Pester Lloyd - esti kiadás, 1918. november (65. évfolyam, 256-280. szám)

1918-11-01 / 256. szám

dj« ÄsKlaSgeN tz^^üsgSsemäh kickSkN. Ml Allstuf der Postbedkcnstânt^^^^^ " 8la1 der HojiKed.jeL,st§txn hat folge,lden Mchcllf hmwSgegchen: - -„Brüder! Der Natlo«alrak ha! Rs RegiermrMewaü MerwlNWe» und unS das SelbstbestimmmVsrecht gewährt. Kalnit ist für das Vaterland rmd für Ms eine schönere und tMlichevs Zukmft angebrochen. Zeigeil wir, daß wir von dtif«« Rechte den richtigen Gebrauch macherr und unS ßlih^1at«r«l rvlmen. Jeder nehme die Arbeit auf, »«rrtchte sie noch hingebungsvoller als irüher, wo uns bloß der Amtseid anspornte. Uwr RationÄrat hat dem Rat der PostbedienstetM den Auftrag »Mllt, unter uns Ordnung uüL Disziplin M Mây. Wytwisal wir unS dieses AertrMenS würdig."­W« ErWrung der ««foronerten Kirchendistrtkte.^ b Di« PrSMe« der reformierten AircheN- ßßstrikt« ha^ in ihrer gesfrigm .^mtfNLrrz folgende Dr- Düsmg i^chwssenr > Die ungarische reformierte Kirche, alS Verkünderin der M ganze Ménfőéit umfassenden brüderliche» Liebe Md des Walfische» Friedens, ferner als religiös-ethische Organisa­­ßw«, dt« de« persönlich Wert und die Würde h einzelnen ßstensche», sein« gleichen Rechte in der Gesellschaft, in der Kirche und im Gtaate verehrt luch für sie kämpft- schließlich W national ungarischer Faktor, der neben und mit dem Kampf um dt« Gewissensfreiheit auch für Vis ungarische Sprach«, trerfassungSmäßige Freiheit und staatliche Unab- HLrgigkèit jahrhundertelang so Mermäßlich viel geopfert Md aâitten hat: begriißt mit Freuden die Kârolyi-RegierMg, ^ichMgKvÄse die BestrebrmgM des Nationalrates zur VtÄxrhrOellmg der inneren und äußeren Ordnung. Die »^«Miérté Kirc^ mö<^ annchme», daß ihre ^edeuken h^glich gewisser lLrfcheinungM nicht verwirNnht worden deren Grund in d«n zu schließende» Friede» die territorial«! Integrität des Landes Scha­­d«« nehmen könnte und die Unabhängig. keitSbewegung über die Tradition hinaus­­ging«, die in der Harmonie der staatlichen NsobhLagigkeit und der Treue zur Dynastie die LeoenSinter^ssen Ungarns festgestellt »nd gepflegt hat. Aufchkuß an de« Nationalrat. Die Budapesté- Advokaten hielten gesteül «tvâ» unter dem Bor^ D» Defider OlâhS ein- Versamm­­ab, in der ausgesprochen wurde, daß die Budapester Ad­vokaten sich dem Nationalrat mschlietzen. RefevM Lw. Gmerich Székely l^e eiNM Beschürß- Mtrag vor, in dem hervorgchoben wird, daß die Gesamtheit d«r ungarischen Advokaten allezeit werktätigen Anteil cm den Kümpfm für die fortschrittlichen Ideen und an der mMgen BerteidigMg der Frei^itSrechte genommen haben. Dis Ver­­iammlMg beschießt demnach, daß sie mit warmer Begeisterung d uoter dem Präsidium des Grafen Michael Károlyi aus Rcüe der Nation gebildete Bolksmiuisterium in dem Glau­­begrüßt, daß diese RegierMg die Idee der Bvlksherrschaft verwirkichen, die VerftändiMng zwischen den Nationen zu­­stcmde bringen und den Frieden der Waffen Md der Seelen, sowie die gerechte Ordnung der Gesellschaft Herstellen werde. Die Versammlung billigt sämtliche Punkte der Proklamation des Nationalrates, wünscht die Umgestaltung der Stacrtsform in eine Republik und. bietet ihre Dlsuste bei Lösung dieser Aufgabe an. Dieser BeschlußMtrag tveckte große Begeisterung. Die Berjammlung nahm ihn einstimmig an und beschloß, den Ministerpräsidenten sofort cniszusuchen, ihn aus Anlaß seiner ErnemllMg zu begrüßen und ihn von dem Beschluß der Advo- Men in Kenntnis zu setzen. In Abtvesenheit des Mmsterpräsideriterl empfing Lr. Paul Szende die Deputation, der auf die BegrüßungD- tvorte Dr. Desider OlâhL seiner Frelche über die Stel­lungnahme der Advokaten Ausguck gab und erklärte, er wisse sehr wichl, daß die Budapester Advokatenkmnmsr stets für die Ksfentlichsn Frecheiten gekämpft habe. Der Landesverein der Kürschner hat in seiner gestrigen Ausschußsitzung einstimmig beschlossen, sich dem Slationslrat auzuschließen und lsievon den Nationalrat durch sine AbvrdnMg verständigen zu wollen. Der Nationalrat und di« Provinz. . . In Pozsony hat die Nachricht von der Bildung des Kabinetts Károlyi und vcm den hauptstädtischen Ereignissen riesige Begeisterung hervorgerufen. Wie aus Pozsony berichtet wird, haben die Sozialdemokraten Plakate verteilt, die zur Ruh e mahnen. Nachmittags fand eine schon früher einberufene Volksversammlung statt, in der der stellvertretende Regierungskonrmissär Jankö die Konstituierung des neuen Kabinetts mirteilte und die den An­schluß an den Nationalrat aussprach. Es kani zu keinen Ruhe­­störungen. Aus Arad wird berichtet: Eins twrmittags aögehaltene Bolksversammlnng sprcrch die Unterstützung des dtationalrates auL. Sämtliche Behörden, mit Einschluß der Polizei-, misten AnsDoh an Pissen Rat an. Die BevölkerMb hat eine M lm EirwernehmLN mft der Kolizsi ^pasAßn RHesHrMgen durch Soldaten, die ««fach ihre Aasten, niedergelegt und sich aus den Kasernen entfernt haben, vorzu^ugen. Aus Komárom meldet mau: Die Generalversanuu­­lUP.der Stadt-Komárom sprach bereits-Mittwoch-ihren An-schluß an den Nationalrat aus und nahm einen Antrag ap, rrach dau der gewesene Ministerpräsident Dr. Älezarcher Wekerle nnter Anklage gestellt toerden solle. Das Komitat Komárom beschloß in seiner gestrigen Kongre­gation den Anschluß an den Nationalrat. Bon Leu Militärgèb äuden wurden dis fremdsprachi­gen Aufschriften entfernt. Aus Pèes wird berichtet! Die Stadt ist beflaggt. Große Menschenmengen wogen durch die Straßen und briuM auf dm Nationalrat Hochrufe aus. Die Bchöpden l-ahen sich dem Nationalrats angeschiofsm, die Soldatm Md Offiziere, wie überall im Lande, ihr« Rosetten mit nationalsarbigen Ko» karden vertauscht. Aus Nagyvárad berichtet rnan: Hier fanden große Demonstratio neu für die Republik statt. Für das Gebiet des Nagyvârader Gerichtshofes wurden voll desserr Präsidenten Gerichtsferien Mgeordrred Mittags meldete eine Offiziersdeputation des 7v. ksüoatischen Infanterie­­regiryentS, daß dieses Regiment den ungarischen Natiovalrat begrüßt habe. NachmittaS konstituierte sich der SoldateNrat, der das StationSkommando über­­nahm. Abends fMd die KonstitukeNtng des städtischen Natio­­nalrates statt; der Magistrat proUcmnerte den Achtstun­­deu > Arbeitstag. Alle haben, M pW Ratio/ naftlft angsMossen. . MMkai HivM Widet; ? - B u d ax »st, 1. RovimLer. Z» Abony hat sich gestem unter grv^ Begeisterung der Ncrtionalvat koastftrriLrt, zu dessen Präsidenten der dortige Gntshositzy: Stefan F ábrán einhMg Mpahlt worden ist. Die GemsedRttK des Geaferr Ktefa« TiKa« Die Nachforschungen nach den Mördern. Die Polizei ist seit gestem emsig bemüht, eine Spur der Soldiften zu entdecken, die gestern in die Villa des Mafen Stefan Tißa eindrangM und den ftüheren MinisterpräsidMtM durch Flintenschüffe ennordeten. Es wurde zunächst ein gmauer Lokalaugevschein vorgenom- MLN, bei dem aber nur eine leere Patronenhülse gefunden worden ist. Ganz sonderbar ist, daß der Revolver, den Graf Stefan Tißa im kritischen Augenblicke in der Hand hielt und dann auif einen Äsch legte, nicht ge­funden werden konnte, so Latz die Annahme nahe liegt, einer der Mörder habe die Waffe mitgerwm­­men. Auch Mer die Person der Täter konnte nur der Gärtnerbursche einer benachbarten Villa Aufflärung geben. Der Gesichter weiß er sich nicht zu erinnem, so viel aber weiß er, daß die Betreffenden die Felduniform eines gemeinsamen Tnfanterieregi­­ments trugen und vollkommen neu aus­gerüstet waren. Es ist daher anzunehmen, daß die Leuts jenem Marschbataillon angehörten, das vorgestem nachts auf dem Ostbahnhofe aus dem MilitärMg geholt und nach der Kauptstadt zurückgebracht wurde. Die Leichenfeier. Wie wir erfahren, wird der Leichnam des Grafen Tißa einstweilen in einem Gemach der Villa auf der Hermina-ut aufgebahrt werden. In betreff des Leichen­begängnisses sind noch keine endgWigen Verfügungen ge­troffen. Der reformierte Bischof Baltazár erschien heute um 2 Uhr nachmittags Leim Oberftadthauptmann Dr. Karl Dietz, urn mit ihm die Einzelheiten des Be­­gräbnisies zu besprechen, lieber das sttesultat dieser Kon­ferenz ist bis zur Stunde noch nichts bekannt. - Wiener Nachrufe. : Wien, 1. NâmLer. ' Die Blätter-besprechen die Ernrordung Tißas und heben unter Würdigung seiner hervor­ragenden geistigen und politischen Fa« higkeiten hervor, daß Graf Tißa ein scharfurnrissrner Charakter, fmchtlos und willerlsstalck, von kalter Lèlden­­schaftlichkeit im Durchsetzen seiner polrttschrn Ideen war. Die Berliner Blätter über Tißa. 7 â? ' , (Telegramm deS Jester Lloyd.) Berlin, 1. November. Die Ermordung des Grafen Stefan Tißa hat hier un-g eh eures Aufsehen und Bedauern hervorgerufen. Je nach der Parteistellung der Blätter ist nâlich auch die Stellungnahme zu TißaL Politik verschieden, aber alle find ernstimmi g i »der Anerkennung seiner großen Persönlich­keit, dieihnzueinemderer st en Menschen seinerZeit gestempelt habe. Natürlich könne man auch nicht an der Tatsache Vorbeigehen, daß er an dem jetzigen Unglück, das über Europa hereingebrochen sei, eine große Mitschuld trage, und es wird als eine merkwür­­digeFügungder Vorsehung betrachtet, daß er gleich zeitigmitdemEndedieserPolitik auch sein Ende gefunden habe« : . . Z«r Friedrnsfrage. Die Gefahr eines Serbeneinbruchs abgewendet. (Telegramm deS Jester Lloyd.) Berlin, 1. November. Irm Lage gn der serbischen Front VLD- fWet tzn hiLrger maßgebenden Siels e, daß die seftteinsam yrii den Truppen des Generals Kövess kämpfenden deutschen Divisionen durch heldenhaften Wider­stand das Vordringen des Feindes auf­gehalten Hadem . Der zähen VertelLigung ist cs zu danken, daß Ungarn nunmehr von einem feindl.rche.ft, Einbruch verschondgeblieben ist. Airgesichts der Gesamtlage erscheint cs von höchste;; Wichtigkeit, daß bis zur Klärung der inneren Lag^ uniz, der Friedensfragen dieser Frontteil gehalte wird, da naturgemäß andernfalls die Schwierigkeit^, siir Uitgam in größtem Maße zunehmen würden. -cf-k ? tz Die Frage der Abdankung Kaiser Wilhelrns, M iTelegraNm des Jester Lloyd.) Berlin, 1. November. F S 'cherdemann Hai dem Reichskanzler eirr« Denkschrift unterbreitet, in der er darlegt, aus/ welchen GrüuLen die Ubdankung d.es^ Deutschen Kaisers notwendig Ware« .i,,â f/ - Rücktritt des Wiener deutschen Botschasteâ . V- jTekegramm beS Jester Lloyd.) A e r l i n, 1. November. Es verlautet, daß der deutsche Botschafter m Wièlt' Graf Wedel seine Entlassung genommen hab^^ ? 7 Die Kapitulation der Türkei. W London, 3l. Oktober. / Meuter.) EveninaNews sind in der Lage, mit« zuteilen, daß die türkischen Armeen in Meso» potamien, Syrien und im Kaukasus diè Waffen strecken und sich AllemLy und den an», deren britischen Befehlhabern ergeben werden unter Garantien, die, soweit die Türken in Betracht kommen^^ das Ende der Feindseligkeiten sicherstellen. Eine der Be» dmgungen ist die sofortige Freilassung alle^ brrtischenGefangenen. Evening News erfahren^ daßdieDardanellenderbritischenFlotte. zu öffnen sind. Die Nachricht könne jeden Augen» blick eintreffen, daß Konstantinopel von deft britischen Seestreitkräften in Besitz ge« nommon wird. Es verlauset, daß die gesamten, deft Türken bewilligten Waffenstillstandsbedingungen heuig­­dem Parlament miigeieilt werden. Die Times fiir die schärfsteir Maßregeln gegen Deutjchlaâ / " 'sTkje gramm des Jester Lloyd.) Rotterdam, 1. November. - Die Londoner Times sâeiben: Der ZusatM."^ Menbruch der österrerchisch-ungarischen Monarchie hat einen Mrmttelbarerr Einfluß auf den Lauf des Krieges und auf die Bedingungen Les Waffenstillstandes. Man' soll jedem Manne, jeder Frau und jederft Kind e i nDeuischland klar machen, daß sils geschlagen sind. Das wirksamste Mittel dazu isS^> das deutsche Volk selbst die Schrecke«­­eines feindlichen Einfalles eleiden zft lassen, die die Deutschen den andere«^ Volkern auferlegt haben. Man muß Deutsch» j land nur gestatten, dem zu entgehen, wenn man der» artigeBedingungenfestsetzt, daßDeutsch.! land eine Lehre auf irgendeine anderes Weife erfährt. Dies muß der.Haupigrundsatz deZ Waffenstillstandes sein. Dis Bildung der nationalen Armeen in der Monarchie«) Wie», 81. Oktober. Der heutige Befehl des Wiener MilitÄckommanLoH besagt: Die letzten Tage haben zur Bildung dcwnatio« nalen Staaten geführt. Von dessen Verändemngeft wird auch die Armee betroffen. Die Art, wie dies gv« schehen soll, werden die nationalen ReZierungen festsetzeir. Diese Aenderung muß sich aber in Ruhe undOrd-^ nung vollziehen. Eine Rückverlegung ciller!! Truppen und Anstalten in ihre Heimat^ hat schon begonnen, kann aber wegM Beanspruchung der-! Bahn nur langsam erfolgen. Alle Kommandanteir und Vorstände hcwen sofort Gagisten und Mannschaften^ zu belehren, in dieser Uebergangszeit Ruhe und Ordnung; zu bÄvahren und ihren bisherigen Vorgesetzten Gehorsam und Disziplin zu halten. Die Mitglieder der deutsch«j österreichischen, ungarischenundtschecho«' slowakischen Regierung werden die Truppen be»! suchen und zu ihnen in diesem Sinne sprechen. Es wird' gestattet, daß die Gagisten und Mannschaften Ab» Zeichen in nationalen Farben auf rhrerk! Kappenrosetten tragen. Meinungsverschiedenheiten in der stanzöfischen rcLikalM t^ Partei. ! lTelogramm des Pest er Lloyd.) j «Nenf, 1. November. '7 Die sozralistrfche Partsi und der AllgO, meine Arbeiterbund beabsichtigen, noch ein be^! sonderes Manifest an die Bevölkemng herauszik» i geben. Die radika l e Partei hat es abgelehnÜ? das erste Manifest der beiden Verbände zu untA:zeichneE dem sich die republikanische Koalition und die LigafürMenschenr echte angeschlossen hatten« Im heutigen Populaire macht Armand C h a Pentier, der ftühere Vizepräsident der radikalen^ Partei, der zur sozialistischen Partei übergetreten ist, auf! die Meinungsverschiedenheiten inner»! halb der radikalen Partei aufmerksam. Er schreibt: Die große Majorität folgt den Spuren von Barrès und Daudet, sie erwartet das Ende des Krieges von einenr militäris chen Si eg e, ohne sich dSlftM zu kümmern, daß der Friede dadurch auf Jahre hinlNlLgèfchoben wird. Sie will den militärischen Sieg auS Ruhmsucht oder crus Amrexionsgelüsten. Sie berücksichtigt nickft, daß dieRivalitäteüunterdenalliicr» ten Staaten und die Proklamation Wil» ' so ns jede An nexion unmö glich mach em Diö

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