Oedenburger Zeitung, April 1921 (Jahrgang 53, nr. 73-97)

1921-04-20 / nr. 88

Jesuitleltsuiwuswu Wuwmiimissu Wes-sittsamle mitgerissen-importan- aerteiden zu richten. Peralyrecher Re. 20 E Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 3 Uhr nachmittags zur Ausgabe. Bezugspreise: Menatitt 40 R, V jährlich 120 R, "sjährlich 240 R, ganzjährig 480 R frei ins Haus gestellt. KZ Mittwoch, den 20. April 1921. Verwaltung: Oedenburg, Deikplatz 56 Anzeigen und AHponnements werden In unh­rer Verwaltung, Deikplatz #6 und in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Dr. 6 und ı9 Mi 33. Jahrgang. Bie steht es,mit dem Preisabbau? Dedenburg, 19. April. Niemand leugnet mehr, daß Die Preisabbaumwelle bis zu uns gelangt ist. Am Großhandel ist sie auch schon sehr deutlich zu verspüren. Im Klein­­handel aber, zwischen Kaufmann und Konsumenten, nur wenig oder gar nicht. Wir wollen die Gründe­ dieser Erscheinung in Kürze betrachten. Wenn sie allgemein erkannt werden, werden sh die Obrigkeit und die Stadtväter durch das Drängen der­ Allgemeinheit doc endlich veranlagt fühlen, der über­­wältigenden Mehrheit der Kriegsarmen zuliebe sanierend einzugreifen. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Die Meltproduktion steigert sich auf allen Produktionsgebieten. Mehl wird Diese Steigerung dur die passive Resüitenz gewisser Großkapitalgruppen gehemmt: sie stellen lieber die Arbeit ein, entlassen lieber viele Arbeiter, als ihr angewach­­senes Lager zu billigeren Breiten abzu­­geben. Dagegen erstehen überall neue Produzenten, die bereit sind, zum eige­­nen Wohle, wie zu dem der Wolfswirt­­schaft, in die so entstandene Bresche ein­­zuspringen. Tatsächlich scheint auf das Ergebnis ein entsprechendes zu sein: M Warenüberfluß, geringe Nachfrage, sin­­sende Preise im­­ Großhandel. Von da ab steht es bei uns. Die Ursachen?­­ Sehr naheliegende und doch sehr sonder­­bare. Ein Teil der Geschäftswelt will nicht einsehen, daß sein in fast wertlosen Nachkriegsfronen bezeichnetes Vermögen niemals auch nur annähernd dieselbe Anzahl von „guten“ Kronen wert sein kann und wird. Pe Diese Leute wollen mit den Preisen nicht heruntergehen und gehen zu den Behörden, erklären, daßs sie zugrunde­­sehen müssen, wenn ihre hohen Breise nicht geb­üßt werden und daß sie auf Diese Weise keine Steuern werden zahlen können. Und die Behörden erschreden oder tun wenigstens je. Ohne zu be­­dienen, daß sein reeller Geschäftsmann sugerade geht und daß für den Ausfall eines Unreellen zehlenfaher Enja & an anständigen Anfängern, also neuen Steuerzahlern geschaffen werden kann. Nun gehen aber einige Geschäftszweige noch einen Schritt wei­­ter und bilden gewissermaken Sofak­­­ruste. Am vergangenen Samstag war in Oedenburg das Kilo Reis um 7 K zu haben. Am Montag war bereits eine Einheitsfront gebildet, nirgends gab es mehr Reis unter 36 K. Wenn ein rot­­es Vorgehen von Erfolg begleitet ist, werden die hohen Preise anderer Waren wohl nach ähnlichen Prinzipien geirngt werden. Sache der Behörden ist es, das Interesse der großen Allgemein­­heit zu schüßen Wird man ich dessen endlich besinnen? Gin mig in Yeutsland ? da­ss in der außenpolitischen wechsel vorbereitet. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) i NB. Berlin, 19. April. Alle Anzeichen lassen Darauf schließen, Lage ein vollständiger Szenen- Die Hoffnungen Deutschlands, durch ÜBermitt­­lung Amerikas mit den Alliierten nor vor dem 1. Mai zu einer Einigung zu gelangen, erweisen sich als immer trügerischer. Die Be­­harrlichkeit der Entente, nur in direkten Verhandlungen das gesterkte Ziel zu erreichen, macht auch in Deutschland nachhaltigen Eindruck. Unter diesen Umständen ist es nicht ausgeschlossen, daß im legten Augenbliet Deutschland den Forderungen der Entente mit Angeboten näherkommen wird und das Kabinett Fehrenbach, das ma­n ein­­mal durch die Ablehnung des ersten Pariser Diktats in dieser Frage kompromittiert ist, zurücktreten und einem sozialistischen Rat befonneneren Elemente gewinnen binett Plag machen wird. Die immer mehr Anhänger, jodach es wahrscheinlich ist, daß jene Kreise Entente vermieden wissen wollen, die einen ernsten Konflikt mit der die Majorität behalten werden. * der „Krieg“ gegen Deutschland. das deutschland bis feptbezahlt hat. NB. Paris, 19. April. Die Repa­­rationskommission hat von der deutschern Delegation die Bestätigung empfangen,­­ daß die deutschen Schäßungen, wonach Deutschland an Waren und Naturalien bereits M0 Milliarden Goldmarf be­­zahlt habe, nicht richtig sind. Nach­ den der Kommission hatte, Deutschland an die Alliierten 2.153.845 Tonnen Mark geliefert, wogegen Deutschland behauptet hatte, 4.600.000 Tonnen geliefert zu haben. Während Deutschland bisher die Zahlen der Re­­parationskommission bestritten hatte, erk­kennt es seit Deren Richtigkeit an, da­­gegen noch­ nicht, daß D­iese gelieferten 2.153.845 Tonnen nur einen Wert von 495.699.300 Mark in Go darstellen. Deutschland behauptet, daß der Wert vierzehnmal so ho it. Deutschlands Vorschläge an Amerika. NE. Paris, 19. April. Die Ver­­einigten Staaten haben, wie der „In= transigeant“ meldet. Die Vorschläge NB. Dovin, 19. April, Die Leiden­­sfeierlichkeiten für die deutsche Erfasserin fanden Sonntag vormittags statt. Gr­aiser Wilhelm war mit dem Gh­ronprinzen­­ und der Prinzessin, Viktoria Louise und Deutschlands durch einen neutralen Ver­­mittler erhalten. Der wesentliche Inte­ralt der Vorschläge ist, wie das Blatt zu wissen glaubt, der Plan zu einer in­­ternationalen Anleihe und der Üb­er­­nahme der Ententeschalden in Amerika durch­­ Deutschland. Die Vereinigten Staaten werden, wie ein Telegramm aus Washington meldet, eine inoffizielle Delegation nach Europa Ieiden, um sich bei den Beratungen der Alliierten über die Reparationsfrage und die anderen aus dem Bersailler Vertrage sich erge­­benden Fragen vertreten zu lassen. Neue deutsche Berschläge ? Ibon wird gemeldet: NB. Berlin, 19. April. Aus Lon- Der, „Observer” er­klärt heute, die englische Regierung ver­­sichere, daß ihr biß fest noch seine genauen Mitteilungen über neue deutsche Vorschläge gemacht wurden. Sobald aber Diele über­­mittelt und die Regierung eine geeignete Grundlage finden würde, auf der neue Verhandlungen basieren könnten, würde sie eventuell für die Aufhebung der Zwangs­maßnahmen eintreten, we­r die Sanktionen. NB. Baris, 19. April. „Petit Parisien“ meldet, das heute eine neue Konferenz von militärischen und finan­­ziellen Sachverständigen stattfinden wird. Der außer Marshall Koch und General Weygand auch der Wieder­­aufbauminister L­ouheur und der Finanzminister Seydour beiwohnen werden.. Die Aufgabe dieser K­ommission wird in der­­ Vervollständigung der Vor­­schläge bestehen, die Stanfresh den Al­­­liierten zur Annahme vorlegen wird. * „zur Sicherung der Zahlungen!“ SB. Berlin, 19. April. Von der Reparationskommission ist an den Bor­­figenden der deutschen Sriegalastenkommis­­sion die Aufforderung gerichtet worden, die Soldbestände der Reichsbank wird der übri­­gen deutschen Notenbanken nach Wläßen im belegten Gebiet zu überführen, als Sicherung für die deutschen Leitungen nach dem 1. Mai. . Auch Rumänien Hilft mit! SB. Bukarest, 19. April. Im Mi­­­isterrate wurde beschlossen, ein Geleg ein­­zubringen, welches eine 50 prozentige Ab­­gabe auf die deutsche Einfuhr vorsieht. Schäßgungen | | | Die Beziehung der deutlichen 1. Kaiserin, ihrem Gemahl, dem Herzog von Braun­­schweig, auf der Bahnstation anwesend. Der Erfalier reiste mit dem Gr­ronprinzen nur 5 biß zur zweiten Bahnstation und beide fehrten von dort wieder nach Doorn zurück. Nur die Herzogin Louise von Braun­­schweig begleitete ihre verstorbene Mutter Hi8 nach Potsdam,­­ die „Kleine Entente“ und die Habsburger. (Stebtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) NB. Prag, 19. April. Der „Cas“ meldet aus Belgrad: Zwischen den ein­­zelnen Staaten der „Kleinem Entente“ wurde über die Garantien gegen einen möglichen neuen Restaurationsversuch der Habsburger ein Webereinkommen erzielt. In allen diesen Fragen wird von den beteiligten Staaten ein einheitlicher Schritt auch in Paris und­­ London un­­ternommen. Gi­eit in Budapest. (Drahtberigt der „Debenburger Zeitung”­­ SB. Budapest, 19. April. Die Ar­­beiter der haupts­tädtischen Betriebe sind in den Streit getreten. Derzeit befindet sich bloß ein Viertel der gesamten Arbeiter im Streit und zwar­ die des Steln­wagen­­betriebes, der öffentlichen Reinigung und die Stanalarbeiter. Die übrigen Angestellten sind arbeitswillig, doch werden sie von den Streifenden von der Arbeit abgehalten. Der hauptstädtiche Magistrat hat sich um Hilfe an die­­­olizei gewendet, um die Arbeitswilligen vor den Terror- und Sa­botagearten der Streifenden zu irngen. Die Festießung der Murlinie. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) SB. Nagylanizsa, 19. April. Geitern kam hier zur endgültigen Regelung der Murlinie eine Gatentemik­tion an. Für den Anschlub an Deutschland. Kraftberict der „Dedenburger Zeitung“.; NE. Wien, 19. April. Sonntag­vor­­mittag fand in Wien eine große De­­monstration für den Anschluß an das Deutsche Reich statt, in deren Verlauf es zu stürmischen Kundgebungen vor der franz aöfiiggen und italienischen Gesandtschaft kam. Wie die „politische Korrespondenz“ erfährt, hat Bundeskanzler Tr. Mayr den Gesandtschaften nunmehr sein Bedauern wegen dieses Vorfalles aussprechen lassen. Frankreich erhebt Einspruch. NB. Wien, 19. April. Die französische Regierung hat durch ihren Münchner Ge­­sandten gegen die Unterftügung der öster­­reichischen Anschlußpropagande Einspruch erheben Lassen, da siedurch die Bestim­­mungen des riedendvertrages verlegt werden. * ND. Brag, 19. April. Aus Laibarh wird gemeldet: In einem VBariser Brief, den „Slovenofi Narod“ veröffentlicht, wird mitgeteilt, daß der Abschluß eines Offen­­sive und Defensivbündnisfied zwischen Stankreich und der Tfoledo- Slomwarfei, sowie auch mit Jugos­­la­wien fast bis zur Unterschrift ge­­diehen sei. Würde die Aufschlußbewegung in Oesterreich an Deutschland derartige Formen annehmen, daß D­iplomatische Meittel nicht mehr genügen, dann würden Jugoslawien und die Z Tschechoslowakei weitestgehende Bollmagten erhalten. RR; Die Furcht Frankreichs. a = “. # Wen i Op. - .-«-’.’«-« ' ze Bi de Ba nr & ER Jar de ae A ee re ae a ««.x-». . AR rs E. | » RB & * a ae a ET ec: a Far

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