Oedenburger Zeitung, 1909. Januar (Jahrgang 42, nr. 1-25)

1909-01-01 / nr. 1

Y"· | EP «·Z’reI-7«,Becker ZW-—·—. Pränumerationspreise: IrLøkv Ganzjährig 2 K, halbjährig 11 K, vierteljährig 5K 50h, monatlich 1K9% h. . gür BRBENSME: Ganzjährig 26 K, ee 13 K, vierteljährig 6 K 50 h, monatlich 2 K 30 Wminificetton und Verlag: Buchdrauerei Mirren Nomsvalter, Greierrunde Selephon Ar. 25. Inierate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franjo versendet Augem­acnhafterign, Abonnemenid: und Sinfertiondger­­ühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung durch alle Anni­nzendureau g. E u. H Politisches Tagblatt. 9 IA, da na an HB rd nö la ae u DZ a UM unseren Lesern, Freunden and Gönnnern, sowie unseren Mit­­­­­arbeitern und Korrespondenten ein herzliches Profit­­enjahr­­ mit der Bitte, uns auch in Zukunft , ihr geich. Wohlwollen zu bewahren. Die Redaktion, en a 2 a ie nee ‘ Ä K > Oldenburger Zeitung Mit 1. Januar begann ein neues Abon­­­nement auf die „Oedenburger Zeitung“ ; die P feibe bringt als Beilage das „Illufrierte Sonntagsblatt“ £ gediegene, belletristische Wochenschrift mit pracht­­­vollen Bildern. Abonnements-Preis der „Oldenburger Zeitung“ samt A­ustellung ing Haus: viertel­­jährig 5 Kronen 50 Heller In Oedenburg . Auswärts: viertejährig 6 Kronen 50 Heller. Bei Für die illustrierte Sonntags-Lei- 25 lage 30 Heller pro Quartal separat, um Jahreswechsel ! Sopron, 31. Dezember. Wieder ist ein Jahr im Schoße der Reit verjunfen, das alte Jahr, es verlebt be­legten Stunden und in freudiger oeltesstimmung rüften wir uns zum Empfange des neuen, des jungen Jahres : Le roi est mort, vive le roi! . Der alte Gang der Dinge, den Soten schreibt man Dtefrologe, Die Treuen,­ungen erwartet man voll Spannung und voll froher Hoffnung. Was wird das neue Jahr bringen, das ist heute die Frage, die auf allen Lippen sehmwebt und nur Wenigen kommt es in den Sinn, zu fragen: „Was hat das alte Jahr gebracht, was haben mir geleistet, was haben wir dazu getan, um vom Vleuen Jahre Frohes und Gr: ‚freuliches hoffen zu dürfen ?” Denn aus der Vergangenheit lernt der Mensch für die Zukunft. Wohl dem, der sich mit ruhigem Gemissen sagen kann : „Ich habe das meinige getan, ich habe geleitet, was meine Familie, die Stadt, das Land von mir verlangen durften, ich habe meine Pflicht erfüllt, so gut, als es in meinen Kräften stand.“ Was hat uns Das alte Jahr gebracht ? | —­eider nicht viel Erfreuliches und wenn Goitt, wenn die Geschichte heute von ung­­echenschaft fordern würde, mir wären kaum imstande, eine­n zu geben. Mit leeren M­ortgefechten, mit kleinlichen Zi­­ttigkeiten haben wir Die teure Zeit ver­­tändelt und» Nementsprechend it auch das Resultat. Wir Stehen heute genau dort,­­ wo wir vor einem­ahre standen, troß­­dem wir auch damals voll großer Hoff­­nungen, meittragender läne das neue Jahr erwarteten. Was hatten wir nicht alles erstrebt, erhofft und erwartet, und was haben wir erreicht ? Nichts! Und da Still­stand immer Nückschritt bedeutet, sind mir leider genötigt, das Jahr 1908 mit einem Minus abzuschließen. So betrübend­­­iese Tatsache an und für sich auch sein mag, vielleicht hat sie doch das Gute an sich, daß wir ende­lich einmal zur Einsicht kommen werden, daß sich Die Anforderungen des modernen, haftenden Lebens nicht mit schönen Reden und brillierenden Wortgefechten erledigen lassen, unser heutiges Zeitalter it ein Zeitalter der Tat, der intensiven, rafst­­losen Arbeit und diejenigen, die in diesem unaufhaltbaren Vormärtsschreiten nicht mittun können, die werden einfach beiseite geschoben oder zertreten. An uns ist es, diesem Schiesal zu entgehen. Raffen wir uns endlich zu Taten auf, lassen mir die kleinlichen Streitigkeiten um nichts, um eine Fee und menden wir uns den realen Faktoren, der Wahl­­fahrt, dem Fortschritte zu, stärken mir unsere­r Industrie, fordern mir unseren Handel, heben wir unsere Kultur, dann werden sich die immer in den Order­­grund gedrängten nationalen Fragen von selbst lösen, denn einer starren, reichen und geeinigten Vlation wird niemand ihre berechtigten Forderungen zu verweigern wagen. Wenn wir auf Diesem Wege vorwärtsich reiten, dann wird aug, Baterland groß und­ mächtig werden. Lassen wir uns nicht abschrecen von den Schwierigeiten, die uns im Wege stehen, mit ausdauernder und zielbemußter Arbeit lassen sie auch die größten Hindernisse beseitigen, die größten Klüfte ausfüllen, seien wir eingehend des alten Sprich­­wortes: „Ohne Kampf sein Sieg! Und wenn wir in diesem Zeichen in das neue Jahr eintreten, dann werden wir zur kommenden Jahresmende nicht in . Und draußen in Rudolfsheim, bei der großen Trammayremise, wo die Mariahilferstraße aus den Grenzen ihrer Häuser tritt und sich in weite, grüne Wiesenflächen und einen anmutigen Park verliert .... und der erstaunte Blic, den bisher die Häuser bannten, mit einemmale die langgestreckten, bewaldeten Lehnen Schöne­brunnt und die blauen Höhen des Wiener­­mwaldes aufnimmt ...., da draußen hängte er sie­ gewöhnlich recht fest in sie ein und dann fanden sich­ ihre Hände, von den beiden Kör­­pern sorgsam vor den neugierigen Delichten der­ Vorübereilenden gedeckt, in einem langen zärt­­lichen Drude . . . Und Sonntag gings gewöhnlich mit der Stadtbahn nach Purkersdorf oder Weidlingau, und da muhhte Hans immer wieder einen stillen, verborgenen Waldpfad zu finden, auf dem niemand einen heißen Ruß ficht und niemand das zärtliche Geflüster junger Ver­­siebter hört. Und wenn Garten und fin Nenn abends in Feuilleton, Der blaue Rod. Schon eine ganze Weile bemerkte sie, da ihr ein junger Mann folgte, und da er ihr endlich lästig wurde, beschleunigte sie den Schritt, um dem­­ hartnädigen Verfolger in der Dichten Menschenmenge, die über das Trottoir der Mariahilferstraße unwogte, zu entrinnen.­­ Über es war vergebens, mit einem Geschic­k ohnegleichen, steuerte er ihm durch die Menge nach, und wenn sich auch manchmal Knapp . Hinter ihr­ eine Menschenmwelle umschlug und hm zwang, den Schritt zu hemmen — ein gar Augenblicke ... . und er hatte den kleinen Vorsprung wieder eingeholt. “ . Sie änderte daher bald ihre Tartif, machte plöglich vor der hell erleuchteten Aus­­lage einer Rapierhandlung halt und beschloß, dort so Lange stehen zu bleiben, bis es ihm zu fad milde‘ und er seines Weges weiter ginge. Aber 8 wurde ihm nicht zu fad, im Gegenteil, die Federstiele und Briefpapiere schienen ihn ganz follofjal zu interessieren, so Bolofjal, daß ‘ er vor lauter Eifer sogar einmal an den ‚ Aermel ihrer Frühlingsjade streifte und nun in der Lage war, einige liebenswürdige Ent­­ul­gungepheaen anzubriBaen. Aber da rik dem Ffl einen Fräulein die Geduld. Er verbat sich mit ein paar energischen Worten ein solches Benehmen und ersuchte, endlich­ in Ruhe gelassen zu werden. Aber das hätte sie nicht tun sollen. Denn nun wurde der junge Mann ganz un­­tröstlich und konnte nicht begreifen, wie sie seine unschuldige Verfolgung so streng nehmen konnte, und während sie ihm dies erklärte und ein Streitwort das andere gab, fand er Gelegenheit, sie als Buchhalter Hans Ottmar vorzustellen und ein paar liebe Bemerkungen über die Schönheit der Wienerin im allgemeinen und die ihre im besonderen einzuflechten. Und dann sprach er endlos weiter, über alles mögliche in der Welt, und mit einer so einschmeichelnden, weichen Stimme, daß sie ihre Entrüstung ganz vergaß... . und als er sie am Gürtel auf ihre dringende Bitte endlich empfahl, hatte sie ihm auch Ichon — weil der Teufel, ‚wie das fam — ein Rendezvous für morgen abends bei der Mariahilferkirche ver­­sprochen . .. 3 blieb natürlich nicht bei dem einen Rendezvous, nach furger­­ Zeit holte er die Guft schon täglich von einem kleinen Parfum­­geschäft ab, in dem sie als Verkäuferin gestellt war, und begleitete sie den­­ Weg bis nac Penzing hinaus, wo sie „ “ = u en en ni = ER a ee 3 DE ee mu ee 1 een DERART a er a KARER 4 Zi Ber DEN ge N ar ; x IPA: Da N;

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