Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1937. Juli (Jahrgang 64, nr. 19253-19278)

1937-07-02 / nr. 19253

— kskolipläi tite in nume­­­rar ord, Dir, Gen. P.T.T, 22372/927 Säriftleitung u. Verwaltung: Avram Iancu­(seijper-)gasse 10. Lernsprecher: Schriftl. Nr. 11 u. 12, Verw. Nr. 237. Bostschedkonto: in Rumänien Nr. 62,119, Oesterreich 4.590, Tschechoslowatei 501,114 Ungarn 3.474, ©. 9. ©. 7.598, Bentschland: Banf-Konto 77.211/22 Dresdner Bank, Berlin W. 56. Bezugspreis: für einen Monat IV Lei, mit Zustellung oder Bostversand 100 Lei, ins Ausland 135 Lei K­. 19253 Sibiu: Hermannstadt, Freitag, 2. Juli 1937 64. Jahrgang a a DERE 2134 Kritische Tage in Paris (U. 9) Stanfresh durcklebt wieder einmal sch­were Stunden. Die Auswirkungen der V­olfsfrontpotitif Leon Blums machen sie nach der Pause, während der die­­­ Stagen des­­­ Regierungswechsels im Vordergrund stan­­­den, mit erhöhter Heftigkeit geltend. Im neunten M­o­­­nat nach der Abwertung des französischen Franken ist dieser neuerlich ins Warfen geraten. Die Preise steigen, der ohnedies schwer verschuldete Staat muß neue Schul­­­den machen, um den riesenhaften Fehlbetrag im Staats­­­haushalt zu debken, die Kapitalflucht nach dem Aus­­­lande hält an und die Binnenwirtschaft zeigt troß steigenden Preisen Schrumpfungserscheinungen. Ein Warnungszeichen nach dem anderen bemweist die schhwere Erfrankung des ganzen Finanz und Wirtschaftslebens ‚ Diejes Staates, · Der Sturszu Blums war unter den gegeb­enen Verhältnissen d­ie erste Voraussetzung­ für wirksame­ Ge­­­sundungssmaßnahmen der Staatsf­üh­rung.W­nn wir schon kürzlich feststelle­ m­Innte­n,d­ass d­er Ssenat plan­­mäßig vorging, als er von seinen verfassungsmäßi­­­gen Rechten Gebrauch machend gegen die Kammer und gegen den Willen der Volksfront die Negierung Blum zu Ball brachte, so ist heute auch sein Widerspruch darin zu finden, daß er das Ermächtigungsgeset, das er „dem Sozialisten Blum; verweigert, nunmehr dem radisalsorgialen Chautemps bemilligt. Bieter bietet mit seinem zwar ebenfalls auf der Wolfsfront fußenden Kabinett den maßgebenden Männern, ins­­­besondere dem Finanzausschusse des Senates, andere Sicherheiten als Blum. Wie weit Chautemps von der Finanzpolitik seines Vorgängers und jekigen Stell­­vertreters abrüden mußte, um die Vollmachten zu er­­­halten. Das beiweist der Verlauf der entscheidenden Se­­­natsjigung, in der der Berichterstatter bei der Ver­­­tretung­­­ des Standpunktes der jenigen Regierung den früheren Finanzminister Auriol bezw. Ddessen Politik derartig scharf angriff, daß Dieter den Saal verlieh und erst nach gewissen Zusicherungen wieder­ zurid­­­fehrte. Die Tragweite dieses Zwischenfalles wird offen­­­bar, wenn man bedenkt, daß Das neue Kabinett zum Großteil aus Mitgliedern der Regierung Blum be­­­steht und daß Auriol selbst dem jenigen Kabinett als Justizminister angehört. Durch diese Begebenheit sowie durch die Tumulte in der Kammer wird aber auch Deut­­­fi gemacht, auf weh jschwankendem Boden auch diese Regierung steht, die von rechts und Links einerseits zusammengezwungen, andererseits unablässig bedroht wird. Wie dieses Kabinett seine bürgerlichen Neigungen den Kommunisten gegenüber verteidigen soll, wie es das Kunststück fertigbringen sol, mit einer von den Hörigen Moskaus mitgetragenen Regierung das Vertrauen des französischen Kapitals und des A­us­­­landes wieder zu erringen, das bleibt ein großes Rätsel. Echautemps ist also nun im Befug dhes Ermächtigungs­­­gesetes, das ihm weitestgehende Vollmasten zu all den Moaknahimen gibt, die er zur Nettung der Währung und der Finanzen sowie zur Wiederbelebung der Wirt­­­schaft für nötig hält. Angesichts der völlig verfahrenen Zustände wird er im besten Falle ohne schwere Er­­­schütterungen nicht abgehen. Etwa 25 Milliarden Fans fen muß der Staat, abgesehen von seinen­­­ Rüstungs­­­ausgaben, auf außerordentlichem Wege aufbringen, um den Staatshaushalt einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Mit den angefän­­­gten Sparmaßb­ah­nen allein ist es nicht getan, d. h. für Sparmaßnahmen als allei­­­niges Hilfsmittel ist es bereit zu spät geworden. Ein Burgdspringen von der Politik Leon Blums auf die L­avals und ein Beiseiterwhiesen des d­azwischenliegenden Sahres mit seinen sozialpolitischen Neuerungen ist weder möglich noch beabsichtigt. So gibt es wenn im Augenblick w­ohl seinen anderen Ausweg als Den, Die Bankbnotenpresse in Tätigkeit zu legen, und das bedeutet eine neue Ab­wertung des fanzösischen Franken, at Monate nachdem die „einmalige Abwertung“ erfolgt ist. Das bedeutet weiter ein neues Steigen der PBleije und damit zusammenhängend ein Anschwellen der Lohn­­­forderungen der Arbeiter oder politisch gesprochen: neue Spannungen zwischen der Vollsfrontregierung mit den Gew­erkschaften,nseuse G­egensätz­e zwischen Radikalsozia­­len mit den Marxisten auch innerhalb ihrer Vollstrom Tie Ereignisse des zunächstenDage in Paris werdseln natürlich v­or allem in wirtschaftlichen aber auch in politischer Hinsicht auf die übrigen Länder sich aus­­­wirfen. In erster Reihe wird das Währungsabkommen mit den Vereinigten Staaten und England getroffen. Ferner wird sich eine Reihe von­ F­olgeerscheinungen in den Ländern mit engeren Finanz und Kredit­­­beziehungen zu Frankreich ergeben. 3 ist Daher be=­­greiflich, daß Die Bukarester Börse einige Nervo­­­sität verraten hat. Dennoch Legt für uns sein Grund zu ernster Beunruhigung vor. Das Wirtschaftsleben Rumäniens hat die nette französische Währungsab­wer­­­tung so­­wie die damals ebenfalls vier fi gehende Abwertung des Schweizer Franzen ohn­e nennenswerte Erschütterungen überstanden, und es brauchen sich auch aus einer neuen Abwertung des Franken seine größeren Schwierigkeiten für Bufarest zu ergeben. Ganz Europa aber wird aus den Geschehnissen in Frankreich und den Folgen der Experimente Blums mancherlei zu Ternen haben. Biblioteca Judeteana ASTRA IMUNINNIUN NN h BEE en! "213770" Der Abschluß der Polenreise Abfahrt von Warschau nach Krakau Bukarest da Juni.Der König hat heute mit dem Grenzfürsten Warschau verlassen um sich nach Kriakau zum Besuche des Grabes Pilsudskis zu bes geben.«I­­er K­önigtummec­affe Laziesnykyian­­gleitung des Staatspräsidenten Mosci­ki im Staats­­wagen zur Bahn. In einem zweiten Wagen folgten der Stoßfürst mit Marshall Nydzimigly, in einem zwei­­­teren die Außenminister Bed und Antonesen. Auf dem­ Bahnhof hatten ss zur Verabschiedung Die ge­­­samte Regierung, die Präsidenten der geießgebenden Körperschaften, der Bürgermeister usw. eingefunden. Eine Ehrenkompagnie mit Fahne und Mufii leistete die Ehrenbezeugu­ng. Wichtige Verhandlungen wegen NRuß­­­land — Botschaftenverhandlungen Bukarest, 30. Juni. Wie wir aus gut unterrichteter B­arschauer Duelle erfuhren, nahen einen großen Raum in den Verhandlungen, die dort anläßlich des rumäni­­­schen Besuches geführt wurden, die Erörterung der Mög­­­lichkeiten ein, die sie aus den jüngsten Ereignissen in Soiwjetrußland für die­­­ Staaten DOsteuropas ergeben. Es wurde festgelegt, das sowohl Warschau wie Bukarest in dieser Hinsicht noch eine große Aufgabe haben, die jedoch immer streng auf der Wefensivlinie der bisherigen Vereinbarungen bleiben wird. Inwieweit diese­­­ Erör­­­terungen an in der amtlichen Schlußmitteilung ihren Ausdruck finden werden, ist noch nicht bekannt. Nachdem auch das Negierungsblatt "Viitorul" in seiner später ers­chienenen Ausgabe die Reden der Staatsoberhäupter mit der Stelle bezüglich der Um­­­wandlung, der gegenseitigen Gesandtschaften in Bot­­­schaften wiedergibt, ist zweifellos mit einer solchen Ab­­­sicht zu rechnen. Rumänischerseits scheint allerdings eine gewisse Zurückhaltung in dieser Angelegenheit zu ob»­­halten, die ja befam­tlich in einem gewissen Ausmach auch von der Haltung der übrigen Großmächte abhän­­­­gig ist. V­eram­tlich besigt Polen bereits einige Bot­­­schaften, während Rumänien noch über seine derartigen sonst nur Grohmächten vorbehaltenen Beritvetungen - Amtliche Mitteilung Die Botschaften beschlossen BSufareit, 30. Juni. „Rador“ übermittelt aus Krakau eine amtliche Mitteilung, in der es heißt, vapı der Besuch, von König Karl von Rumänien dem polnischen Staatspräsidenten Moscheti abstattete, im besonders glänzen­­er Weise die unersgütterliche Freund­­­scaft veranschauliche, die die beiden verbündeten Läns a­ber so glücklich, vereinigt. Im Laufe der dabei ge­­­pflogenen Verhandlungen gestattet eine eingehende Prüfung der wichtigsten Fragen, die die gemeinsamen Belange beider Länder betreffen, die vollkommene Ueber­­einstimmung dieser Interessen festzustellen, wobei Di Erhaltung des Friedens der wesentliche Bier des piolnisch-rumänischen Bündnisses bleibt.­­­ „Rador” meldet weiter, Daß die Außenminister Ru­­mäniens und Polens heute abend im Schloß Wawel i Krakau ein Protokoll unterzeichneten, dur­ das Di beiden Regierungen auf Grund der Erklärungen ihre Staatsoberhäupter vom 26. vd. M. und um den Ge­­fühlen Ausdruch zu verleihen, die so glücklich die bei­­­den Länder verbinden, sowie angesichts ihres Verteidi­­gungsbündnisses, das eine der Hauptgrundlagen der Stabilität und des Friedens in Europa wurde, über­­eingenommen sind, die beiderseitigen Gesandtschaften zum Rang von Botschaften zu erheben. Auf der Fahrt nach Krakau hielt sich der König heute in N­adom auf, wo er Nützungswerte besichtigte Dann wurde die Fahrt nach Krakau fortgetet, über di noch Fein Bericht vorliegt. · « ; verfügt. Wr > Neue Wahlergebnisse Bukarest, 30. Juni. Die legten Tage braten wie­­der eine Reihe von größeren Verwaltungswahlen. Bei den Komitatsrats­wahlen­ in Severin erran­­­gen die Liberalen 19.489 Stimmen, die National­­­zaranisten 13.803 Stimmen, zwischen ihnen verteilen sie auch die Lige. Die Ehhriftlichnationalen kamen auf 9661, die „Rumänische Front“ auf 3374, Die Ghenvghe­­­liberalen auf 1521 zu stehen. Welchen Anteil die Deut­­­schen an­ diesen Ergebnissen haben, ist aus­­­ den amt­­­lichen Mitteilungen nicht zu ersehen. —­­­ W Bei den Wahlen für den Komitatsrat von Neamț hatten die Liberalen 9821, die Nationalzaranisten 9728 Stimmen und somit zu gleichen Teilen alle Site. Die Christlich-Nationalen brachten es auf 4797 die „Rumänische Front“ auf 5989, die Gheorghelibera­­len auf 3314. Bei Komitatsratswalen in Tighina schließlich fiel der Löwenanteil den Christlich-Nationalen zu, die mui ihren 15968 Stimmen sämtliche Site erhielten. Die Liberalen erzielten 6187, die Nationalzaranisten 4948 eine Dissidentenliste 2145, die Gheorgheliberalen 2101 die „Rumänische Front“* 1607. Ein Großteil der noch ausständigen Verwaltungs­­wahlen findet am 1. und 25. Juli statt, an dem in und­ weniger al 21 Komitaten und 27 Städten Er­­gänzungswahlen abgehalten werden. v Motorifierungsperträge abgeichloffen Bufareft,. 30. Juni. Die Verträge mit der tschec!­­slowak­ischen Rüstungsindustrie über die Motorisierun des rumänischen Heeres sind fertiggestellt. Der G­­neraldirektor der Sfodamerie Fiala, Der einen Groß­­teil der Verhandlungen soweit sie seine Betriebe­­­ treffen, selbst geführt hat, hat die Verträge berei unterzeichnet und ist abgereist. Die Vertreter der üb­­len Rüstungsfirmen werden dieser Tage unterzeichnet. Rumänischerseits­ wird Unterstaatssekretär im Ni­­szungsministerium General Glacis die Verträge ncn der Nachfehr von Warschau unterfertigen. Am Ver­­­tragswerk ist die gesamte tschechoslowak­ische Rüstungs­­industrie beteiligt. Die Finanzierung hat eine Prager Bautengruppe übernommen. RE TT a‘ Sr nanN ee: ne ET Een

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