Süd-Ost, März 1936 (Jahrgang 2, nr. 50-75)

1936-03-01 / nr. 50

Spitalg eines amerikanischen Roten Kreuzes in Desste sug falschen Angaben zusammengeiechtsetzer habe sie zwischen den Opek­tionen in Gegenwart des Negustins gelesen aufgläubig unterschrieben. Die falsschen Angaben erfüllen den Arzt mit Absehen. Das Spital wurde über­­haupt nicht bombardiert. Französische Angst vor Militaris­ierung der Rheinzone Bölkerbund, Hilfe Paris, 29. Februar, Hier pri man davon, daß die französische Delegation in Genf mit den übrigen Völkerbundmitgliedern hauptsächlich wegen des Rokam­p=­paktes und des­­ Vertrages von Bersailles verhandeln werde. K­rankreich fürchtet einen militärischen Schritt Deutschlands in der Rheinlandzone. Die Franzosen, so sagt man, sind zwar bereit, si binter die Besschlüsse der Völkerbundmehrheit zu stellen, sind aber von den etwaigen weiteren Sühnemaßnahmen nicht sonderlich erbaut. Die ganze Aufmerksamkeit Frankreichs wendet sie der entmilitarisierten Rheinzone zu, da sie nach der Ratifizierung des Auffenpaktes Verwide­lungen erwarten und sich des Beistandes des Völkerbundes vergewissern wollen. Nachllänge zur N Ratifizierung des Auffenpates Ein ironischer V­orschlag Baris, 29. Februar. In der Kammer brachte eine Gruppe der Rechten einen Vorschlag auf Wiederein­­­führung der einjährigen Dienstzeit ein Sie begründet den V­orschlag ironisch damit, daß die Sicherheit Frankreichs durch den Auffenpakt nunmehr gewährleistet sei, sodaß die lange Dienstzeit aufgegeben werden könne, Besorgnisse in Ungarn Budapest, 29. Februar, Ungarn is wegen des französischeruflichen Hilfeleistungspaktes sehr besorgt. Man befürchtet das Eindringen des sowjetruflichen Einflusses in Westeuropa. Eine ruhige Kammerfißung Nationalzaranifl­ische Erklärung gegen die Verwal­­s­­sungsreform Baker­eff,29.Februar.Nach der vorangehenden stürmischensißung am Donnerstag verlief die gesirige Sitzung in Ruhe und Auisland.Bemerkergwertii­,daß nun auch die jungliberale Pactet George Bkatlanus eine Inlekpellation über Mehedintz ankündigte die nächsten Donnerstag begründet werden wird.Dann folgte die Tagesordnung mit der Verwaltungss­reform als ersten Punkt Htek gab es dann wieder einmal eine jener Partetstellungnahmen,die für unsere Verhältnisse so kennzeichend sind.Namens der nazionals zaranistiischen Parteiverlas Avg.­Calinescu,eine Ek­s Qrackung demzufolge die Nationalzaraniiten da gietztzn schassende Verwaltungsgesetz sofort wieder avsschassen werden,sobald sie einmal wieder zur Macht gelangen werden. Die Verhandlung wurde dann abgebrochen und diejenige über das Strafgeset auf­­genommen und auch zu Ende geführt. » In der Senatsitzung wurde eine Interpellation des ehemaligen Unterimatsfekretäkg Gasencu über die Außenhandelpolitik und die Tage vos Angelegenheit unter scharfen Angriffen auf die Regierung eingebracht. (Neueste Nachrichten auf der 4.Seite) Cis-Oft Sonntag,den 1.Mäkle-Folge50 Bolk und Rührung. Das Führertum ist kein Machtanspruch Der Kamerad ist Treueträger. Das Neben­­einander der Menschen in einer Gefolgschaft, dieses Zuordnen, Gleichordnen und Auf Schließen der Herzen ist der Weg zur kameradschaftlichen Geschioffenheit, ist wahre sozialistische Gesinnung der völkischen Gemein­­­schaft. Auch hier ist der Uebergang von der fachlich kühlen, geießgebundenen Ordnung bis zum gläubigen Einlaß des eigenen Rebens für den Siameraden neben uns vorhanden. Die Kameradschaft is ein Treuever­­hältnis und eine Gemeinschaft ohne diese Treue zum Nebenmann, zum Kameraden "if ordnungsbrüchig und prönungsflüchtig, sie wird zum egoisluisiden Zweckverband, —indem jeglicch Häßlich persönliche Machtkämpfe vorherrschen. Diese Forderungen der Gemeinschaftsordnung grenzen vollkommen klar und eindeutig den Machtbereich der Führung ab. Ein Führer, der von der Gefolgschaft Vertrauen fordert, ist verpflich­tet, um das­­ Vertrauen zu ringen. Echte Führung ist ein dauerndes Auf die probestellen der Menschen und des Führers. Mamgtinhaber ist noch nicht Führer, Führer is, wer auch die Herzen und nicht bloß die säuberlich unterschriebene An­­weisung auf die Herzen hat. Der vorgefechte Führer hat dauernd und unablässig seine Bewährung und Be­fähigung zu beweisen, nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Ein aufdiktierter Führer kann nur auf äußere Disziplin, nicht aber auf Liebe rechnen. Das Führeramt ist kein Machtanspruch, sondern eine edle Aufgabe. * Zu den obigen, s­chönen und rihligen Süßen, die wir mit voller Ueberzeugung unterschreiben, ist zu bemerken, daß­ wir sie auf dem Umweg über die „T3“ der ‚deutcchen Gesc­hrift „Der Aufbruch“ entnommen haben. Es geschah deshalb, weil die Absicht der „NI“ klar zu Tage lag, sie gegen Friß Fabritius zu wenden. Man wird aber an die bekannte australische Einge­­borenenwaffe, den Bumerang, erinnert, der, gegen den Seind geworfen, wieder zurückkehrt und unter Umständen den unvorsichtigen Schleuderer selost trifft. Was dort über das Führertum geschrieben it, das paßt Sah für Sab, Wort für Wort im Guten auf Fabritius und diejenigen, die zu ihm halten, und verurteilt ebenso wörlich das Verhalten seiner Gegner. Wenn es heißt, die Kameradschaft sei ein Treueverhältnis, und eine Gemeinschaft ohne diese Treue werde zum egoistischen S Zweckverband, in dem persönliche Machtkämpfe vorherreichen — so haben wir ein genaues Abbild der beiden Gruppen in unserem Dolke. Das Treueverhältnis ist von Buff, Bonfert usw. am 29. Juni gebrochen worden, und die DIR, ist ein egoistiischer Zweckverband geworden, in dem die Treue gar keine Rolle spielt. Der Führer, heißt es weiter, müsse die Herzen für sich haben. Wenn je auf einen Führer in unserem Volke dies zutraf, so jedenfalls auf Sabritius — dies nach) eigens nachweisen zu wollen wäre nur eine Abschwächung einer offenkundigen Tatsache. Zum Schluß heißt es, ein aufdiktierter Führer könne nur auf äußere Disziplin, nicht aber auf Liebe rechnen. Wir möchten doc uns sagen lassen, wann, w­­em und von wem Fabrilius aufdiktiert wurde­­n ihm haben wir doch den organisch gewachse­nen Führer, der in dieser Hinsicht vorbildlich sein kann. Wie verhalten sich zu ihm aber die Führer, die nicht nur aufdiktiert, sondern aufgezwungen, aufbetrogen worden sind? Aufbetrogen durch eine raffiniert vorbereitete Abfirmung. Und wer hat den Herrn Rudolf Brandid, der all ein Führer ist, vielleicht der oberste, wenn auch versteckt und immer wieder heuchlerisch abgeleugnet, mit „Liebe und mit dem Herzen“ dazu gemacht! ? Er, der ausgesprochene Feind der Erneuerung is zu seiner Rolle durch ein politisches Geschäft der schäbigsten Art gekommen. Kann da von „Treue“ ihm gegette über und von „Treue“ von seiner Seite auch nur mit einer Silbe die Rede sein ? Zum Abdrucken, verehrte „EZ“ gibt es jrst in deuts­chen Leitungen und Leitschriften sehr „viele und sehr schöne Sachen“. Aber mit dem Abdrucken allein ist es wo nicht getan. Es muß all einigermaßen, ein ganz klein wenig auf diejenigen passen die fs mit Worten, mit Druckerschwärge auf geduldigem Papier, gern dazu bekennen möchten! ·1 T agesneuigkeitn Die Feker des Muttertages.Wir leimt­ den «KischlichenVlätter«Nr­.9 d.J.«folgende­ Rundschreiben des LandeshonsiljoriumN Da immer mehr Gemeinden Innerek Landeglittcheden,Muuertag«festlich begehen, sichtlich das Landessonsistorium aktiver­ Einheitlichkeit der Feiern willen veranlaßt,hiemit festzusetzen,dah der Muttertag jeweils am 2.Sonntag im Matzufeiernniff. An diesem Sonntag sind die Gedanken des Mutters und Kind­ gliche,die Ehrfurcht vor den Eltern,und des Familiensinnes in besonderer­ Weise in Predigt und sonstigen Veranstaltungen hervorzuheben. Hochschüler zerstören das Auto einer Professorens Kommission An der­ Universität Klausenburg fand Mittwoch die Prüfung der Bewerbek um den zu bes­­etzenden Lehrstuhl der Soziologie statt­ Bei dieser Ge­­legenheitname­ zu Unruhenr.Die Prüfung wurde von den Studenten mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Nach Beendigung waren sie mit der Verkündung des Ergebnisses nicht zufrieden weshalb sie das Automobil, in welchem die aus Prof.Guiti,Prof.Luca und Stefanesui Goanga bestehende Prüfungskommisiton ab­­keifen wollte mit verfielen und zekijckten.Bei dieser Ge­­­egenheit wurden die Professoren sogar geschlagen.Die Behörden schritten ein und zerstreuten die Hochschüler. Um neue Zusammenstöße zu verhüten,fuhrt P­of.Guiti mittelszaitwagen nach Apahida,wo er­ den Zug nach Bukarest bestieg.Die Aufregung der Studenten entstand, weil zuerst Prof SubcteanuaUH Klausenburg der Lehr­­stuhl zugesprochen wurde.Kurze Zeit darauf wurde diese Verlautbarung abgeändert und bekanntgegeben, dad der Lehrstuhl mit Prof.Heiieni aus Bukarest gesetzt wird. Ein schwerer Autounfall in Ploesti.Aus Ploesti wird berichtet: In dem Augenblick als am Donnerstag­nachmittag der Schüler der 4. Lizealklase Ardeleanu Horia die Straße überqueren wollte, wurde er von einem mit großer Schnelligkeit dahinraffendem Lastkrafte­wagen erfaßt und so heftig zu Boden geschleudert, daß er, schwerverlegt ins Spital geschafft werden mußte. Der Lenker wurde verhaftet. Trümmer eines türkischen Schiffes. Mehrere Fischer von Tabacarta (bei Konstanza) fanden am Ufer von Mamata Reste eines türkischen Schiffes. Bisher weiß man nichts über das Schickal der Bejakung, doc nimmt , daß sie ein Opfer des rechten Sturmes gewor­­en ist. Der neue Zeppelin. Das­­­erkehrsluftschiff 8. S. 129 ist nunmehr fertiggestellt. Es dient ausgesprochen nur dem Passagierverkehr und vermag 50 Fluggäste sowie Staht in wenigen Tagen zu befördern. Die Länge betrrägt 250 m der Durchschnitt 40 m. Damit ist 8, 9. 129 der größte Flugriese der Welt. Das Luftschiff ent­ wickelt eine Stundengeschwindigkeit von 125 km. Die bisherige Dauer der Reise wird um einen Tag gekürzt. Die Probefahrten beginnen schon in der nächsten Woche. Die Beschäftigtenziffer fteigt wieder in Deutschland. Aus Berlin wird berichtet: Während nach der Ziffer der gezahlten Arbeitsiosenunterflüßungen die Zahl der Arbeitsiosen im Sanuar­rod­ etwas zunahm, ft. der Grad der Beschäftigung im gleichen Monat wieder ge­­stiegen, wie sie aus den Ausweisen der SArankenhallen ergibt. Insgesamt wurden im Januar 90.000 Menschen mehr beschäftigt als im Dezember. Opfer des Schneeflurmes in Mazedonienn. Thrazien. Während bei uns Frühlings weiter herrsct, tobt im „milden Süden“ der Winter. So wird unter dem 27. d. M. aus Alben gemeldet, daß bei Impanont durch Schneesturm und Kälte sechs Menschen und bei Soros und Romolin 14 ums Leben gekommen sind. In der Nähe von Bata sind 700 Schafe erfroren. Bei Halastra wieder ist infolge des Sturmes eine Fisher­­barke mit 30 Fishern gesunken, Keiner kam mit dem Beden davon, Eine Besprechung deutlicher Minderheitenpolitiker Der Nationalsozialismus für die deutschen Minderheiten gefährlich In der ersten Hälfte des Monats Februar hat in Wien eine Versammlung von deutsschen Minderheitenpolitikern stattgefunden, über die wir in­greise e­nden?! „Auf Einladung aus, mitgeteilt Welle des wird, in den vor in der deutschfeindlichem 16. Februar folgenden Bericht deutschen Minderheitenpolitikers Dr. Bau­chtemann (Rigo) hat soeben in Wien eine Besprechung einiger auslandsdeutscher Verfreter deutscher Minderheiten jalionen aus Persönlichkeiten .Hinterarund gerückt der­­fich den baltischem Staaten, Ungarn, der Tschechoslowakei, R­umänien usm. beteiligten. Auf dieser Zusammenkunft hat man si, wie offiziell allein mit der­ Tatsache beschäftigt, daß im Laufe der rechten Jahre der Grunde­­gedanke der deutschen Minderheitenbewegung in bedauer« sicher worden is, wodurch die Bedeutung des Minderheitenrechtes auch im­ internationalen Bewußtsein geschwächt wurde. Die Bere sammelten kamen zu der Ueberzeugung, daß alles gesam werden müsse, um diesen Grundgedanken der Minder­­heitenbewegung in unabhängiger Arbeit aufrechtzuerhalten, weiter zu entwickeln und dem Verständnis der breiteren Öffentlichkeit näher zu­­ bringen. Zu dieser Mitteilung wird bemerkt,­­ daß durch den Nationalsozialismus die deutschen W Minderheitenorganis wo sich deutliche Minderheiten befinden, und in eine Äußerst heikle Lage gebracht wurden. Die Leitungen der deutschen Mindere­heitenorganisationen wurden vielfach von den A­gitatoren der Nationalsozialisten an sich gerissen und gleiche geschaltet, das Minderheitenproblem zu ausschließlich nationalsozialistischen Parteiangelegenheit gemacht. Die Wiener Beratungen galten den Maßnahmen, durch die diese Gefahren abzuwenden wären.“ Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, war der Deutsche aus Rumänien der Rechtsanwalt Dr. Georg Acker aus Bukarest, der eine eigene Einladung dazu erhalten hatte, ihr jedoch nur gefolgt war, um dort einen Standpunkt zu vertreten, der demjenigen des Einberufers ganz entgegengejet war. Er bat, fo­llf von einem jungen Landsmann, der als „Beobachter“ dabei war, mitgeteilt worden, dort „einen sehr s­chlechten Eindruk gemacht“. Wir wollen ihm dies zum Lob anrechnen! vom verschiedenen Gebieten stattgefunden, in allen europäischen Staaten, an einer Todesurteil­ in 3 Minuten. Ein eigenartiger „Rekord“ wurde unlängst bei einer Gerichtsverhandlung in Chicago aufgestell. Ein Straßenarbeiter war wegen Raubmordes angeklagt; er gestand seine Tat sofort ein und bat nur um Kürze. Das Gericht kam seiner Bitte­radh; drei Minuten nachdem die Verhandlung eröffnet worden war, verkündete der Bereißende bereits das Todess­urteil. Anschließend teilte er mit, daß ein Gnadengel­ch des­­­erurteilten befürwortet werden würde, 10 Millionen Berkannte in Sowjetrußland. Na Mitteilungen der russischen Emigrantenpresse sollen sich zur­zeit mehr als zehn Millionen Menschen in der Beg«­bannung durch die Sowjets Defirden. Etwa ein Zünftel davon wurde nach Ostsibirien verschickt und zum Bau der Eisenbahnlinie Baikalsee—Amurfluß herangezogen. "Allein hier sollen im legten Halbjahr mehr als 70.000 Menschen von Kälte und Typhus zugrunde gerichtet worden sein. Weitere anderthalb Millionen Menschen wurden nach Mordrukland verbannt, davon etwa 160.000 nach den berüchtigten Splowski-Inseln. Besondere Strafkolonien sollen in Turudans, das hoch im Norden liegt, eingerichtet werden; dieser Ort hat die höchste Sterblichkeitsziffer auf der ganzen Erde.

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