Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1843 (Jahrgang 4, nr. 2-100)

1843-01-06 / nr. 2

- 4843, Vierter : . Nr.72. IN Sermannstadt, den 6. Januar. he Seh . Briefe aus und über Siebenbürgen. *) XII. L. , den 20. December 1842. Mit des „Herrn Herzensgruß „Friede sei mit Euch!“ trete ich nach langem Schweigen abermals in diesen Zeilen zu Ihnen ; und um so herzlicher und bedeutungsschwerer mag dieser Gruß an dieser Stelle sich Ihnen ankündigen, da Sie, wenn Sie diesen Brief lesen , wahrscheinlich den ersten Schritt über die Morgenschwelle des Jahres 1843 gethan haben. Also noch einmal: Friede im Haus, im Herzen und im Lande!!! Wahrlich ich spreche damit nur aus, wovon mein Herz übergeht. Was wird es uns bringen das Jahr 1843?! Ich muß Ihnen aufrichtig gestehn, daß ich mich einer ernsten Besorgniß nicht zu er­­wehren vermag, wenn ich einen Bli um mich her werfe. Weithin gährt und brandet die bürgerliche Gesellschaft , die politische Welt. Da wo zuerst die Donau von dem heimischen deutschen Boden nach Ungarn herübertritt, beginnt sofort die friede­­störende Bewegung im gehässigen Meinungs - und Partherfampfe, und in immer breitern Strömungen ergießt sich das neuerungssüchtige Uebel durch die türkischen Provinzen, dem Aufgang der Sonne entgegen, bis wo es im andern Welttheile als offne Kriegesfluth an der großen finesischen Mauer sich „bricht . Die neuesten Vorfälle in Serbien, der Walachei, Syrien treiben die Lebensfrage des Orients einer raschen Entscheidung entgegen , einer Entscheidung, die wohl nicht ohne erschütternde *) Vergl Transsilvania Jahrg. 1842"Rr. bo u... Rückwirkung auf die bestehenden Verhältnisse der Völker und Staaten Europa's bleiben kann. Wie sollten wir , die nächsten, hoffen dürfen, daß diese Rückwirkung ungefühlt an uns vorüber gehe? — Wahrlich, nicht heit­er wird die Stimmung, wenn wir die Umstände dazu nehmen, in welchen das drohende Verhängniß des Orients uns überraschen könnte. Gibt unsre Lage nicht schon an sich Ver­­anlassung genug zu gerechter Besorgniß ? In Unz­garn wie in Siebenbürgen treten die Partheien durch alle Abstufungen der bürgerlichen Gesellschaft in im­­mer s­chneidende unden Gegenfagen auseinander ; eine wie die andere in immer leidenschaftlicherer Sprache ihre Ueberzeugung als die allein gültige und staaten­­rettende ausrufend. Während die einen durch undenklichen Besiß geheiligte Rechte vorschoßend, behaupten , es dürfe in dem tausendjährigen Bau sein Stein von der Stelle gerückt, kein hindernder Balken aus dem Wege geräumt werden , nicht be­­denkend , daß, wenn es der Mensch auch nicht thun wollte , der Stürme machen die abgelebten Zweige abtreiben würde, damit den nachwachsenden Schößlingen Luft und Licht zukomme , ist eine an­­dere Parthei, mehr oder weniger offen, unablässig thätig , alle historischen Rechte und Erinnerungen als nichtig darzustellen, und die Gegenwart von der Vergangenheit rein abbrechen zu wollen , nicht ach­­tend des wink­enden Naturganges , wie es nur in stillen Uebergängen jene aus dieser formt, und wie jeder Frühling nur die Knospen des vergangenen­­ Jahres entwickelt und zu lieblichen Blüthen ent­faltet. Die Wahrheit liegt wohl auch hier in der Mitte , aber sie da zu suchen , scheint eben keine TRANSSILVANIA. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Reicht Alle friedlich euch die Hand, Wohl ohne tiefen Knix! Die Welt umschling’ ein Bruderband, Die Händel taugen = „mix!“' Vorholz, Bäckermeister. 929. Die Bien Wd v3. 3 BETE SIEBEN AERO LOONG OBSIGNE 0-7 TD ZeNg Si ku. WI . PR­ ­ + KE Mu­ss MWE

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