Prager Volkszeitung, červenec-září 1978 (XXVIII/27-39)

1978-07-07 / No. 27

DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHER WERKTÄTIGEN IN DER CSSR u­m £ inw2i In d­er Hauptsta­dt der Sozialisti­schen Republik Rumänien, Bukarest, im Palast Viktoria, dem Sitz des rumä­nischen Außenministeriums, tagte vom 27. bis 29. Juni d. J. das höchste Gre­mium der Mitgliedsstaaten des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. Ich möchte gleich zu Beginn konstatieren, daß diese Tagung ihrem Charakter ent­sprechend, eine ausgesprochene Ar-Dr. LADISLAV ALSTER­heitssitzung war. Die Tagung leitete der Repräsentant des Gastgeberlan­des, der Vorsitzende der Regierung der SRR, M. Manescu. Der Stellvertreter des Vorsitzenden der Regierung der SRR und Ständige Vertreter der SRR im RGW, Ion Patsa, trug den Bericht des Exekutivkomitees­­ des RGW über die Tätigkeit der Wirt­schaftsvereinigung im vergangenen Jahr, seit der XXXI. Ratstagung in War­schau vor. Vorsitzender des Exekutiv­komitees, des höchsten Organs des RGW zwischen d­en Ratstagungen ist immer der Vertreter jenes Landes, das mit der Durchführung der nächsten Ta­­gung des Rates beauftragt wurde. Aus dem Bericht war ersichtlich, daß die Gemeinschaft des RGW und seine ein­zelnen Mitgliedsstaaten ihr ökonomi­sches Potential erhöhten. Das Natio­naleinkommen der RGW-Mitgliedslän­­der erhöhte sich im vorigen Jahr im Vergleich zum Jahre 1976 um 5% und 12 % gegenüber dem Jahre 1975. Größ­ten Anteil daran hat die Industriepro­duktion, die voriges Jahr gegenüber 1976 eine Zuwachsrate von 6,5 % und um 12,5 % gegenüber dem Jahre 1975 zu verzeichnen hatte; der Zeugnis über den weiteren Anstieg gegenseitigen Zusammenarbeit legt auch der gegenseitige Warenaus­tausch zwischen den RGW-Ländern ab, der voriges Jahr die beachtliche Sum­me von 91 Milliarden Rubel erreichte, d. s. um 15,5 % mehr als im Jahre 1976. Das Volumen des Außenhandels stieg also im wesentlichen schneller als die Produktion. An dieser Vertiefung der internationalen sozialistischen ökono­mischen Integration haben auch Spe­zialisierung und Kooperation einen großen Anteil. Kurz zusammengefaßt, der Bericht des Exekutivkomitees war ein umfang­reiches Dokument, das ein plastisches Bild der Erfolge und Probleme des RGW und dessen Mitgliedsländer auf­zeigte. Zu den weiteren bedeutsamen Refe­raten, die auf der Tagung vorgetragen wurden, gehört der wichtigste Vor­schlag für ein langfristiges Zielpro­gramm der Zusammenarbeit und die Si­cherstellung der ökonomisch begründe­ten Bedürfnisse der Mitgliedsstaaten mit Energie, Brenn- und Rohstoffen für die Zeitetappe bis zum Jahre 1990, das vom Vorsitzenden des RGW-Rates für die Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Planungstätigkeit N. N. Barbakow vorgetragen wurde. Die Tagung behan­delte gleichfalls weitere zwei Zielpro­gramme — die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie sowie im Maschinenbau. Der Bericht des Exeku­tivkomitees und die Zielprogramme wa­ren Schlüsseldokumente der Sitzung, denen die Delegationsleiter der einzel­nen Mitgliedsländer in der Debatte große Aufmerksamkeit widmeten. 7. JULI 1978 © JAHRGANG XXVIH. Q KCS 1,50 LEITUNGSZENTRUM DES RGW-ENERGIEVERBUNDNETZES IN DER UKRAINISCHEN STADT VINNICA FO­O: CTK-TASS Aus dem Inhalt Seite 4 IM LAND DER FUSSBALLMEISTERSCHAFTEN Seite 6 WETTBEWERBE SCHAFFEN NEUE WERTE Seite 7 MEDIZINISCHE FRAGEN DER SCHWERELOSIGKEIT ♦ Seite 11 DER VYSEHRAD GESTERN UND HEUTE Seite 14 INDUSTRIE- UND KURSTADT TEPLICE Seite 15 JUGENDBEGEGNUNG IM DREILÄNDERECK Seite 18 WAS HÄNSCHEN NICHT LERNT... FORTSETZUNG AUF SEITE 2 » ___'............... Friedensvorschläge der UdSSR finden breiten Widerhall im Interesse der gesamten Menschheit New York . Die 10. Sondertagung der UNO-Vollversammlung, die der Abrüstung gewidmet war, ging am vergangenen Samstag mit der einmütigen Genehmigung des Abschlußdokumentes zu Ende. Unter den über 40 Rednern, die die Er­gebnisse der Tagung begrüßten, war auch der Generalsekretär der UNO, Kurt Wald­heim. Er betonte, daß diese Tagung die bisher breiteste und nützlichste Diskussion über Abrüstung im Weltmaßstab war. Sie hat klar bewiesen, daß die Regierungen und Völker sich der Gefahr bewußt sind, die aus der fieberhaften Rüstung und der Entwicklung neuer Waffen entsteht. Einer der größten Erfolge der Tagung, sagte K. Waldheim, ist die Übereinkunft über die Prinzipien und Prioritäten auf dem Wege zur allgemeinen und vollständigen Abrü­stung. Das Abschlußdokument ist ein greifba­rer Beweis für den bedeutenden Erfolg der Sondertagung. Die Annahme solcher Maß­nahmen, die für alle Staaten verpflichtend sind, wird auf der Weltabrüstungskonfe­renz, deren Einberufung vom Dokument für „allernächste Zeit“ empfohlen wird, möglich sein. Die Sondertagung wurde da­mit zu einem bedeutsamen Schritt auf dem Wege zur Einberufung dieser Konferenz, wie dies von allem Anfang an die sozia­listischen Staaten forderten. Gleichzeitig wurde auch eine weitere Sondertagung der UNO-Vollversammlung empfohlen, die hochwahrscheinlich im Jahre 1981 statt­finden soll. Der Abrüstungsausschuß wird ab Jänner nächsten Jahres die Arbeit auf der bishe­rigen Genfer Konferenz für Abrüstung fortsetzen, und steht­ allen Atomgroß­mächten sowie weiteren 32 bis 35 Staaten offen, die durch weitere Konsultationen bestimmt werden. Diplomatische Kreise in­ der UNO sind der Ansicht, daß sich in die Arbeit auch endlich­ Frankreich einreiht, während eine Teilnahme Chinas „in ab­sehbarer Zeit“ nicht erwartet wird. Die sowjetischen Vorschläge,­­ die eine Einstellung der Erzeugung aller Kernwaf­fen und übrigen Arten von Massenvernich­tungswaffen, das Verbot der Entwicklung neuer Arten konventioneller Waffen mit großer Vernichtungskraft, die Nichterwei­terung der Armeen der ständigen Mitglie­der des UNO-Sicherheitsrates sowie der­ mit ihnen durch militärische Abkommen verbündeten Länder enthält, fanden nicht nur bei der Mehrheit der Delegationen positiven Widerhall, sondern auch unten der breiten internationalen Öffentlichkeit. Dies kam bereits in der allgemeinen De­batte zum Ausdruck, in der Vertreter von­ 126 Staaten, unter ihnen der Außenmini­ster der CSSR, B. Chnoupek, auftraten, die die Ansichten ihrer Regierungen zur Ab­rüstung und zur Lösung dieses erstrangi­gen Problems formulierten. Eine Enttäuschung für die Mehrzahl der­ Tagungsteilnehmer sowie für einen großen Teil der amerikanischen Öffentlichkeit war die Ansprache des Vizepräsidenten der USA, W. Mondái, dessen Ausführungen keine neuen Vorschläge enthielten. fORTSETZUNG AUF SEITE 5 r ‘

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