Neuer Weg, 1970. október (22. évfolyam, 6657-6683. szám)
1970-10-20 / 6673. szám
Dia Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6673 Neuer Weg Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Dienstag, 20, Oktober 1970 Proletarier after Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung; Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefons 17 60 10, 17 60 2« (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 91 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Weizenaussaat duldet keine Verzögerung Auch in den Regenpausen kann angebaut werden Herma nnstadt (NW). — Angesichts der ungünstigen Witterungsverhältnisse — in den letzten Tagen gingen im Kreis Hermannstadt wiederholte Regengüsse nieder und die Quecksilbersäule sank in den Morgenstunden bis fast zum Gefrierpunkt — sind die Anbauarbeiten ill vielen LPGs noch weit zurück. Dem letzten Lagebericht der Hermannstädter Landwirtschaftsdirektion zufolge sind im Kreismassstab von den 35 000 Hektar, die mit Weizen und Gerste bestellt werden sollen, erst 12 673 bewältigt, was 36 Prozent der Gesamtfläche ausmacht. In den LPGs liegt dieser Prozentsatz noch tiefer (33 Prozent). Der durchschnittliche Tagesrhythmus erreichte in der letzten Woche (12. bis 17. Oktober) nur 1500 Hektar, was heisst, dass bei diesem Rhythmus der Anbau bis über Mitte November dauern wird. Dabei sind auch die Leistungen sehr unterschiedlich, was darauf schliessen lässt, dass dort, wo die Arbeitsorganisierung richtig ist, auch der Einfluss des Wetters nicht eine allzu grosse Rolle spielt. Beispielgebend in dieser Hinsicht sind die LPGs Mediasch, Grossau, Porumbacul de Jos und Forumbacul de Sus, Dobring usw., wo die Weizenaussaat bereits beendet ist oder knapp vor Abschluss steht. Leider gibt es aber auch eine Reihe Wirtschaftseinheiten, die unter den gleichen Bedingungen anbauen wie die vorher genannten, organisatorische Mängel aber die Arbeiten immer wieder zum Stocken bringen. Nur so lässt es sich erklären, dass die LPGs Birthälm, Salzburg, Pretai, Grossscheuern, Kleinscheuern, Hermannstadt, Durles u. a. kaum 20 Prozent ihrer Flächen bestellt haben. Nun sind wir soweit, dass an einen Altweibersommer kaum mehr gedacht werden kann und jede günstige Arbeitsminute kostbar ist. In dieser Situation noch Sitzungen abzuhalten, um zu beraten, was zu tun ist, ist fehl am Platz. Es müsste auch den Fachleuten der Hermannstädter Landwirtschaftsdirektion klar sein, dass in der gegebenen Lage nicht nur die Aussaat, sondern auch die Ernte grosse Anstrengungen erfordert, wofür jede Fach- und Arbeitskraft dringend benötigt wird. 40 Investobjektive übergeben Neue Halle für Kleinmotoren Kronstadt (NW). — Die Übergabe von insgesamt 40 neuen Wirtschaftsobjekten melden die Bauleute des Kreises Kronstadt, die heuer ein Investpensum von rund 2 Milliarden Lei durchzuführen haben. Die leistungsstarken Ausrüstungen, mit denen die neuen Werkhallen und Abteilungen ausgestattet wurden, bilden die produktionstechnischen Voraussetzungen für beachtliche Mehrleistungen, die man in den ersten Jahren des neuen Fünfjahrplans erzielen will. Bemerkenswert 1st, dass die Belegschaften den Grossteil der Neubauten mit einem Zeitvorsprung von 30 bis 120 Tagen betriebstüchtig gemacht haben, darunter die Werkhalle für Kleinmotorenbau im Traktorenwerk, die neue Härterei der Lastkraftwagenwerke, die Neustädter Abteilung des Unternehmens für feuerfestes Baumaterial „Răsăritul", ferner neue Produktionseinheiten des Zeidener Farbstoffwerks und der Lokalindustrie. Retrospektive Arthur Coulin Feierliche Eröffnung der Ausstellung in Hermannstadt Telefonisch von unserer Berichterstatterin Elisabeth A x m a n n in den Barocksälen des Brukenthalmuseums wurde am Sonntag vormittag die seit langem erwartete Gedächtnisausstellung Arthur Coulin feierlich eröffnet. Feierlich, das ist hier kein leeres Wort, denn zur Tatsache, dass Gemälde und Zeichnungen von hohem künstlerischem Rang diesmal in Räumen gezeigt werden, die selbst durch das vornehm-bewegte Spiel ihrer Masse ästhetischen Genuss bereiten, kam etwas hinzu, was den höchsten Erwartungen der Veranstalter entsprach : Eine überaus zahlreiche und — man sah es nachher beim Besichtigungsgang durch die Ausstellung — eine an Coulins Werk lebhaft interessierte Assistenz. Zu den Gästen des Brukenthalmuseums gehörten auch der in Köln lebende Sohn des Künstlers, Alfred Coulin, und seine Frau. Nach einer kurzen Ansprache des Direktors des Museums, Dr. Cornel Irimie, der selbst einen nicht geringen Anteil am Zustandekommen dieser Ausstellung hat, würdigten Karin Bertalan in rumänischer und schliesslich Professor Harald Krasser in deutscher Sprache das Werk Arthur Coulins, dessen Bedeutung in der Geschichte der siebenbürgisch-sächsischen Kunst und wohl auch darüber hinaus im Entwicklungsbild der Malerei unseres Landes von heutiger Sicht aus klar in Erscheinung tritt : Coulin vermittelte um die Jahrhundertwende zwischen Transsilvanien und Europa, sein Werk stellt den Übergang dar zwischen der älteren noch durchwegs vorimpressionistischen Malerei seiner Lehrer und wohl auch seiner Altersgenossen und dem kräftigen Sichbehaupten der nächsten Generation im Kunstgeschehen des neuen Jahrhunderts. Professor Krasser, der Autor der ausgezeichneten Coulin-Monographie, die vor kurzem vom Verlag „Meridiane“ in deutscher und rumänischer Sprache herausgebracht wurde, begann seine Eröffnungsansprache mit einer Frage, die man sich als heute Lebender, am unmittelbaren Kontakt zur Vision und den Idealen anderer Epochen interessierter Mensch immer wieder stellen sollte, wenn man in die Vergangenheit blickt. Es ist eine Frage, die der zu sehr um lückenlose Folge und Nachfolge bemühte Kunsthistoriker oft zu stellen vergisst : Seit dieses Werk abgeschlossen wurde, sind 60 Jahre vergangen; erfüllen wir heute durch eine Gedächtnisausstellung für Arthur Coulin nur einen Akt der Pietät oder bedeuten uns seine Bilder, abgesehen auch von historischen Zusammenhängen, heute noch mehr ? Eine affirma(Fortsetzung auf Seite 3) Vom Messegeschehen Robotron und Cellatron Rundgang durch Pavillons ausländischer Teilnehmer Attraktionen für den Fachmann Im Mittelpunkt: Exponate des Maschinenbaus und der Elektronik Weithin sichtbar auf dem Messegelände sind die mit grossen Lettern geschriebenen und an der Stirnseite der Pavillons angebrachten Namen der Teilnehmerländer an dieser umfassenden internationalen Wirtschaftsveranstaltung. Jede einzelne Schau, sei es nun eine kollektive Länderausstellung oder der Stand einer renommierten ausländischen Firma, vermittelt einen aufschlussreichen Querschnitt eines bestimmten Produktionsabschnittes und bietet vor allem Fachleuten und Spezialisten die Möglichkeit, mit Neuheiten ihrer Branche Bekanntschaft zu schliessen. Techniker und Vertreter ausländischer Teilnehmer veranstalten praktische Vorführungen mit ihren Exponaten und erteilen bereitwillig Auskünfte über Detailfragen. Auf diese Art kommt es zu einem Massendialog, an dem Tausende Menschen beteiligt sind. Einen Besuch wert ist auch die. Kollektivausstellung der DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK, die, wie uns Pressechef Frau Ruth Scherhag mitteilt, eine Ausstellungsfläche von rund 2000 Quadratmetern belegt. Ausgestellt sind vor al-lern Erzeugnisse, die für die Meisterung der wissenschaftlich-technischen Revolution von entscheidender Bedeutung sind. Im Mittelpunkt stehen die Exponate der Elektrotechnik, Elektronik, des Werkzeugmaschinenbaus, des wissenschaftlichen Gerätebaus, der Datenverarbeitungs- und Büromaschinenindustrie sowie der Laborund Medizintechnik. Eine spezielle Erwägung verdienen u. a. Klimaanlagen für Gewächshäuser und Komfortbauten, Steuerungsanlagen, Geräte zur elektri-sehen Messung mechanischer Grössen sowie Erzeugnisse des weltbekannten VEB Carl Zeiss Jena. Der Aussenhandelsbetrieb „Büromaschinen-Export“ demonstriert die Verflechtung der Datenerfassung und -aufbereitung zur Datenverarbeitung. Einbezogen in diese Lösungswege sind die elektronische Rechenanlage Cellatron C 8205, das Datenerfassungsgerät Ascota 071 und die Datenfernübertragungsanlage Robotron DFE 550. (Fortsetzung auf Seite 3) Reges Interesse erwecken die Exponate der DDR-Kollektiv schau Foto : László Evellel Sie lesen heute AUSLAND Mehr als eine Regierungskrise ? Die Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften in Argentinien (Seite 2) WIRTSCHAFT / KULTUR Reschitza : Generalreparatur erst bei Totalschaden ? Verständnislosigkeit torpediert in den Maschinenbauwerken überholunqsplan „Angenehm" lauwarm „Storch, Storch guter" von Csaba Laszloffy im Temesvarer deutschen Theater (Seite 3) WISSENSCHAFT / TECHNIK MOTOR Messeschlager aus Rumänien Interessante Auswahl aus einem Angebot von 8000 elektronischen und Automationsprodukten (Seite 4) SPORT UTAs Riegel riegelten gut Von der Fussbaif-A-Liga Steaua schlug den Aufstand nieder Von der Kleinfeldhandball-A-Liga Hermannstädter arg angeschlagen Von der Fussball-B-Liaa (Seite 5) LOKALES : BANAT / SIEBENBÜRGEN (Seite 6) Konstanza dem Plan weit voraus Konstanza (NW). — Erzeugnisse im . Wert von mehr als einer Milliarde Lei über die Bestimmungen des Fünfjahrplans wird die Industrie des Kreises Konstanza bis zum Jahresende liefern. 16 republikanische Betriebe — unter ihnen die Zementfabriken von Medgidia und Cernavodă, die Schraubenfabrik von Saligny, die Milchfabriken und die Weinindustrie — sowie die Einheiten der Lokalindustrie haben ihren Plan erfüllt. Das Chemiewerk von Năvodari liefert der Volkswirtschaft bis Jahresende eine zusätzliche Produktion von 27 000 Tonnen Phosphaten. Bata IVI are liefert Berghauausrüstungen Ba;a Mare (NW). — Die eráten Einheiten des neuen Werks für Bergbau-Ausrüstungen in Baia Mare haben die Produk- i tion aufgenommen. Es werden u. a. Unikate und in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Bergbau Prototyps hergestellt. Mit seiner vollen Kapazität wird das Werk im dritten Trimester des nächsten Jahres anlaufen, ein Jahr früher als vorgesehen, und dann jährlich rund 8000 Tonnen Erzeugnisse liefern. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Leichte Erwärmung in allen Teilen des Landes, anfangs nur im Norden, dann auch in der südlichen Landeshälfte. Überwiegend heiterer Himmel in Siebenbürgen, in der Maramureş und in der Moldau. Tiefstwerte zwischen minus 7 Grad (Miercurea Ciuc) und 10 Grad (Sulina). Tageshöchstwerte zwischen 4 Grad (Joseni und 12 Grad (Meeresküste). Am Morgen Nebel und Glatteisbildungen. Wettcrcntwickjiung: Die Erwärmung hält auch in den nächsten Tagen an. Im Südosten leicht veränderlicher, überwiegend jedoch bewölkter Himmel, örtliche Regenfälle im Nordwesten des Landes, vereinzelt auch im Südosten. Schwache bis massige Winde aus Richtung West. Tiefstwerte zwischen Null und 10 Grad, Tageshöchstwerte 7 bis 17 Grad. Am Morgen Nebel. Gebirge: Leichte Erwärmung bei überwiegend bedecktem Himmel. Schneeregen und Schnee in den Westkarpaten und im Bánátéi- Bergland. Leichte bis massige Winde. Temperatur im Steigen. Präsident Nicolae wieder in New Nach dem Besuch in San Franzisko kehrte Präsident Nicolae Ceauşescu Samstag nachts nach New York zurück. Der dritte Tag des Kalifornien-Aufenthalts Präsident Nicolae Ceauşescus war der Besichtigung San Eranziskps, des grössten Pazifikhafens der USA, eines bedeutenden wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zentrums des Landes, Vorbehalten. Dem hohen rumänischen Gast, seiner Gattin und seinen Begleitern wurden verschiedene Stadtviertel gezeigt, von denen jedes sein architektonisches, wirtschaftliches und ethnographisches Spezifikum hat, Sich aber harmonisch in einen urbanistischen, einzigartigen Komplex einfügt, der der grossen Stadt an der- Pazifikküste J Persönlichkeit un'd Distinktion verleiht. Die Vertreter des Stadtrates legten Wert darauf, dem Präsidenten Rumäniens einige Denkmäler zu zeigen, die für die Geschichte dieses Gebietes sowie für das Bestreben von Generationen kennzeichnend sind, die in einer historisch kurzen Frist diese grosse Stadt aufbauten, mit allem, was sie dank ihren Werken und Fabriken, ihren wirtschaftlichen und kulturellen Bauten, dank ihrem Hafen — dem drittgrössten der Welt —, dem dichten Netz moderner Brücken und Strassen, ihrer städtebaulichen Gliederung und Organisation bedeutet. Das erste Besichtigungsziel war das Denkmal Kolumbus’. Auf einer Anhöhe, die die Stadt, den Golf und einen gro-ssen Naturpark beherrscht, ragt ein hoher, schlanker Turm auf, der das Standbild eines Mannes mit ruhigem, energischem Antlitz trägt. Danach besichtigten die Gäste den sich über mehrere Quadratkilometer erstreckenden Park, der selbst ein in seiner Art einmaliges Naturdenkmal ist. Auf einer kleinen Lichtung, die von gigantischen Bäumen gesäumt ist, wurde vor 25 Jahren eine Gedenktafel für F. D. Roosevelt in Würdigung seines Beitrags zur Gründung der Organisation der Vereinten Nationen aufgestellt. Präsident Ceauşescu verharrte einige Augenblicke vor dieser Gedenktafel. . Die Alleen des Parks säumten - viele Besucher, die den rumänischen Staatsführer mit freundschaftlichen Gesten begrüssten. Nach einer Rast in „Muir Woods National Monument“ setzte die offizielle Wagenkolonne die Fahrt zum Hügel „Belvedere Tiburon“ fort. Zu seinen Füssen befindet sich ein weites Gelände, das 1945, als in San Franzisko die Charta der Vereinten Nationen unterzeichnet worden war, als Standort für das Gebäude des später nach New York verlegten UNOSitzes ausersehen wurde. Das Programm sah auch die Besichtigung des grossen „Goldenen Tors“ (Golden Gate) vor, der gewaltigen Brücke, die in den 40er Jahren über eine Meerenge des Golfs von San Franzisko gebaut wurde; danach besichtigten die Gäste an Ceauşescu York Bord einer Schaluppe einen Teil des Ha> fens. Zu Mittag verabschiedeten sich Präsi* dent Nicolae Ceauşescu, seine Gattin Elena Ceauşescu und die offiziellen Persönlichkeiten in ihrer Begleitung auf dem internationalen Flughafen San Franzisko von ihren Gastgebern. Der Bürgermeister der Stadt, J. Alioto, und seine Mitarbeiter äusserten ihre Genugtuung darüber, den Präsidenten Rumäniens zwei Tage lang als Gast beherbergt zu haben! Das vom Weissen Haus zur Verfügung gestellte Sonderflugzeug startete sodann nach New York, wo der rumänische Staatschef Samstag nachts eintraf. ★ Sonntag vormittag folgten Genosse Nicolae Ceauşescu, seine Gattin und ihre Begleiter der Einladung, mit einer Jacht eine Spazierfahrt um die Insel Manhattan zu machen, dem Kern des gesamten wirtschaftlichen und sozialen Lebens der grossen amerikanischen Metropole. Die Gäste begaben sich an Bord der Jacht „The Highlander“, die die rumänische Trikolore am Grosstopp gehisst hatte. Gastgeber war Malcolm Forbes, der Eigentümer der Jacht, ein bekannter Industrieller und Herausgeber ökonomischer Zeitschriften für Information und Kommentare. Es ging dem Hudson-Strom, in der Nähe der grossen George-Washington-Brükke entlang, dann nach Südosten längs des Manhattan, bis die Jacht gegenüber der monumentalen Freiheitsstatue anlangte, um dann auf dem East- River nach Osten bis jenseits der Quensboro-Brücke zu fahren. Dadurch erschloss sich den Gästen von Bord aus das einzigartige Panorama New Yorks mit seinen Zentren und Hauptgebäuden, den Wolkenkratzern der Wall-Street, dem gigantischen Empire State Building, dem wohlbekannten Gebäude des UNO-Sitzes, den zahlreichen Docks, Lagerhäusern, Hafenkais, Hängebrücken über die beiden Ströme und dem langgezogenen Pier des Harlem-Viertels, der sich von diesem zusammengedrängten Stadtteil abhebt. Genossen Nicolae Ceauşescu wurden an Bord des Schiffes die besichtigten Stätten erklärt ; der hohe Gast erkundigte sich nach einigen städtebaulichen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen der Stadt und unterhielt sich mit den offiziellen amerikanischen Persönlichkeiten, die ihn begleiteten. Feuerwechsel in Jordanien Amman, Ap/NW. — Am Sonntag kam es zu Zusammenstössen zwischen jordanischen Streitkräften und palästinensischen Kommandogruppen im Raum von Shajara. Das Oberste Arabische Komitee, das die Durchführung der Abkommen von Kairo und Amman über die politische Beilegung der Unstimmigkeiten zwischen den beiden Seiten überwacht, entsandte eine Beobachtergruppe nach Shajara, um den Sachverhalt zu untersuchen. In einem Kommuniqué des Obersten Arabischen Komitees wird gesagt, dass „alle bisher erfolgten Zwischenfälle von geringfügiger Bedeutung sind und die Normalisierung der Lage in keiner Weise beeinträchtigen werden“. Das Kommuniqué betont, dass damit „gewissen Rundfunksendern eine Abfuhr erteilt wird, die behaupten, in Jordanien werde versucht, die Normalisierungsabkommen zunichte zu machen“. Besichtigung der Beiuässerungskanäle und Stauseen von Fresno UNO-Votum für Strategie der Entwicklung 84 Paragraphen definieren Hauptziele der siebziger Jahre New York (Agerpres). — Die UNOVollversammlung hat die Debatte über das Entwicklungsproblem abgeschlossen. Der Ausschuss Nr. 2 für Wirtschafts- und Finanzfragen genehmigte das Dokument „Die internationale Strategie des zweiten Entwicklungsjahrzehnts der Vereinten Nationen“. Das zweite Entwicklungsjahrzehnt beginnt am 1. Januar 1971. Das Dokument definiert in seinen 84 Paragraphen die Hauptziele zur Beschleunigung des Wirtschaftsaufbaus in den Entwicklungsländern wie auch Mittel und Wege, durch die sowohl die einzelnen Länder — auf nationaler Ebene — als auch die internationale Gemeinschaft mit geeinten Kräften versuchen werden, diese Zielsetzungen zu erreichen. Anlässlich der Annahme dieses Dokuments gaben zahlreiche UNO-Delegationen Erklärungen im Zusammenhang mit dem Standpunkt ihrer Länder zur Strategie des zweiten Entwicklungsjahrzehnts ab. Im Namen der rumänischen Delegation sprach Costin Murgescu, Generaldirektor des Forschungsinstituts für internationale Wirtschaftskonjunktur, der die Prinzipien darlegte, auf denen der konsequente Standpunkt Rumäniens zu diesem Dokument fusst. „Die internationale Strategie des zweiten EntwicklungsjahrzeTmts der Vereinten Nationen“ wird der UNO-Vollversammlung auf der Festsitzung vom 24. Oktober 1970 zur Genehmigung unterbreitet. Tngesspiegei Internationales Symposion Bukarest. — Im Bukarester Zentrum für die Fortbildung von Leitungskadern (CEPECA) ist gestern ein internationales Symposion zum Thema „Ausbildung von Leitungskadern hinsichtlich der Verwendung von Elektronenrechnern“ eröffnet worden. Das Symposion wurde vom internationalen Arbeitsbüro und vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen mit Unterstützung der rumänischen Regierung organisiert. Die zum System der UNO gehörende Veranstaltung ist die erste dieser Art in der Welt und vereint Fachleute aus 18 Ländern Europas, Asiens und Afrikas. Volksuniversität eröffnet Arad. — Im Arader Staatstheatcr wurden am Sonntag in feierlichem Rahmen die Kurse der Volksuniversität für das laufende Schuljahr eröffnet. Die erste Vorlesung hielt Prof. Dr. habil. Victor Sahini. Korrespondierendes Mitglied der Akademie. Anschliessend führte das Arader Staatstheater Vasile Alecsandris historisches Drama „Despot Vodă“ auf. Volkszählung in Burma Rangun, — In Rangun sind die Ergebnisse der letzten Volkszählung in Burma bekanntgegeben worden. Laut vorliegenden Daten besitzt das Land zur Zeit rund 27 600 000 Einwohner. In der Hauptstadt Rangun leben 1,8 Millionen Menschen. Jeder Zweite läuft Ski Wien. — Die Österreicher machen ihrem Ruf als Skifahrernation alle Ehre : 54 Prozent aller Befragten im Alter zwischen 10 und 30 Jahren gaben über Befragung durch Meinungsforscher an, in der Wintersaison 1989/70 mindestens einmal auf den „Bretteln“ gestanden zu sein. Dieses Ergebnis wurde im Laufe des diesjährigen „Kapruner Gespräches“ bekanntgegeben, das dieser Tage eröffnet wurde und sich mit den Gefahren des Bergsteigens und Skilaufes befasst. Eiszeit durch Verschmutzung ? Washington. — Die Atmosphäre über dem Atlantischen Ozean enthält doppelt soviel Verunreinigungselemente als zu Beginn dieses Jahrhunderts. Diese Behauptung stellten vor kurzem amerikanische Wissenschaftler auf, die sich längere Zeit über mit der Luftverunreinigung in diesem Gebiet beschäftigt haben. Die Wissenschaftler sind gleichzeitig der Meinung, dass die gleichbleibende Verunreinigung der Luft über dem Atlantischen Ozean zu einer neuen „Eiszeit“ führen könne, da das Klima dieses Gebiets ernstlich beeinflusst wird. Die Vergleichsdaten der Jahre 1909—1929 nahmen die amerikanischen Wissenschaftler aus den Forschungsergebnissen, zu denen Fachleute der Carnegie Institution und Noa Institution damals gelangt waren. Streikwelle in England London (Agerpres). — Im Zuge der Bummelstreiks, die von britischen Kommunalangestellten seit vier Wochen durchgeführt werden, haben am Montag weitere 5000 Arbeiter ihre Tätigkeit eingestellt. Somit stehen jetzt 62 000 Kommunalarbeiter im Ausstand. UPI zufolge sollen sich 70 von den 1600 Gemeinderäten Grossbritanniens bereit erklärt haben, mit den Kommunalangestellten separate Tarifverträge abzuschliessen. Für Mittwoch ist eine neue Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaftsvertretern der Streikenden und den Gemeinderäten vorgesehen.