Neue Zeitung, 1997 (41. évfolyam, 1-52. szám)

1997-01-04 / 1. szám

2 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Chefredakteur: Johann Schuth Redaktion: Budapest VI., Nagymező utca 49. II. St. Telefon: 332 63 34, Fax: 312 12 33 Mobilfunk: 30/560 277 Postanschrift der Redaktion: Budapest, Postfach 224 H-1391 Verlag: Magyar Hivatalos Közlönykiadó Kft. 1085 Budapest Vili., Somogyi Béla u. 6. Verantwortlich für die Herausgabe: Generaldirektor József Nyéki Satz: Comp-Press GmbH Druck: Magyar Hivatalos Közlönykiadó Lajosmizsei Nyomdája Verantwortlicher Leiter: Norbert Burján Index: 25/646. 92/0233 HU ISSN 0415-3049 Anzeigenannahme direkt in der Redaktion. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden weder aufbewahrt noch zurückgeschickt. Gedruckt mit Unterstützung der Stiftung für die Nationalen und Ethnischen Minderheiten Ungarns. Vertrieb unserer Zeitung Zu bestellen nur bei: Magyar Hivatalos Közlönykiadó Kft. Budapest, Somogyi Béla u. 6. 1394 Bp. 62. 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Zum Angebot des Tages gehörten ver­schiedene bunte Aufführungen in den Kindergärten, Schulen und im örtli­chen Gymnasium. Die Fünfkirchner Historikerin Klara T. Mérei sprach über die Ansiedlung der Deutschen im Dorf, Otto Heinek, Unterstaatsse­kretär im Regierungsamt für Nationa­le und Ethnische Minderheiten, schil­derte in seinem Vortrag die Lage der ungarländischen Minderheiten. Doch im Mittelpunkt all dieser Programme stand die feierliche Übergabe des neuen Klubraumes im vormaligen Gebäude des Gemeinderates. Zur Verfügung gestellt wurden die Räumlichkeiten vom Rat der Stadt Tolna, der wegen seiner finanziellen Notlage für die Einrichtung nicht mehr aufkommen konnte. Diese Auf­gabe übernahm das Bundesministeri­um des Innern in Bonn mit 7500 DM, die Abwicklung übernahm die GWZ in Stuttgart. Erworben wurden vor al­lem moderne Büromöbel und techni­sche Geräte, die unter anderem der Arbeit der Selbstverwaltung sowie der Tanzgruppe und des Frauencho­res zugutekommen sollen. In den Räumen könnten Chorproben statt­finden und die aufgezeichneten Tän­ze per Video ausgewertet werden, meinten über die neuen Chancen die Leiterinnen der Tanzgruppe und des Chores, Frau Eva Koleszar und Frau Anna Koncz, beide Mitglieder der Deutschen Selbstverwaltung. Für die einladende Atmosphäre sorgen auch die vom deutschen Klub gesammel­ten alten Möbel, von denen manche sogar aus Deutschland in die Heimat­stube gelangten. Ein Auge auf die neuen Räume hat auch schon der ört­liche GJU-Freundeskreis geworfen, mit besonderer Berücksichtigung eventueller Weiterbildungen und in Sachen „Feten”. Auf jeden Fall wa­ren die Mözser der Meinung, die Klubweihe sei ein großer Moment in ihrem Leben. Wie von Franz Steinbach, dem Vorsitzenden der Deutschen Selbst­verwaltung, zu erfahren war, werde das Gremium auch weiterhin die Kulturpflege und den Sprachunter­richt in aller Form in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen. In allen Kinder­gärten und Schulen der Stadt werde die deutsche Sprache unterrichtet, Er­wachsene können spezielle Lehrgän­ge besuchen. Immerhin seien von den 13 000 Tolna-Mözsem 4 000 Ungamdeutsche, meinte Franz Stein­bach, der auch darauf hinwies, daß ihre Selbstverwaltung bereits drei Stipendien für angehende Deutsch­lehrer stiftete, die jeweils 5000 Ft im Monat erhalten, um bei ihrem Studi­um besser über die Runden zu kom­men. Diesen Optimismus unterstützend sprach auch der Vizevorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarn­­deutschen, Dr. Michael Józan-Jilling, in seinen Gußworten über die „Hoff­nung” der Mözser - ein gleichnami­ges Gedicht von Schiller zitierend -, ihre Eigenart bewahren zu wollen. Der Klubraum mit seinen vielen Möglichkeiten wird dazu sicherlich helfend beitragen. R.S. Tag der Minderheiten (Fortsetzung von Seite 1) reitung befindliche Verfassungskon­zeption, in der, darin seien sich die Koalitionsparteien einig, verankert sein müsse: Der ungarische Staat tra­ge für die Minderheiten innerhalb seiner Landesgrenzen Verantwor­tung. Darüber hinaus müsse endlich auch die parlamentarische Vertretung dieser Volksgruppen gelöst werden. Die künftigen Parlamentsabgeordne-ten der Minderheiten werden voraus­sichtlich 1998, zusammen mit den Parlamentsabgeordneten, gewählt. Laut Absicht der Koalition würden die Wahlbürger auf einem dritten Wahlzettel auch ihr Votum für die von den Minderheiten zusammenge­stellten Listen abgeben können. Der­gestalt würden die parlamentarischen Minderheitenabgeordneten, genau wie die anderen Mandatsträger, die entsprechende Legitimation erhalten. DBU-Intendant gerügt Mit dem Ergebnis einer Finanzun­tersuchung bei der Deutschen Bühne Ungarn befaßte sich am 19. Dezem­ber der Komitatstag Tolnau. In der geschlossenen Sitzung wurde der Betroffene, Intendant András Fri­­gyesi, gefragt, ob er mit der Anwe­senheit von Dr. Michael Józan-Jil­­ling, Vizevorsitzender der Landes­selbstverwaltung der Ungamdeut­­schen, einverstanden sei. Nachdem er dies bejaht hatte, stimmte die Mehrheit dafür, daß der Vertreter der LdU doch den Saal verlassen muß. Und dies einen Tag nach dem Tag der Minderheiten! Und dies, obzwar zwischen Komitat und Ver­band Deutscher Selbstverwaltungen im Komitat eine Vereinbarung über Zusammenarbeit in Kraft ist. Der Ausschluß von der geschlossenen Sitzung entspricht zwar formalem Recht, dem Geist des Minderheiten­gesetzes aber keineswegs. Wie nachher zu erfahren war, wurde der DBU-Intendant vom Komitatstag gerügt. Eine schriftliche Begrün­dung wurde nicht geliefert. NZ 51-52/96 Videokunst-Förderpreis Beim 5. Bremer Videokunst-Förder­preis wurde Antal Lux für sein Vor­haben „Flugangst” mit einem ersten Platz, verbunden mit einem Projekt­zuschuß in Höhe von DM 6500.-, ausgezeichnet. Begründung der Jury (Hanne Zech, Neues Museum We­serburg Bremen, Axel Bohse, Foro Artistico, Hannover, und Sebastian Jochum, Videokünstler und Vorjah­respreisträger aus Köln): „Antal Lux wurde ausgezeichnet für das Projekt seines Videokunstbandes ’Flug­angst’. Lux, geboren 1935 in Buda­pest, lebt und arbeitet seit 1956 in Berlin. Geschichte und Gegenwart, individuelle Erinnerungen der Kind­heit in Budapest, Erfahrungen und Beobachtungen bei Flügen verbinden sich zu komplex geschichteten Bil­dern, in denen auf verschiedener Ebenen das Phänomen Furcht al dichte Atmosphäre von erlebten Ge schehnissen vermittelt werden sol Der Videofilm soll aus drei Ebene bestehen: einer authentisch gi schichtlichen, von Bombern in gr< ßer Höhe und aufblitzenden Bom­bentreffern, einer der Atmosphäre von Angst beim Abspringen aus großer Höhe sowie einer mit dem Blick aus extremer Höhe, bei dem die Welt still zu stehen scheint.” Georg von Habsburg zum Botschafter ernannt Auf Vorschlag des Ministerpräsiden­ten ernannte Staatschef Árpád Göncz Georg von Habsburg zum außeror­dentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Republik Ungarn. Das Beglaubigungsschreiben wurde dem Enkel von Karl IV., der beim Anschluß Ungarns an die Europäi­sche Union behilflich sein wird, arr 16. Dezember von Gyula Horn über­reicht. Dem feierlichen Akt wohnten auch mehrere Mitglieder der Habs­burg-Familie — sein Vater, Abgeord­neter des Europäischen Parlament« seine Mutter, Regina Herzogin ' . Sachsen-Meinigen sowie sein Bruder Karl - bei. Georg von Habsburg, der früher auch in mehreren Ländern als Fem­­sehjoumálist arbeitete, wird beim Mi­nisterpräsidentenamt als reisender Botschafter tätig sein bzw. als Abge­ordneter des Europäischen Parla­ments auch oft EU-Staaten besuchen. Er sei von der baldigen EU-Mitglied­­schaft Ungarns überzeugt, erklärte er vor Pressevertretern. Vor der Übernahme des Beglaubi­gungsschreibens führte er im Beisein seines Vaters ein Gespräch mit Pre­mier Hom bzw. traf Vertreter der un­garischen Parlamentsparteien, die ihm ihre Unterstützung bei seiner di­plomatischen Tätigkeit zusicherten.

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