvdermastanlageo jede - Hilfe zu spat kommen dürfte, da aus Man­­, get an Futtermittel viele Tiere bereits veren­det sind. Bloss im Schweinemastkombinat Cobcdin sto^ben Tausende Mastläufer bicht den Hungertod, sondern aus Mangel cn Tränkwasser, weil dos Wasserwerk in Kon­stanza wegen ausstehenden Rechnungen des lebensnotwendige Nass nicht mehr zusteil.te. Den meisten Mastanlagen fehlt indes sowohl as Konzentratf.utter — wie etwa dem Bul'en- I mastbetrieb Terpezlţc, Kreis Doli, wo ru'-td 1000 Tiere nur noch Haut und Knochen sind - als auch das Geld, und daher dürfte ihnen mit einer neuen Agrarstrategie wenig ge­dient sein. Denn sie krankem on chronischer Inîolvenz, und dies seitdem die industriellen Vorleistungen 3ich massgeblich verteuert ha­ben, also seit dem Übergang zür soge­nannten Preislieberaiisierubg, die allem An­schein noch nicht immer und auch nicht überall nach der gleichen Rezeptur gehand­­habt wird. Dass gerade jetzt der weiterhin in staatli­cher Hand befindlichen • Viehwirtschaft diei Puste auszugehen droht, findet seine Erklä­rung in der Erhöhung des Zinsniveaus für Bankkredite von 32 auf 70—80 Prozent, ist also auf den ersten Blick ein Problem der Finanzpolitik und nicht der umstrittenen Agrarpolitik. Aber Mur auf den ersten Blick, denn bei genauerem Hinsehen ist die Liqui­ditätsklemme der nach industriemässigen Methoden betriebenen Mastanlagen auf eine langjährige Fehlentwicklung unserer Landwirt­schaft zurückzuführen, euch wenn das Futter­problem sich erst in den letzten zwei Jahren um ein Vielfaches verschlimmert hot. Aus finanzieller Sicht präsentiert sich die schier hoffnungslos verfahrene Lage so: Fast ausnahmslos alle Betriebe der staatseigenen .Viehwirtschaft .produzieren seit Einführung der Preisüberalisierung nicht kostendeckend und haben daher einen mehr oder weniger hohen Schuldenberg, der allmonatlich weiter wächst, weil die Regierung die Aufkaufs­­preise hir Schlachtvieh aufgrund .wissen­schaftlich ermittelter -Verbrauchsnormen je Kilo Fleischzuwachs festgelegt hat, was in unseren Mastanlagen aber immer schon pur« Utopie wor, weil die Technologie sowohl aus objektiven als auch aus subjektiven Gründen nie respektiert werden konnte. So müsste bei­spielsweise. in den Schweinemastanlagen der Gewichtszuwachs pro Tier und Tag 450 Gramm betragen, im Landesdurchschnitt wer­den ober .rrur 323 Gromm erreicht. Zum Ver­gleich: Im Ausland werden Mastleistungen pro Borstentier und Tag unter 600 Gramm als massig, unter 500 Gramm als-ausgesprochen schlecht, bezeichnet. Pro. Kilogramm Ma.stzu­­wachs sollten bei twts 5,5 Kilo Mischfutter verbraucht werden, im Schnitt sind es aber nie unter ,7 Kilo. Und 'da wir die wichtigsten Komponenten des Mischfutters aber auch a'lverse Zutaten aus: dem Ausland beziehen, kommt ims die tierische Produktion recht - teuer zu-stehen — bei Schwein etwa 265 bis (Fortsetzung-auf Seite 4)3 :n Wahlen im Regionalforum Altreich Nikolaus Kleininger zum Vorsitzenden gewählt Bukarest (NW). — Das Regionalforum Altreieh ist vergangenen Freitag im haupslsiädtisehen Schillerhaus smsammengetreten. um den neuen Vorsitzenden zu Wählen und die Probleme zu besprechen, die sich in der Tätigkeit der dazuge­hörigen Zentrumsforen und Lokaltoren ergeben haben. Zum Vorsitzenden im Re­­gionaiiorum Altreich wurde einstimmig Nikolaus Kleininger gewählt, der aus diesem Grund mit dem Einverständnis des Vorstands des Bukarester Forums seinen Vor­sitz in diesem Gremium an seinen Stellvertreter. Dr. Klaus Fabritius abgegeben hat. Im Vorstannd des Begtonaliorums sind »He siben Zentrumsforen vertreten, die zum Regionälfonun Altreich gehören. Bei der Sitzung vertreten waren alle Zentrumsforen. und zwar 3-acäu durch Friedrich Peck und Albert Geib, Craiova durch Johann Oberding. Galatz durch Friedrich Schwing, Hugo Prager und.Cri­stian Marcachi, Jassy durch Astrid Aga­­che. Konstanza durch Erhardt Freymayer und Raimund König und Ploieşti durch Sebastian Schnell, die allesamt Vorsitzen­de oder Vorstandmitglieder in den von ihnen vertretenen Foren sind. Das Buka­rester Forum als . Gastgeber war durch die .Vorstandsmitglieder' Klaus Fa* britius, Marlies Şeitan, Nikolaus Kleinin­ger, Hans Itehner und Roh traut Wittstock vertreten.. Zur Sitzung wurde auch Mi­guel Berger, Zweiter Sekretär der Bot­schaft de-r Bundesrepublik Deutschland, eingeladen. Die Zusammenkunft bot eine willkom­mene Gelegenheit für. die Zentrumsforen. auf.die vielfältiger, Probleme aufmerksam zu machen, die sieh u.a. auch aus der Tatsache ergeben, dass sie deutsche Ge­meinschaften vertreten, die nicht in tradi­tionellen deutschen Sielungsgebieten lie­gen. Da in den meisten Städten die deut­schen Unterrichtseinheiten fehlen, wird durch Deutschkurse versucht, die Mutter­sprache neu zu erlernen oder weiterhin zu pflegen. Manche Foren kämpfen mit Schwierigkeiten, die die Räumlichkeiten und die Ausstattung betreifen. Die Foren wurden auf gef ordert, Projekte einzu­reichen. die mit Hilfe-der Gesellschaft für Wirtschaftliche Zusammenarbeit oder der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft durchgeführt werden können. Verteilt wurde eine Liste mit- sämtlichen deutschen Firmen, die. bereits in Rumänien tätig sind. Angeschnitten wurden auch Fragen der Parlamentswahlen, die jedoch noch ein mal 'aufgeworfen werden müssen, wenn der Wahltermin endgültig bestimmt ist.

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