Oedenburger Zeitung, Juni 1915 (Jahrgang 47, nr. 123-148)

1915-06-01 / nr. 123

wzssvaVåstix-WF-Wp «- ET FESTE TER @edenburger Rettung,­­ ­ hat Die Festung KRowno gefährdet. Rt. Kopenhagen, 30. Mai Nn „Nowoje Wremja“ sind aus der Festung Kowno sämtliche Suden (20.000. Mann) ausgewiesen worden. Die Tatsache in russischen Kreisen großes Aufsehen erregt, weil derartige Ausweisungen in der Regel nur aus gefährderten Punkten statt­­zufinden pflegen. Der zweite Fliegerangriff auf Venedig. €. Züri, 30 Mai. Dem „Züricher Tagesanzeiger“ wird aus 2ıgano gemeldet: Bei dem zweiten öster­­reichischen Fliegerangriff auf Venedig wur­­den in der Umgebung des Arsenals vier Häuser vollständig zerstört, 19 Personen ge­­tötet und über 80 verlegt.­ ­Die Blocade der albanischen Küste und Griechenland. KB. Athen, 29. Mai. Die Verhängung der Blocade seitens Ita­­lients über die albanische Küste süßwärts bis zum Kap Kefali erweikt hier Britaunen. Man hält dies für ein grobes Mißverständ­­nis von italienischer Seite, da dur) die Ver­­hängung der Blodade der von den Griechen YIEEN­ste Nord-Epirus berührt würde. Tnpedierung Des Dampfers „Dorvena.“ KB. Paris, 29. Mai. „Souvial“ meldet aus London: Der bel­­gische Dampfer „Sacquelins“ traf gestern in Mile wohaden mit 24 Überlebenden des Dam­pfs 1S „Morvena“ aus Montreal ein. Die „Narvena“ war durch ein deutsches Un­­terjur hot an der englischen Küste versenkt worden. Die Überlebenden erklären, daß die Deutschen ihnen seine Zeit hielen, das Schiff zu ver­alten, und daß sie nur durch das Ein­­treffen eines­ belgischen Schiffes gerettet war- Dr jetet Berjentite englische Dampfer. KB. London, 29. Mai. Der­ Boltdampfer „Ethiopa“ der Elder- Dempster- -Linie it von einem Unterseeboot versenkt worden. 1 Offizier und 16 Mann wurden gerettet; die übrige Bejakung befin­­det­ sich noch in den Booten. £­e­chts Sermat(1582) herbeigeführt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts herrschte in S­ibirien Chan Rucsum. Derselbe beunru­­higte h­äufig­ die östlichen Grenzen des Mos­­fawschen­ Reiches dich feindliche Einfälle. Zar Imwanı der Vierte hatte den reichen Handelsherren Stroganow, welche Salzsie­­dereien im Berm’sschen Gebiete bejahen, das Recht verteilt, Festungen zu erbauen und auf ihre Rechnung, ein Heer zum Schutz­ ihrer Belegungen, zu halten. Als nun eine Bande KRojafens unter Jermak auf der Wolga Räu­­bereien verübt hatte und­ vor den verfolgen­­den­ Mostauischen Truppen fliehend am­ der Kam­a erschien,wurde sie von den Stroga­­now r aufgefordert, in ihre Dienste zu trös­fen ,um ien einen Streifzug gegen den sibiri­­schen Chan zu unternehmen. Mit einem Hau­­fen von­ etwa­ 800 Mann, der aus Kojaten und den Leuten den Stroganom bestand, überschritt, derh tapfere Hetman Sermas den Ural, bestand mit Mut» und Ausdauer alle Mühseligkeiten im­ Kampfe mit den Einhei­­mischen und mit den natürlichen Hinder­­nissen, und besiegte Durch Tapferkeit und den‘ Belik von Feuergewehren, deren Gebrauch die dortigen Einwohner" nicht rann­ten, die Truppen­"des Chans, welcher in die Steppe entfloh. Hierauf nahm er Sjibir (Isker) ein und unterwarf "alles Land vom Nral’schen Bergrüden bis zum It. Als Jermak einige seiner Gefährten mit Proben dortiger Erzeugnisse, die in teurem Reizwerte bestanden, nach Moskau entsendet hatte, um die Herrschaft über das eroberte Sibirische Reic. Dem Zaren anzubieten, be­­lohnte: "dieser die Bojaren durch reiche Ge= ihente und schicte ihnen einige Hundert Streligen zu Hülfe. Bald kamen aber die meisten Kojaken und Strel­en durch Über­­fälle der Tataren um, und­­ unter ihnen auf Sermas. Die russische Herrschaft über West­­sibirien wurde einst nach Iwans Tode der Boris Godunow bleibend befeitigt. Sibirien erstrebt­et zwischen dem Ural­­gebirge und dem stillen Ozean und wilden Zentralasien und dem Eismeer. Es hat ei­­nen Flächeninhalt von etwa zwölf Millionen Quadratkilometern, ist also größer als ganz Europa. Die Bevölkerung it im Verhältnis zum Areal gering. Die Erdbeschreibung lehrt, in dem weiten Reiche leben nicht mehr Menschen als in der Stadt London. Sibirien zerfällt in die Gouvernements Tobolst und Tomst (Mestsibirien) das Ge­­neralgouvernement Srkutst (Ostsibirien) mit den Gou­vernements Zeniljeist, Sikutst und Salutst und das Generalgourverne­­ment Amur mit der Provinz, T­ransbaika­­lien, dem Küstengebiet, dem Kreis Sachalin und der Amurprovinz. · Dr.L.W­­ ee ee: 1. Juni 1915, 5 Kommunal-Deitung. Kundmachung. « Es wird hiermit bekannt gegeben, um die diesjährige Heufechjung von den ve­­n­ede­­nen Wiesen der königl. Sreistadt 2 on an folgenden Tagen am Stengel‘ auf den an Ort und Stelle stattfindenden Lizitationen verkauft wird: 1.) Montag den 7. Juni früh 8 Uhr wird die Heufeh­lung von der Geewiese in W und von der Sandwiese in 16. Parzellen ver­­fauft. 2.) Dienstag den 8.-ten Juni früh 8 Uhr wird die Heufehlung von der Pinterits­­cheibelwiese in 2.” von der Schluchtwiese in ‘31, von’der­ Stiertiefwiese in 1. und von der Mertichachenwiese in 5. Parzellen verkauft. Auch wird hier das Heumähen und in Scho­­ber­stellen von 10 Schluchtparzellen verge­­ben. 3.) Mittwoch den 9.:ten Juni 9 Uhr wird die Heufechjung­ von der Ziegelwiese nächst dem Holzdepot in A, dann von der übrigen Ziegelwiesen, Hühneranger und G Scheibel­­wiesen, von Wienerberg und von der Plag­­ner-Gruba verkauft. 4.) Donnerstag den 10.ten früh 8 Uhr wird die Heuferhlung von der Rennbahn in 25, von der Wroszpimmeriihen und Shazi­­shen in 2, von Bierhap in 3 und vom Kru­­zenberg in 3 Barzellen verkauft Ferner wird gleichzeitig auf der Renn­­bahn das Heumähen und in Schoberstellen der Rathauswiese und von 10 Heine­furth- Barzellen vergeben. 5.) Samsttag den 12.-ten früh 8 Uhr wird die Heufehlung der Blbermahwiese in 12. der Graben in 1. und die Teichmühlgestätte an int. Barzelle verkauft. Sopron, am 29. Mai 1915. Das städt. Wirtschaftsamt. Kokal-Reitung. Unter Bürgermeister Dr. Koloman Töpfer der Abgeordneten-Ganditat der Kön. Breistadt Sopron. Ein sensationelles Ereignis für die Stadt Sopron von weittragender Bedeutung und Wichtigkeit hat sich Samstag in der Lan­­deshauptstadt zugetragen. Die Herren Ober­­gespan Dr.­ Badan, Bürgermeister Dr. Dobpler und Bizenespan v. Hai­as be­gaben jm Freitag mittels­ Autos nach Bus­dapest und auf der dortigen Suhde nach einem a ne an die ‚Stelle wei aroın D olymospy’s wurde — wie wir hören — unserem Bürgermeister von Negierunggkreisen und Le Ung der putiertenposten anzunehmen. Dr. une and eppartet der natutralen Albert Ray­­wicht die Kin. ku für den vermwallten bat ji” — wie wir und sicherlich die, ga et der fön. Freistadt mit­­ vernimmt, obwohl es ihm nicht leicht fiel, einen solchen Entschluß zu fallen, hiezu bereit erklärt. Der große Ausschuß der Soproner Partei wurde vom Präsidenten Hofrat Dr. v. Szilváspy mü Mittwoch den 2. Juni abends 8 Uhr im Glaspavillon "des Hotels Panonnia einberufen und in dieser Situng wird unser Bürgermeister als unser Kandi­­dat feierlich proklamiert werden. Sollen wir den Lesern oder den Wählern Sopron’s jagen, wer Dr. Töpfer ist und was er als Stadtoberhaupt uns bedeutet? Das ist wirklich ganz überflüssig, denn jedes Kind dieser Stadt weiß, dak der Chef der Kommu­­nität ein Bürger von echtem Schrot und Korn ist, der nach seinem im Interesse der Allgemeinheit vollbrachten Tagwert seine größte Lebensfreude in seinem schönen Fa­­milienheim findet. Strahlender als alle Brillanten der Welt funkeln in seiner Bür­­gerfrone die Tugenden: " Buritanismus, Charakterfertigkeit, Unnahbarkeit und An­­spruchstofigkeit. Obschon Dr. "Töpfer — wie der alte Dedenburger zu jagen pflegt — si als Sprößling einer alten reichen Patrizier­­familie sich so „manches leisten“ künnte, hat man nie von seiner V­ergnügungsfucht, son­­dern nur von seiner Sparsamkeit gehört, die er von seinem in Gott ruhenden Rater weil, Dr. Karl Töpler, der in unserem Kommu­­nal-parlament seinen Helfer für Unnötiges oder Überflüssiges dotierte, ererbte. Dr. Töpler hat seine Stelle als erster Bürger dieser Stadt am 9 Juli 1902 ange­­treten und an seinen Namen knüpfen sie be­­deutende Schöpfungen. Heute noch k­nien uns die herrlichen Worte in den Ohren, die unser allverehrter Obergespan Dr. v­. Baan bei einem feierlichen Anlasse — es war die Überreichung des Eisernen Kronenordens — an den­­ Bürgermeister richtete: Er — Dr. Töpfer — war es, der aus unbegrenzter Lie­be zu seiner Ratterstadt den ruhigen und we­­nig aufregenden Nichtersig mit dem eines Bürgermeisters vertauschte, denn es galt, das anläßlich der blutigen Bauhanf- Kata­­strophe das in die Leitung der Stadtgemein­­de erschütterte Vertrauen, wieder al­ten und zu beseitigen. Schwer war die Auf­gabe, wer er sie unterzog aber die glän­­zende Lösung verpflichte die Bürgerschaft zu ewigem Dante. Muß es nit als großes Vertrauen­ bezeichnet werden, daß die Bür­­ger dieser Stadt ihm eine halbe M­illion zum Beginn des Spitalbaues und jehr neuer­­dings zur Fortführung dieses Baues große Geldbeträge zur Verfügung stellten. Ein ein­­facher Ruf genügte und die Bürgerschaft trug sozusagen ihr Vermögen ins Rathaus. Diese Heine Skizze aus dem tatenreichen und gesegneten Wirken Dr. Töpler’s im In­­teresse unserer Stadt und unseres Gemeinwe­­rb­s genügt, um die Herzen für ihn ent­­kammen, höher schlagen zu machen. Wenn etwas zu bedauern wäre, so ist es die Tatsa­­che, daß Dr. Töpler zu einer Zeit, wo von seiner Tatkraft, den seinem großen beispiel­­gebenden Sleibe noch, so manche, schöne Schöpfung zu gewärtigen war, in der Voll­­kraft seiner Mannesjahre, von der Stätte scheidet, die er dur­ seine hervorragenden Tugenden in so glänzender Meile zierte und schmücke, . Am 21. Juni dürfte — wie wir hören—die Abgeord­netenwahl stattfinden. Wer als Nachfolger Töpfer' 5 En sehen ist, scheint uns heute viel zu verfrüht. Man nennt die Namen des Oberfistals X Send Zergenyi, des Polizeichefs D. Karl Heimler und des Oberbuchhalters. Ar. HE IERT: Als fünfziger Oberstadt­­hauptmann werden ‚gemeldet: Man tittats­­tat Dr. ns Schindler um Dr. Stefan Sarkas. Beritas. e Be­ he

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