Oedenburger Zeitung, Dezember 1916 (Jahrgang 48, nr. 277-298)

1916-12-02 / nr. 277

.-», -» . v . v .— t-» sz ’.’.—·«’f » ; » Heeresfwnt des Geyerglobersten­s»z-«s—Gtzherzig«J-­Ie"f­­ WTPIZPPMde3«General-5»»v.Falkenhayn uad­­meu gestern Pitetti und Campolung inVesitz. In Campolung fielen 17 Offiziere,1200 Mann,­» 7 Geschütze und­ zahlreiche­s­ Kriegs­gepäck in die "Hand der»Baye«»rn.Zwischenkdemuztalu ukd dem Tatarenpaß scHien di’e»«"Ru»ssen;.­dipzxti—— Entlastung ihres hart bedrängten«rum"änisch­e"«n Bundesgenossen bestimmten, Angriffe unter großem Massenaufgebote fort. Die Armeen der Generale v. Arz und v. Köpvejs standen fast an ganzer Front bei Tag und bei Nacht in erbittertem Ringen gegen den immer wieder aufs neue vorstoßenden Feind. An vielen Stel­­len wurde Mann gegen Mann gekämpft. Der euffjische Ansturm brach zusammen, E­eine ört­­liche Vorteile können nichts daran ändern, daß die großen Opfer des Feindes auch­­ gestern­­vergeblich waren. Der­ Kampf geht fort. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts vor Belang. Italienischer Kriegsschauplak.­ ­ Deflich von Görz und auf der Karsthoch­­fläche war der Artilleriekampf zeitweise sehr lebhaft. Sindöstlicher Kriegsschauplatz In Albanien unverändert. v. Höfer, Feldmarschalleutnant “ Ditefi genommen. Die rumänische Stadt Pitesti ist von unseren siegreich vorliegenden Truppen ge­­nommen worden. Wie das Pressequartier mitteilt, hat der Feind Pitesti geräumt. WER­BEN zokal-Zeitung. Die Festgottesdienste. Am Tage der Beilegung der indischen Überreste unseres heimgegangenen abgöt­­­­tlsch geliebten Königs war auch in unserer Stadt jeder einzelne Bewohner von tiefem Schmerze erfüllt. Das sonst so frohe Stadt­­bild trug ein d­üster ernstes Gepäge und die schwarz drapierten Geschäftsauslagen ums rahmt mit dem Bildnis oder Statue des ver­­blichenen großen Herrsherrs, erhöhten nu­r die traurige Stimmung. Im Geiste weilten wir Alle am Sarge unseres verklärten Kö­­nigs und Alt und Jung eilte in die Kirchen und Gotteshäuser, um für das Seelenheil des besten Kürsten zu beten. Super Pfarrfirche zu St Mi­­chael zelebrierte in Anwesenheit der Spi­­zen der Zivil und Militärbehörden der Hochw. Stadtpfarrer Propst Dr. Zehet­­bauer unter großer Vilizenz das quiem. Hier gelangte unter der Leitung des Re­­genshors­lehrer Anton Wurditsch das einfache aber edelschön gehaltene Requiem in G=moll von &. Rulfa in mustergiftiger Messe zur Aufführung. In der evang. Kirche, welche mit An­­dächtigen vollgefüllt war, erschien das Pres­­byterium unter Führung des Inspektors Dr. Send Zergenyi. Hier hielt Pastor Ste­­fan Böttihaber eine schwungvolle Ge­­denkrede, die auf das zahlreiche Auditorium mächtige Wirkung übte. Im Neologen- Tempel wohnten dem Festgottesdienste heuer besonders viele Gläubigen anderer­­ Konfessionen an. Hier hielt der hervorragende Kanzelredner Ober­­rabbi Dr. Bolla­uf die Festrede. Sehr feierlich und erhebend war der Got­­tesdienst in der Synagoge der ih­. or­­thodoxen Kultusgemeinde auf der Pfarrwiese. Die Trauerrede hielt hier Ober­­rabbi Ehrw. Herr Em. Grünwald. Re­­j Die Kriegsanleihe ist ie Pa der Daheimgebliebenen! Die Zeichenfeier für Kaiser­ König Wien, 30. November. Um vier Uhr nachmittags ist gestern der Sarg mit der sterblichen Hülle weiland König Franz Zosefs I. in der Kapuzinergruft beigefeßt, wo nach jahrhunderte alter Tradition seine Ahnen und Vorgänger ruhen. Die Leichenfeier hat mit dem großen heftiigen und militärischen Gepränge, welches das Zeremoniell vorschreibt, stattgefunden. Die Herrscher und die Thron­­folger der verbündeten und der neutralen Mächte schritten mit dem Monarchen und dessen Exil geborenem Hinter dem Sarge. Die blasse Sonne eines milden Novembertages lag über dem feierlich düsteren Bilde. Eine Menschenmenge, wie sie seit dem Tode der Hailerin Elisabeth und dem legten Negierungsjubiläum des ver­­blichenen Monarchen in Wien nicht mehr ge­­sehen wurde, bot den Rahmen zu dem Nieren­­gemälde des Trauerzuges. Dreieinhalb Kilo­­meter lang dehnte sich die legte Fahrt des toten Herrschers von der Burg aus über den größten Teil der Ringstraße und quer durch Innere Stadt zum Stephansdom und von da zur Kirche der Kapuziner auf dem Neuen Markt. Eine beiläufige Berechnung ergibt, daß mindestens hundertfünfzigtausend Menschen Kopf an Kopf, mehrere Reihen hintereinander, zu beiden Seiten des Dreiviertelrundes gestanden waren, daß der Begräbniszug beschrieben hatte. Weitere fünf­­zigtausend Menschen mögen wohl aus den Häusern entlang dieser­ Straßen Augenzeugen der Geschehnisse dieser Historischen Stunde ge­­­wesen sein. Die legte Huldigung Wiens für den Monarchen, unter dessen Negierung es ich wiederholt biß zu seinem heutigen Umfange erweitert und vergrößert hat, war eine groß­­artige. Stein einziger bedeutenderer Zmischenfall hat Groß dieses Massenaufgebotes die andachts­­volle Stimmung gestört oder unterbrochen. Um 5­,2 Uhr war der Sarg in der Burgpfarrkirche eingesegnet und auf den Leichenagen gehoben worden. Eine Stunde später erreichte der Zug ,der sich vom Burgtor lings über die Ring­­straße, den Franz Sofessfal und die Rotenturm­­straße bewegt hatte, die Stephanskirche. Hier hatten sich zur feierlichen Einsegnung das Königpaar mit den Mitgliedern des Erzhauses,­­ die fremden Fürstlichkeiten und die in- und ausländischen Hof und Staatswürdenträger versammelt. Um '­,4 Uhr hielt der Leichen­­wagen bei der Kapuzinerficche, i woselbst die nochmalige Einsegnung erfolgte von­ seinem Nachfolger und dessen engstem Gefolge geleitet, wurde dann die Leiche Kaiser Franz Zosefs hinabgetragen in die Gruft der Väter und der Sarg der Obhut der Kapuzinermönche über­­geben. Um 4 Uhr verließ der Hof und mit ihm die Trauergäste die Kirche. Späten Abendstunden stand noch das Bild der Stadt unter dem Einbruck der großen Trauer­­zeremonie, und die Dämmerung erfüllte bereits die Straßen, ehe nach dem Abfluten der Hun­­derttausende der Verfehr wieder sein normales Aussehen gewonnen hatte. Aber bis in die 1 . Tageswenigkeiten. * Unsere Delegierten bei der Leichen­­feier für Se. Majestät König Franz Joseph den Ersten u. zw. Obergespan Dr. v. Baan, Vizegespan.v. Hajas, Bürgermeister Dr. Töpfer und Oberstadthauptmann Dr.­­Heimler sind gestern nach Sopron zurück­­gekührt. * Oberst Viktor Petri F. Mit tiefstem Be­­­dauern und aufrichtiger Anteilnahme ver­­zeichnen war das Ableben des in unserer Stadt so außerordentlich beliebten und hoch­­geirängten Obersten Herrn Riftor Petri. Selten noch hatte sich ein Offizier in Sop­­ron so großer Popularität erfreut wie der Dahingegangene, der seit vielen Monaten durch schweres Leiden an’s Bett gefesselt wurde und zum unsäglichen Schmerze seiner Gemahlin und seiner zahlreichen guten Freunde immer mehr dahinsiechte. Seit No­­vember 1911 leitete Oberst Petri das hiesi­­ge Ergänzungs-Bezitzskommando des Inf. Reg. Nr. 76. « « D»er verbbib­ene Stabsoffizier hat sein be­­deutendes Arrangierungstalent in den Dienst der guten Sache gestellt. Seiner An­­regung war auch die unter Mitwirkung von erstflüssigen K­ünstlern in unserem Stadt­­theater zugunsten des Invasivenfondes der 76-er arrangierte unvergebliche Wohlt.­­Akademie zu danken. Oberst Petri’s Lebens­­wert war im Vereine mit seinem guten Freunde, dem charmanten Herrn Erg. Bez. Hauptmann Anton Find, Sohn des ver­­ewigten Altbürgermeisters, die Schaffung des Invalidenfondes, für welchen aus Städ­­ten und K­omitaten bereits schöne aber no­ nicht Hinreichende Summen eingeflossen snd. Unsere Stadt hat in Herrn Oberst B­et ri einen äußerst liebenswürdigen, gemüt­­lich sopialen, alles Edle und Erhabene mit warmem Herzen fordernden Mitbürger ver­­loren. Mit Alte, die ihn fannten, werden ihm ein ehren- und liebevolles Angedenken bewahren.­­­­ Die Familie hat folgende Trauerparte ausgegeben: Livia Petri geb. Ghyc3Y von Gicz, Assa und Ahlanczfürth als Gat­­tin, gibt hiemit im eigenen Namen, sowie im Namen der Geschwister Alexander Petri, £. u. k. Oberst, Emilie Demel, f. u. f. Feld­­marschalleutnantswitwe und Wanda Petri, sowie aller andern Verwandten, Nachricht von dem sie tiefbetrübenden Hinscheiden ihres innigstgeliebten Gatten, beziehungs­­weise Bruders, Schwiegersohnes und Schwa­­ers des Herrn Viktor Petrik.­us, Oberst im Inf.-Regiment Freiherr von Gal­lis-Soglio Nr. 76, Ergänzungsbezirkskom­­mandanten in Sopron welcher nach langem, schwerem Leiden, im 56. Lebensjahre am 30. November, 7 Uhr früh sanft im Herrn ent­­schlafen ist. Die irdische Hülle des teuren Verbliche­­nen wird Samstag, den 2. Dezember 1916, um 14 Uhr nachmittags in der Leichenka­­pelle des f. u. f. Truppenspitals gehoben und am k. u.­­ Militärfriedhof in MWandorf zur ewigen Ruhe bestattet. * Die große silberne Tapferkeitsmedaille. Mieder eine Nachricht, welche unser Herz mit freudigem Stolze erfüllt. Wieder ein Soproner, der ein Held unter den Helden ge­­worden it. Sozusagen ein potenzierter Held, der einer der schönsten Auszeichnungen würdig gehalten wurde, die Die oberste Hee­­resleitung zu vergeben hat. Dem Fähnrich des schweren 14. Haubitregimentes Julius Täarnot, Sohn des Postinspektors Rudolf Täarnot wurde für hervorragend tapfer

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