Pester Lloyd - esti kiadás, 1928. február (75. évfolyam, 26-49. szám)

1928-02-01 / 26. szám

Präs.: Sie haben also in Wie:: im Sirrne der LWvbriften gewirkt? Ang.: Nein, ich lebte völlig zurückgezoge:: zwei Jahre - lang. Die Zeitschrift Jöiw startete hekan-ntlich erst im - Jcchre 1S21. s Präs.: Haben Sie auch in anderen Zeit-ungen Artikel veröffentlicht? Ange kl.: Nein, nur im Jövö. P r ä-s.: Auch nicht in der Roten Zeitung oder in der Böcsi M-c:,^r Újság, die doch :nit Jövö die gleiche Richtung -hielten? AnZekl.: Nein, ich wurde in diesen Blät­tern stets ang egri ffe::, es wurden Pamphlete über mich gedruckt, man verspottete mich als Tot-weiß-grünLu Baron. Präs.: Ich habe die Zeitung Jövö gelcs«;: u:ll) kann sagen, daß dieses Blatt mit den anderen Zèitrlnger: ähnlicher -Fasson aus dem gleichen Loche psifj. Dieses Watt l^t U-ngarr: in jeder Nummer in der schnwhlichsten Weise besèlt. Wie ist übrigens Jövö Mstande gekomnren? Ange kl.: Ich wâe dcnnals in Berlin Md habe cm der Grüâlng nicht teilgenommen, weder geistig noch materiell. Lováßy und Garami haben das Matt 'gegrüât. Auf eine Frage des Präsidenten, wie er Mitarbeiter dieses Blattes geworden sei, erklärt Baron Hatvany, er ivuride eines Tages brieflich eingelade::, für das Matt Artikel KU schreiben, wâi ihm bedeutet wurde, daß der extremen - Ernigration eine nationalistische Richtung -publizistisch gegsnMergestellt tverde:: müsse. Uebrigens wollte er ursprünglich deutscher Schriftsteller tvevden, aber auch in ^Deutschland sei er infolge der. Intrige:: verleumdet und mrge­­griffen worden. j Im tveiteren Werlaus -des Bechörs gab der Ange­klagte Aufilärunger: über die finanziellen Grundlage:: des BlatW Jdvö, das von der sozialistischen -Parteileitung einen -Druckereikredit erhalten hatte. Er selber hcche keine Unter­­' stüHimg gegeben, lediglich in der Zeit der größten Krise habe . t er die Arbeiter ::nd die Familie:: der Angestellten unterstützr und bei der Wiener ilngarischen -Gesandtschaft erwirkt, daß i diese Änte die Heincreisebewilli-guug erhielten. Er betonte : hie^, daß er ^bei der -G-esandtschast eine wohlwollende und - v^tändnisvolle Ausncchme gesu:rde:: hat, und als die Heim­­k-Hrer sich dort einsandeu, imirde i-yne:: gesagt: ,Detragcn j S:e sich g::t z:: Ha-use, Baron Hatvany hat die Verantwor­tung für Sie überr:ommen!" Präs.: Von sremden Staaten hat Jövö keine Slibven­­itiiM erhalt«:? Attgekl.: Nein, ich selbst bekam sogc:» für meine Ar­tikel kein Honorar. Präst: Wso nur aus Grmnd Ihrer politischen A-eber­­.Köugung hlKen Sie Ihre Artik-sl geHrieban-? Ange kl.: Bitte, ich möchte hier ::ur erwähnen, tvas für mich spricht: als ich in Nag^ärvd eintraf, wurde ich von -der dortiM: UrNarischerr Partei feierlich empfangen. Mcri: wußte nämlich, für welches Ziel ich arbeite. Die Richtuirg des Bla.tws tvurde vo:: Loväßy und Garami bestimmt, ich l)aLe «mich ober Mil dieser Richtung :licht ideutisiziert, sorrdern nur für meine mit Sèame:: gezeichnete:: Artikel die Verantwor­­tullg überiurm:ncn> Präs.: Aber eS ist doch «vide::t, da-ß Jövö von der ersten '!biS zur letzten iltumMer stets die gleichs Tendenz veffolgt«, und 'ich ^n-n rrècht vorauSsetzen, ^daß Sie -darüber nicht im lclare:: ) gewesen wärep, zum-al Sie doch Hauptncitcrrbeiter dieses Bla-tteS 'war«:.A-ngebl.: Ich -habe n-ur lsterari-stl)« Arti,hel geschriebe::, über Pirlstih Merhaupt nicht. Präs.: Bon wo nahrncn Sie die Daten Äl>er Ungarn? Ang etil.: Die danraliAe:: AuSschwingirnge«: kamen :datür- i l-ich in «niftelller mrd üb-evtri-ebeirer Form n-ach Wi-en, und so Imc^ten sv:, arcf mich einen niederschmetternde:: Eindruck. Auch fvon verschiedenen Freunden :vurden mir Schauermären erzähl:. 'Jm übrigen ercknahm ich -das Nachrichtenmatericll den Mcka­- Fester Blä-Ueri: vh-ne Ilirsnahine, Präs.: Wirum haben Sie sich schließlich von: Blatt ge­trennt?Ang eh l.: Weil ich erb-cwmte, daß nreine Bemühungen, , ibe: de:: ungarische:: Minoritäten in den Su!kzessioNsstc«iten die Lrsbe Dr die nngärische Literatur wachz:i!halten, fr-uchtlvs waren, - und weil ich zur Einsicht gelangte, es st: unmöglich, vo:: Wien !<lus dst Besc^rden der Minderheiten in den Na-chfolgesraate:: zc: vertreten. ,Der Präsident verlas hierauf eine Aussage auS 'dem Protokoll, wonach Baron Hatvany dem -Blatt SuVsidieu ! von MYO Dollar habe zukom:::en lassen. Auf die Frage, ob das stimme, erklärte Augeklag­- t e r, er habe seinerzeit vor der Staatsa::waltfch-c:ft diese Aus­sage nicht präzis gefaßt. Er wllrde dort übrige!:s entgegen­kommend behandelt und wolle jetzt die Tatsachen durchaus - «nicht verdrehen. Dieser Betrag sei eigentlich stir de:i Hein:­transport der Familien der Mattangestellten bestincmt ge­­rvesen. " Auf Èe weitere Fra-ge erklärte -der Angeklagte, daß nur die Ungarn der Nachfolgestaaten das Blatt Jövö in die Hände bekamen, in Rumpfungarn war der Poftdebit entzogen. Präs.: D-as Ziol, das Sie bei de:: dortige:: Ungar:: erreiche:: wollten, war nichts arrdcres, als ihne:: weis zu machen, daß hier m Ungarn die wahre Hölle herrsche :ind das Lvüd den: Abgrutrd zugetrieben werde. Sie wollten ferner er­reichen, Was "gleichsalls -cuts jeder Itunrncer klar hervorgeht, daß das einzige snr Ungarn nur die -Oktoberrevolutio:: und die VerwirkÄ-chmrg demokratischer Ideen sei; schließlich 'rvolsien Sie die Leserschafr ü-ber-eugen, daß das Blatt Jövö eben WLMN dieser Tendenz das Wohlwollen der Rcgierunge:: in den Stlkzessionsslaoten besitze. Ange kl.: Ich glaubte, meine Meinung auf jeden Fall kundgcken zu müsie«, selbst wem: ei::e starke Zensur besteht; und ich darf ehrlich dar<n:f Hinweisen, daß das Blatt in zwei Fälle:: arcf abgetremrtem Gebiete sogar verboten w::rde. U'ir -deutsche Zeitungen schrie!) ich einige Artikel über das furchtbare Unrecht, das Ungarn z »gestoßen ist, und ich verfaßte auch ei:: Buch über Trianon, worüber zahlreiche a::slä::di.jche Zeitungen Artikel veröffentlichten. I n den Sukzessions­staaten wurde dieses Werk verboten. Ich habe . ic: zcchlreicher: lingarischen Städten -der Nachfolgestaaten mciir Buch dennoch verbreiten lassen, und cs hat dort sehr freund­liche Aufnahurc gefuuden. Präs.: Habe:: Sie nicht nur ::: Wien, sonder:: auch in den Städte:: des abgctrennten Gebietes Vortrüge gehalten? A n gi : Jawohl, -abcw nür über literarische .Themen :u Pozsony, Kassa, Los-onc und Mgitjvâwd. .Ko-lo-zsvâr erkanirte ich, de-ß die ungarische Gesellschaft mich -dort bei rnai-nsm ersten BsMch boykottierte, aber da-s Zweite Mal war der Bo-rtragDsaal bis zum letzten Platz voll, und ich chatte einen gWHen Erfolg. Prä s.: Ths konnten Sie natürlich nur der Tatsache verdanken, daß Sie dort ân Ihre paktiischon Ansichten nicht äußerten und nur über Literatur sprachen. (Beweglmg im Aâtoriium.) Nuiimchr verlas der Präsident verschie'dene Stel­len aus einigen Exsmplaren des Jövö, die für idon Angeklag­ten belastend sind. Äus Äie Frage, warum er llngarn in einem so scharfen Lichte darstellie, versicherte der Angeklagte» er sei seinerzeit zum ungarischen Gesandten in Wien gegangen und habe diesem erklärt, ein Buch über die Sukzessions­staaten schreiben zu rmollen, nach der Methode, wie Seotns Mntor dies früi^r Mer Ungarn getan hat, nur Zu dem Zweck, nm das verhängnisvolle Mißverständnis zwischen ihm und dM uiMrischen' Publikum auszumerzen und sich zu rehciibilitieren. Die Irrtümer, die er begangen ha:-, könnten eMschubdigt werden, er habe in den ersten Anfängen den Kon. solidierungswillen der verantwortlichen Faktoren in Ungarn noch nicht klar ernennen können nnd I^be inr Banne der übertriebenen Schreckensnachrichten gestanden. Was er ge­­schrioben Hobe, habe er in beister Absicht getam P r ä s.: Das Lainn ich nicht >beAretfnr.'Wieit ist nicht so weit von Budapest, als daß Sie immer ian rmblaren über die lsie-sigen Verhältnisse Wien Uân müssen. Sie wollten eben nichts anderes, als die llngaru in den abgetretenen Gebieten überzeugm, daß das ungarilsche Regime beseitigt werden müsie, ! weil nur die Obltârdemâratie alleMWeS Heil bedeute. Es gibt nur e i «eStell-e in den von Ihnen verfaßten Artikeln, die kat­­säckstèch bcherMenSwert ist: „Das verwüstete llnWrn» das sich nicht mehr ans jene verlassen bann, am denen eS schon einmal so schinAMch gescheitert ist." Sehen Sie» darin allein haben Sie recht! Dev Pr«!s.vÄ«nit verlas dann weitere Stellen pns einem mit dem Titel „Alenschenijacch" überschriebenen! Artikel, in dem das SpionageMem der 'natiiMalen Arm« erörtert tvird. In dem gteichstr Watte, («»sts der Pväsidentz sind auch verschiedene ArtikÄ enthalten, iü denM u. a. auch die ReliMosiM dös Grafen Mbert Apponhi, die Person des Biischost' Prvhäßkai cuigegrifstn wird, und da wagen . Sie zu schveiben „Mit unyairischer Seele, ein nnWrMhör Brief, zum ungarischen Balke!" Güauben Sie, daß em sÄches Watt den Jnterestttr des Ungartuhns diente? Aus der Nummer 2 des Jövv zitierte Präsident Dr. Tvreky einen Artikel „Galerie der weiblichen Schäle", in denen gegen die Sr^iskstellerinnM Cecilre TornnU) und Ntariska Major-Papp heftige Ausfälle gerichtet strrd. Diese Artikel waren mit dem Signum L. I-. gcheichnet. Der Ange­klagte erklärte jedoch entschieden, daß differ Artikel nicht von ihm versaßt worden sei, vielleicht hätte Stefan Her­­czeg oder Eugen Hajnal den Artikel geschrieben, und es handle sich bei dem Zeichen L. I-. um einen Druckfehler. Präsident: Ich erkenne aber ganz deutkich Ihren Stil, und es ist auch verständlich, weshalb Sie gegerc eine Schriftstellerin Angriffe richteten, die ein Buch ^geg die Oktoberrevolution zu schreien wache. Der Präsident verlas auch einige Stellen, die sich auf die notionole Armee beziehen, und die nach seiner Mei­nung die Aufhetzung der Soldaten gegen ihre Vorgesetzten vorstellen. Sehen Sie, sache er erhobenen Tones zum Ange­klagten: Sie waren der Financier und Mitarbeiter dieser Zeitung, die einen solchen Ton gegen Ihr Vaterland ange­schlagen hat! Angekl.: Riemals habe ich derartiges geschrieben. Als seinerzeit Sopron Ungarn wieder ungegliedert wurde, haben wir unserer Freude WiiÄdruck verliehen. Der Präsident verlas tveitere Stellen, die das Ge­genteil der letzteren Behauptung des Angeklagten erweisen sollten, weil in ihnen die -Rückgabe Soprans als ein Mß­­crfolg der ungarischen Regierung dargestellt wird. In einem anderen .Falle schreibt JLvö über einen Be­fehl des Ostenburg-Detachemcnts, die Juden gut zu behan­deln, daß die Juden nur aus Furcht vor dem weißen Terwor gute Miene zum bösen Spiel machen. Der Präsident bemerkte hiezu, daß diese Tonart charakteristisch für Jövö ge­wesen sei, auch eine Tatsache, die für -das ungarische Regime spreche, zu einer Schmähung zu verdrehen. Der Präsi­dent zitierte einige Stellen aus Artikeln, die Jövö von der Nèpßava, bezichungsweise von -der Frankfurter Zeitung i übernommen hatte, ferner einen Artikel über die wahren Patriot-en, iir -denen die Emigranten als echte Vcrterlcmds­­freunde hingestellt werden gegenüber -den „Hejjas" und „Ivans", an deren Spitze ein .chrivilogierter Mörder" stand. Aus einem anderen Artikel hob er die Stelle hervor, tvonach es in Ungarn verböte!: war, für den Frieden Priipaganda zu machen. Schließlich kam das letzte inkriminierte Exemplar der Jövö an die Reihe, die -einen Artikel üb-er Petö-f! ent­hielt. Hier bemerkte der Angeklagte, daß er diesen Ar­tikel nachgedrilckt habe, nachdE er auch in der Wiener Arbeiterzeitung veröffcirtlicht worden war. Unter -dem Ein­drücke meines Petöfi-Artikels, sagte er, hat der namhaste deutsche Schriftsteller Herbert Eulenberg einen Artikel über Petőfi in der Neuen Freieri Presse init der Ueberschrift veröffentlicht: „Den: Vaterlarrdsfreunde". Präs.: ^Da urögen Sie recht haben. Dieser Artikel war übrigens auch das an: rocmigsten zr: :::krimi!:ierende Geistes­produkt vo:: Jhicen. Aber wir werden Sie vorerst wöge:: der bisher zitierter: Artikel zur Berant-tvortung ziel)en. Hatten Sie nicht das Gefühl, daß Sie Loch irgen'swie jenem Lande Dank schrrlder:, >vo Ihre FainUie Gelegercheit hatte, so viele irdische Güter zu erwerben? Glaube:: Sie nicht, daß Sie, weni: Sie dieses Lai:d schor: iricht lieben konnten, wenigstens Mitleid mit seinem harter: Schicksal cnrpfindei: rnüssen, das alle diese Ausschreitunger: verursacht hat? Arigckl.: M i ch hat d a s .H e : mw eh r: achHause gebracht. Neun Jahre lang habe ich Tag und Nacht wegeri dieses Heimwehs keiirc Ruhe ge­sunde n. Präs, smit erhobeirer Stimme): Ihre Haudlungstveise urutet mich an, als weur: Sie Ihre eigenen Eltern, die ncherlich brave uird tüchtige Leute waren, verleumdet hätten, als weni: Sie au,f den: Markte verkündet -hätten, -welche Sünden und Fehler Ihre Eltéri: begangci: haben-. Sehen Sic, ir: dieser Weife haben Sie Ungarn goschmäht! A u g.: Während ich draußci: irr der Emigration weilte, -Haber: :nir die prominerrtesten Vertreter der Ernigration zugeredet, ich möge rnich ir: -Geduld fassen, die Lage würde sich schor: -ändern, rind ich als Schüler Paul ^Gyrrlais :ind Aichänger Endre Andys wlrche von verschiedenen Setten MM Äusharrcn ermuntert. Nach beendeter Verlesung stellt der Präsident fest, daß aus den Aktenfaszikel:: wichtige Schrift­­stücke in unaufgeklärter Weise fehle::. Er habe eii:e strenge Untcrsuchirng durchführen lassen, um dieser: rätselhaften Vorfall auf zu klären. Präsident der StaatL-rrrwaltschaft Dr. Sztrache er­klärt, auch er habe diesen offenbar sträflichen Vorfall sestge» stellt, glücklick)e:waife aber besitze er vor: allpn fehlende« Sc^iftst.ücken Notizen, die er auch zur Verkesunc: bringt. Fei> ner r-erliest Dr. Sstrache ei!:e -Menge twn Ärtikeln und Be­richten, v-uch solche über die Gründung der Zeitungen dev Wiener Emigranten und derer: Hinterrnäm:er. Auf die Frage des Präsidenten erklärt Ange­klagter, er habe von diesen 'DcrtLi: keiiw Kenntnis, wa­­umrEch wisse er nichts über die Verhältnisse der BecÄ -M-agyar Újság, mit der er rn keinerl-si Berbi::dung gestarl­­den l)aibc. Dr. Szt rache öeanirciigl die Bevlssung -tveiterer Aktenstücke, doch müsse l«i diöier -lNelegsnl/eit dre Oeffentlich» 'k-eit aMgeschivssei: werden. Hierüber tvird der Sanat später enLscheiden. Dr. Szt rache lögt säe Notizen, dem -Gerichtshof vor rmd beantragt, daß Liese äts BeweiS-m-Mel lin Betracht gezogen wevden. Verteidiger Dr. Medvigy verwahrte sich vo-rerft dc». gsge::, daß der Berlust gewisser Akivnstücke als straifhavs Hanldlâg dargefte-llt werde. Präs.: Das -ist wohl nücht gesagt worden, dich muß ich softistellen, daß auch ich nicht, anders darüber deâ. â ist -dcrch nrerkwürdig, daß urrwestn-Äichs Bescheide ::nd Rezepi-sse hübsch m .Ordnung dc«gc:blieb>en -sind, während wichtige, gegea Äsn Angek^t-en lautende Beweisstücke nun ifehlen. Berteidiger beantragt, da er auch Kópián über fehlenden Aktenstücke besitze, -auch, diese Ktr Kvmirè Akten beizu-legen. Präsident nimmt auch diese enkgegen. iDr. Szt rache beantragt die ErgäNAung des Beweis- Vevstchreirâ und zöW noch sine -lange Äste von Artikeln aus Zöllungei: ans, Zuvr-erst aus der Fsder Lovâßys, Buchingers MÄ G-rvamis. Verteidiger Dr. Medvigy spricht sich gegen den An­­trag des öfferrtlöchen Anklägers aus und bemrträgt seinerseits die Verlesung mehrerer patriotischen Artikel aus dem Jovö. Ferner beanrragt er die Verlesung eines Artikels aus dem bekannten Werke Hatvar:ys: „DasverwundeteLand." Dieses Werk ist bezeichnenderweise in der Kleinen Entente als irredeniistisch, i« Nn­­garn als destruktiv verboten. (Bewegung.) Verteidiger beantragt ferner -die Eirwernchmung' von Zeugen über die patriotische Gesinnung des Angekl-ccgten. Fortsetzung der Verhandlung :rm rsier'tel 5 Ahr nach.­­mittag. ______ » A » Nittvoed, 1. kämr 19N Reichslag. I. Sitzuttg des Oberhcwjes. ObeÄMus Les Reichstages ist heute vorrmLtag nach längerer Pause wie!der zu einer Sitzrmg MsamMer^ getreten» die vom Präftdenten Baran Wlassics W» halb 11 Uhr eröffnet wurde. Obwohl die Tagesordlmng keinen Gegenstand vorr Interesse auswies, hatten sich di« Mitglieder des Hauses dennoch seln zahlreich versam­melt, und namentlich die hohe Gefftlichkeit war jlvrk vertreten. Kardinal-Fürstprimas Seredi, von dem es ! hieß, daß er der heutigen Sitzung beiwohnen werde» war nicht erschienen. Von den Mitgliedern des Haus^ Habsburg hatten sich die Erzherzoge Josef und Josef Franz eingefunden. Die Regierung war durch FinanzrMnister Dr. Bud vertreten. Nach Eröffnung der Sitzung meldete Präsident Ba-« ron Wlassics, daß KaMMl-Fürstprimas Serèdi Hm am 27. v. M. einen Antrittsbesuch abgeftattet, und Laß er den ersten Bannerherrn des Landes in Gesellschaft der beiden Bizapräsidenten des Oberhauses, Graf Bartho­lomäus Széchenyi und Beöthy, empfangen habe. Noch am selben Tage habe er den Besuch im Ofner Primatial­­palais erwidert und dem KaÄinal-Fürstprimas aus diesem Anlaß die Begrüßungsadresie des Oberhauses überreicht, deren Berlechng nun folgte. (Wir haV^ die Adresse bereits im Wortlaut veröffeMicht.) Dann mochte der Wäsident die Mitteilung» daß an der am 29. v. M. in Eßtergom stattgefundenen feierlichen JrfftallatiM des FürstprimcA zahlreiche Mitgneder Les Hauses jeA j genomlnen haben. s Nachdem das Haus noch den rcisMchen DeÄ des PrD- dialeinlaufs eritgegengerwmmen hatte, zog es Len Gesetz­­cniLvurf über die Verwendung dÄ bilan-zmäßigsn Ueber­­schusses des Jahres 1927 der Ungarischen NatronalbcmL in Verhandlung. Da hiezu kein Redner vovgemenkt war und auH FincmHlninister Dr. Buid aufs Wort verzichtete, wurde der Gesetzentwurf ohne Debatte im allgemeinen und in den Details angenouMen. Den Aiveiten und letzten PuM der Dagesordnung bildete die Jmmulntötsang-elsgknheiit von Elemér Si­­inontsits, Alexander Benedek und Graf Madár Szè­­chent)i. Die genannten Mitglieder des HaNses hatten von der „Partei der nationalen Ralliierung" (dlomroiâ tömörülos pürtfa), an deren Spitze der ehsmali'ge anti­semitische Abgeordnete Budavári steht, Drohbriese er­halten, in denen es u. a. hieß, daß diese Partei »chie Stellungnahme eines jeden ungarilschen Politikers in der Frage des klumoius elnuZus genau in Evidenz halte, alles notiere, was er anläßlich der parlamentarischen Ver­handlung der Vorlage sagen wevde, und alles nach Gebühr heimzahlen werde". Der JmmunitätsaussclMß erblickte in diesen Drohbriefen eine Verletzung desJni­­m UN l t ä ts r e ch t es mit der Begründung, daß die Briefe geeignet seien, die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaft in der Erfüllung ihrer legislatorischen Pflich­ten zu behindern. Demgemäß beantragte der Ausschuß» die Verletzung des Jrnmunitätsrechtes anszusprechen, gleichzeitig aber mit Rücksicht darauf, daß es sich um keine efährliche Drehungen handle und der Tatbestand eines Delikts nicht vorliege, in dieser Angelegenheit keine wei­teren Schritte zrr unterirchmen. Das Haus eirtschieid in diesem Sinne. Damit war die Tagesordnung evschöpft, und nach Beglaubigung des Protokolls wurde die Sitzung um 11 Uhr geschlossen.

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