Süd-Ost, April 1936 (Jahrgang 2, nr. 76-99)

1936-04-01 / nr. 76

,« Tageblatt der Deutschen Bollsgemeinschaft in Rumänien | 3­76. Schriftleitung: Sibius Sermannftadi, Postfah 55, Franziskanergasse 7/1 Telephonnummer: 519 Folge Milmod, den 1. April 1936 Verwaltung: Sibiu-Sermannstadt, Rofffah 55, Kleine Erde 4 Tel, Nr. 263, Poftihekk.­ Yukarefi 62.139 3. Yahrg. Die Be Am Sonnabend, 28. März abends, beriet der Budget« ausschuß der Kammer den Borchhlag des Austusg­­ministers. In diesem war vorgesehen, daßs die Aonarua der Geisllichen der evangelischen Landeskirche Rumäniens selbst gegenüber der 74 p­ozentigen Kürzung des Bor«­jahres eine neuerliche H­erabsehung um den Be­trag von 278.000 Rei erfahren sollte. Die Aongrua der Geiflichen des römische katholischen Bistums in Temeswar sollte ebenfalls um 74.000 Lei herabgefeßt werden. Ab­­geordneter Dr. Hans Otto Roth wies in längeren Aus­­führungen auf, die Ungeheuerlichkeit dieser Be­stimmungen hin. Im selben Sinne sprach auch der ungarische Abgeordnete Laar. Nachdem die Augsprache,in die Abgeordnete th·Roth noch einmal eingkiss,schon fast zweistundengedauert Mi-»du-»inkm-Augidinhn­hungerschienen«Verm­­. -k-.«:-:jf:xs·’T«««s-.«,:IÄ«-k:«j .s««— PR ws Tl 0% H .-..-· sah-this ab; MN Den­ei,h­­ANENEEE 1934—35 zurückgegriffen. Darnach” wolr d r die Kongrua der Geistlichen der evangelischen Landeskirche eine nicht unerhebliche Verbesserung erfahren. Dasselbe gilt auch für die Geistlich Mt des römisch-katholisch antis tums in Temeswar. Die Kammer nathonnlag in­ ihrer Vollsitzung den Vorschlag des sultus ministers in der neuen Voks­teilung an. Der Staatsbeitrag für unsere Schulen - Bei Beratung des Boranschlags des Unterrichts­ministeriums in derselben Sittung des Budgetaus­schusses nahm Abgeordneter Dr. Sans Dilo Rosh das MWort und erhob neuerdings die Forderung, daß die Beiträge für die Konfessionellen Schulen, die seit dem Vorjahr völlig ge­­stric­en sind, in der alten Höhe wieder in den SURRISUOMENEEE BEARERAEN werben mögen. R­aha­kur Tas­a­de kr antainere Feine 2008 uns Mm­tar .. RR Saatshaustnlits Ar $ Hellen könne. In der Beileitung der Kammer am Sonntag­abend brachte Dr. Roth die Angelegenheit ebenfalls zur Sprache­ atung des Staatsporanschlages in der Kammer « Die Kongrua für die deutschen Kirchen verbessert .J««,s(­««ZT us Blinder Haß Dr. Paul Schiemann, mit dem wir uns vor kurzem zu beschäftigen halten, feßt seine krampfhaften Be­­mühungen, das Auslanddeutschtum der neuen deutschen Mebtenschauung abspenffig zu machen, mit einem Eifer fort, der einer besseren Sache würdig wäre. Das Ergebnis wird nur sein, daß er seine in früheren Seiten erworbenen Verdienste um die Minderheitensache gänzli­chimwerfel. · In einem Aquatz,­Auslanddeutsche Lebensfragen«, den uns vorzusehen sich die»Bistritzer Deutsche Zeitung« wieder nicht versagen konnte,stelltek die Behauptung auf,eine deutsche Auslandminderheit,die sich zur nationalsozialistischen Bewegung bekenn­e,gebe damit »das sittliche Rechtpreig,g­gen die Nutzs­anwendung dieser Doktrin im eigenen Staate Einkauch zu erheben.«Damit zeigt er .-s­..-ikz.1-(xkt1k4.zmain-nun« finnfossbrutale Behandlung der a “Allem Anscein nach) enthält jene These eine Ein­spielung auf die Sudenpolitik des Deutschen Reiches. Von einem alten Vorkämpfer des Minderheitenrechtes sollte man da erwarten können, daß er den Hefen und grundfäßlichen Unterschied zwischen der Judenfrege und der Minderheitenfrage zu erkennen vermöge. Wenn es Deutschland in zwölfter Stunde dagegen wehrt, von einem waffenfremden Volk nach dessen Bedürfnissen und Zielen bevormundet und beherrscht zu werden, so iit das so etwas wesentlich anderes, als wenn ein Mehrheitsvolk irgendeine kleine, für fi lebende, fi in die Angelegen­­heiten des fremdnationalen Staates und seines Traais« bildenden Volkes nicht einmischende, deutsche Minderheit e­inrationalisieren oder eniichten und zum Held­entum hinabdrücken will. Wenn man Vergleiche zwischen den deutschen Verhältnissen und denen eines Staates mit ichten Volksminderheiten ziehen will, so darf man nicht die deutsche Zuderpolitik, sondern muß die wirkliche M­inderheitenpolitik des Deutschen Reiches ins Auge fassen. Diese Schiere aber, die von der nationalsozialistischen Auffassung des unbedingten Leben g­­ehtes jeder Volksindividualität geleitet is­­t so bes­chhaffen, daß ihre Nachahmung durch andere Staaten zur begrüßt werden könnte, und die Lösung jener schweren und ernsten Frage im Offen und Gübosten Europas bringen würde. Schiemann übersieht, wenn er an die Vorh­ebungen mancher Mehrheitspoliker denkt, daß ss diese nicht den­­ Nationalsozialismus, sondern den Faschismus und seine Deutigen in G Südtirol und der Südflamen in Dalmatien zum Vorbild nehmen. Eine Berufung auf die deutsche Judenpolitik mag bie und da vorkommen ; sie ist aber grundreich. Man könnte vergleichsweise sagen, wenn irgendwelche Mehrheitsvölker die Methoden der deutschen Sudenpolitik so, wie wenn Sterilisierungsverfah­ren sei an erbkranken Individuen auf die Minderheiten überkragen wollten, mit der Begründung, es eine Staatsnotwendigkeit, diese fremden Elemente zum Beschwinden Schiemann wirft in seinem Auffab u. Deutschen Rumäniens a. dem Volks­­programm der „Unlogik“ vor, weil es „Menschen, die dieser oder jener Weltanschauung huldigen, aus der Volksgemeinschaft ausschließen Volksprogrammes an, wo es heißt: „Die Eingehung vollsschädlicher internationaler Bindungen (Freimaurerei, Marrismus usw.) oder die­­ öffenliche Bertretung einer Meltanigauung, die den Grundlagen dieses V­olkspro­­grammes wiedersprigt (@. 3. Marrismus) zieht den Berlust aller völkischen Ehrenrechte nach sich.“ Schiemann übersieht hier wieder, daß es sich nicht um „Diese oder jene Weltanschauung“ handelt, sondern um solche. Die in ih­ren praktischen Folgerungen dem Gedanken der Volksgemeinschaft widersprechen Yes Benner irgendeiner rein theoretischen Weltanschauung wird auf Grund des angeführten Sabßes bei uns nie­­mand beanstanden und in ihren Anschauungen flören wollen. Wir willen nit, was für persönliche Gründe, Herrn Schiemann zu seiner Abneigung gegen den deutschen Nationalsozialismus geführt haben. Dies ist and­ Ichließ« sich seine Sache. Wir glauben aber, daß er bei keiner aus« landdeutschen Gruppe mit feiner gehäfsigen Propaganda Glück haben wird. Eine Bewegung, die fast in allen diesen, auslanddeutsichen­ Gruppen gleichzeitig und unab­­hängig voneinander mit solcher elementaren Medi die Göt­ter ergriffen hat, wird er mit feinen, mit falschen Analogien arbeitenden Sophismen nicht aufhalten können, in derheifen anwenden wollten. Offenbar spielt er auf einen so wäre das auf ihre ungefähr 34 des sie das in Deutschland gefegllt eingeführte Sak­im zu bringen. P. will.“ ER DICH? Die Bedrängung deutscher Lehrer in Belsarabien Eine Anfrage des Abgeordneten Dr. H. Dr. Roth Bukarest, 30. März. Borgestern­abend richtete Ab­­geordneter Dr. Roth In der Kammer nach Abschluß der Budgetdebatte an den Unterrichtsminister die dringende Anfrage, ob die im Umlauf befindlichen Gerüchte der Wahrheit entsprechen, daß das Unterrichtsministerium eine Beifügung getroffen haben soll, nach der die deuts­­chen Lehrer in Südbessarabien wir An­drohung der Entlassung verhalten werden, schriftlich zu erklären, daß sie 1. ihr Leben lang nur rumänisch« nationale Politik treiben werden und 2, daß sie ihre Zusimmung dazu geben, in beliebige Gegenden des Landes verleht werden zu können. Diese zweite Erklärung hat eine besondere Bedeutung, da die in Frage befindlichen deutschen Lehrer die evange­­lische Lehrerbildungsanstalt in Sarala absolviert haben und seinerzeit die amtliche Zusicherung erhalten haben, außer an Konfessionellen auch an den Staatsschul­en mit deutscher Unteritätssprache in Südbessarabien ver­­wendet zu werden. Dieses Zugeständnis in ihnen seiner­­zeit gemacht worden, weil die deutichen Schulen in Bessarabien ihrer geschichtlichen Entwicklung nach eigentlich konfessionellen und nationalen Charakter haben. Das Sugeständnis wurde den deutschen Lehrern zur Zeit des Bolsshewikeneinfalles von Tafarbunar gemacht, als unsere deutschen Volksgenossen in Bessarabien sich in der Ab­­wehr des kommunistischen Angriffs besonders heldenhaft verhalten helfen. Sollte das Unterrichtsministerium aber doch eine dera­artige Verfügung getroffen haben, so stellt sie einen schweren Anschlag gegen die deufiche Bevölkerung Bessa­­rabiens dar, die in der rechten Zeit viele Kemrühungen durchzumauen hatte, gleichzeitig aber auch ein Attentat gegen die verfassungsmäßigen Freiheiten der deutschen Lehrer Bessarabiens. Ardner bittet den Unterrichtsminister, die Anfrage bald zu beantworten, damit er die deutsche Bevölkerung Bessa­­rabiens, die durch die umlaufenden beunruhigenden Gerüchte in größte Erregung verfeßt wurde, möglichst bald beschwichtigen und beruhigen könne. EN­er Gefeßgebung in eiligem Flug Die „Beratung“ des­ Staatshaushaltvoranschlages und anderer Vorlagen Bukarest, 31. März. In den Kammerfigungen von Sonnabend und Sonntag wurde mit Rücksicht auf die kurze noch 3%4r Verfügung stehende Zeit wieder einmal im Hut eine ganze Reihe von Vorlagen erledigt, darunter auch der Staatsvoranschlag. Geflern­vormittag erlitt dann der Geiäßentwurf über die Militarisierung des Feuerleihwesens dasselbe Schicksal. Hierbei wendet sich der Abgeordnete Dr. Franz Arduter in derselben Welle wie es Senator Dr. Wilhelm Binder im Senat in der vorigen Woche getan hatte, gegen die Auflöisung der freiwil­ligen Feuerwehren und die Beschlagnahme ihres Besißes. Was Unterstaatssekretär NSuca bie gegen einzuwenden wußte, bestand nur darin, daß er EESIRREELIESEEEEEEEEN LAURENT ETEIDEERSEENER RASSE

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