Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. január (84. évfolyam, 1-24. szám)

1937-01-02 / 1. szám

Samstag, 2. Januar 1937 Das politische Neujahr. In Ungarn. Empfänge beim Reichsverweser. Das Ung. T.-K.-B. meldet: Aus Anlaß des neuen Jahres erschienen zur Überreichung ihrer Glück­wünsche im Namen der Regierung der Stellvertre­ter des Ministerpräsidenten Honvédminister Wil­helm Röder, im Namen des Oberhauses Präsident Bartholomäus Széchenyi, im Namen des Abge­ordnetenhauses Präsident Dr. Sztranyavszky, im Namen der Hauptstadt Bürgermeister Dr. Szendy an der Spitze einer Abordnung. Dann wurden vom Reichsverweser empfangen: Im Namen der Honvéd den Honvédminister Röder und die Feldmarschall­leutnants Hugó Sónyi lind Eugen vitéz Rátz, in Ver­tretung des Maria-Theresienordens General der In­fanterie i. R. Baron Szurmay und General der Ka­vallerie a. D. Kocsárd vitéz Jánky, in Vertretung des Heldenkapitels General der Artillerie i. R. Anton vitéz Hellebronth. Die Reihe der Empfänge schloß eine Abordnung der reformierten Kirche ab. Im Laufe des gestrigen Tages sind zahlreiche Glückwunschtelegramme ausländischer Staatsober­häupter, Diplomaten, Notabilitäten des In- und Aus­landes, der Munizipien, der Körperschaften und von Privatpersonen beim Reichsverweser eingetroffen. Gestern vormittag begab sich eine Abordnung des hauptstädtischen Munizipalausschusses unter der Füh­rung des Bürgermeisters Szendy in die königliche Burg, um dem Redchwerweser anläßlich des Jahreswechsels öre Glückwünsche des hauptstädtischen Munizipalaussohusses auszudrüeken. Bei der Hauptstadt. Bürgermeister Karl Szendy empfing gestern zahlreiche Abordnungen, die ihm ihre Neujahrswünsche darb räch­ten. Zunächst beglückwünschten ihn die Beamten des Bürgermeisteramtes unter Führung des Obarnotärs Dr. Tibor Keil, die Glückwünsche der Präs'diabektion ver­dolmetschte im Vertretung des abwesenden Chefs Dr. Ákos Farkas Oberaotär Dr. Karl Havlin dem Bürger­meister, dann erschienen der Reiche nach: unter Führung des Vizebürge.nmeisters Dr. K-e<rl Lamotte die ,Mag strats­­räte, Abordnungen der Bezirksvorsteher, des National­verbandes der hauptstädtischen Angestellten, geführt vom Bezirksvorstelier Dr. Alois Duday und Paul ölveezky, das Personal des Oberbürgermeisteramtes mit dem Oberaotär Dr. Paul Horony-Pälfl an der Spitze, d e Leiter der kom­munáién Betriebe und Institutionen u. a. Um halb 11 Uhr machte eine zahlreiche Abordnung der Christlichein Kommunal partéi dem Bürgermeister ihre Aufwartung. Im Namen der Parte' begrüßte ihn geschäfts­führender Präsident Dr. Andreas Csitléry. Er versicherte den Bürgermeister der Liebe und des Vertrauens der Partei, der die Tätigkeit Szendys 'bewiesen habe, d'a.ß er auf der Höhe seiner Mission stehe und alles tue, um die ungünstigen Verhältnisse zu verbessern. Bürgermeister Szendy betonte in seiner, von den Anwesenden beifällig aufgenommenen Antwort, ér stehe auf der unerschütterlichem Basis des christlich-nationalen Gedankens, wie die Partei, die am besten die gesellschaft­liche Schichte vertrete, der er entstamme. Er versprach, nach Kräften bestrebt zu sein, d e herrschenden Übel zu beheben. An der Spitze einer Abordnung der Hauptstädtischen Organisation der Einheitspartei beglückwünschte den Bürgermeister Dr. Wilhelm Gqär, der m seiner Rede die dem Geiste der Autonomie entsprechende Arbeit des Bür­germeisters würdigte. Dr. Gadr schloß seine Rede mit dem Wunsche, daß Budapest ehestens wieder die Metro­pole Großungarns werde. Der Bürgermeister dankte für die Begrüßung und bat die Partei, ihn auch in seiner weiteren Tätigkeit und im Kampfe für die Autonomie zu unterstützen. (Éljen­­rufe.) Im Namen des Christlichen Unterrichtskomitees be­glückwünschte Stadtrepräsentant Robert Bedndrz, päpst­licher Prälat, den Bürgermeister. Im Klublokal der Christlichen Kommunal partéi be­grüßte Vizepräsident Bedndrz den Präsidenten Dr. An­dreas Csille ry, der mit längerer Rede auf die Begrüßung antwortete. Er richtete einen Appell an die Mitglieder, im .Geiste des verstorbenen Karl v, Wolff zu wirken und den Geist der Zwietracht, der sich in die Partei einge­schlichen, zu verbannen. Dies sei um so nötiger, als man nicht wissen könne, ob nicht bald ein unser moralisches und staatliches Leben bedrohendes Ereignis eintreten werde. „Wir müssen eine Front gegen den Bolschewismus schaffen, dürfen niemals der Fahne untreu werden,' die einst Wolff entfaltet. Hinter uns steht die Jugend, die wir im geeigneten Moment in Schlachtreihen aufstellen wer­den.“ Dr. Csitléry zog dann gegen den Liberalismus los, von dem „die ungarische Gesellschaft befreit“ werden müsse. ’ * ' • * Im Namen des Parteibundes Christlicher Ungarischer Frauen brachte Frau Ákos v. Toperczer dem Präsidenten ihre Glückwünsche dar. Begrüßung der protestantischen Bischöfe. ' Die Gläubigen der protestantischen Kirchendistrikte begrüßten zum Neujahr ihre Bischöfe, die auf die Begrü­ßung der Wortführer erwiderten. Der Bischof des evan­gelischen Montandistrikts Dr. Raffay antwortete auf 'die Ansprache des Prinzen Karl Egon Hohenlohe, es wäre zu wünschen, daß das neue Jahr die Verbindung der Actio Hungprica mit der Actio Christiana-bringe. Er hofft, daß das Jahr 1937 in bezug auf die Reverse eine beruhigende Atmosphäre schaffen werde. Er glaubt auch, , daß die von deutscher Seite erfolgte ungünstige Äußerung über die un­garische Revision auf ein Mißverständnis zurückL-uführen sei. Der Bischof des evangelischen Theißdistrikts Dr. Geduly bezeichnete die Pflege des -Gilaubenslebens, die För­derung der inneren Mission und das Umsetzen der Idee der Nächstenliebe in die Tat als die Mittel des Selbst­schutzes gegen die Angriffe wider den Glauben und die Kultur. Der Bischof der Evangelischen Transdanubiens Dr.- Kapi sprach über die Lösung der sozialen Aufgaben. Ausländische NeuiahrshoftschaÜen. Eine Botschaft Georg VI. London, 2. Januar. (U. T.-K.-B.) Offiziell wird gemeldet, daß König Georg VI: zum Jahreswechsel an seine Untertanen eine Botschaft richtete. In der Botschaft bringt der Herrscher allen Völkern seines Reiches seine aufrich­tigsten guten Wünsche zum Ausdruck. — Ich bin im vollen Bewußtsein der Verantwor­tung meines edlen Erbes — erklärt der König u. a. — und ich nehme diese Verantwortlichkeit umso eher auf mich, als ich weiß, daß die Königinmutter und meine Gattin mir zur Seite stehen! Zum Schlüsse der Botschaft zitierte Georg VI. die Worte seines verewigten Vaters über den Dienst und die Leitung des Volkes. König Carol an das rumänische Volk. .7. L . Bukarest, 2. Januar. (Orient-Radio.) Am • Neujahrstage richtete König Carol eine Botschaft an das rumänische Volk, in der es u. a. heißt: „Ich bin glücklich, meinem Volke meine aufrichtig­sten Glückwünsche zu seinem Frieden und Gedeihen aus­­idTÜdken zu können. Wie all!jährlich, werde ich auch heuer bemüht sein, mit der Unt^rStützung durch alle Menschen, die guten Willens sind, den 'Fortschritt des Landes auf dem (Wege zur Wohlfahrt zu fördern. Staatssekretär Dr. Schmidt: „Ein gelun­genes Lotscnmanöver“. '■ Wien, 1. Januar. (Inf.) Staatssekretär für Äußeres Guido Schmidt veröffentlicht unter dem Titel „Krieg oder Frieden“ im Neuen Wiener Tagblatt (Neujahrsbetrachtungen, in denen er u. a. sagt: Weltpolitisch gesehen, stelle das Jahr 1936 eine unheimliche Probe auf das Exempel dar, wie weit man eben noch gehen könne,-ohne eine europäische Explosion zu verursachen. Dennoch schließe dieses gefährliche Jahr 'beinahe friedlicher als es begonnen habe. Vielleicht sei dies darin begründet, daß die Angst vor dem Kriege, das Bewußtsein, hiedurch un­ter Umständen die Vernichtung Europas herbeizu­führen, stärker sei, als alle anderen Momente zusam­men. Die kriegerische Stimmung in der Welt trage dazu bei, die drohende Gefahr ständig im Bewußt­sein zu halten. Dieses-'Bewußtsein wiederum erzeuge Aufmerksamkeit, und die Aufmerksamkeit habe sich als Wächter bewiesen, der das Ausbrechen des Bran­des durch Prophylaxe úff entscheiden den Moment zu verhindern mochte. Man könne deshalb von keinem ,Ritt über den Bodensfé‘c sprechen, sondern müsse dieses Jahr eher als ein ständiges Registrieren der Gefahrennähe und ein sehr gelungenes Lotsenmanö­ver bezeichnen. Aus dieser merkwürdigen Beobach­tung dürfen wir — so schließt der Artikel — für 1937 die Hoffnung schöpfen, daß das Schiff .Europa“ nach dem Verlassen der Gefahrenzone dieses abgeJaufenen. Jahres sicherer fahren wird. In einem anderen Artikel in der Reichspost weist Staatssekretär Schmidt auf die freundschaft­lichen Beziehungen Österreichs zu allen seinen Nach­barstaaten hin und stellt fest: Die kraftvolle Staats­­ffilming habe den Wert und die 'Bewegungsfreiheit Österreichs nach außen gestärkt, und umgekehrt habe Österreichs Stellung in der europäischen Poli­tik den Glauben Österreichs an sich selbst gefestigt. Francois-Poncet für die Mitwirkung Deutschlands an dem Friedens­werk.7 Berlin, 2. Januar, (Havas.) Der französische Botschafter Frangois- Poncet empfing anläßlich des Jahreswechsels den Besuch der Berliner französischen Kolonie. In einer Ansprache an seine Landsleute betonte er, das Jahr 1936 sei trotz einiger schwerer Episoden ohne größe­res Unglück und irreparable Fehler verstrichen. Man sei vollauf berechtigt, der Zukunft zuversichtlich ent­­gegenzublicken. Das deutsch-französische Verhältnis betreffend erklärte er, daß Frankreich in gutem Einvernehmen mit Deutschland leben und es in den Kreis der Groß­mächte auf einen der ihm gebührenden ersten Plätze zurückführen wolle. Zur Organisierung des Friedens bedürfe es zweifelsohne auch der wirksamen Mitwir­kung Deutschlands. Benes verspricht Friedenspolitik. Prag, 1. Januar. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Präsident Benes emp­fing am Neujahrstage die Präsidenten der beiden Häuser der Nationalversammlung, den Minister Be­­chyne, Stellvertreter des im Auslande weilenden Re­gierungschefs Hodzsa, das diplomatische Korps, schließlich eine Abordnung der Armee mit dem Lan­desverteidigungsminister Machnik an der Spitze. ; Nach der Begrüßungsansprache des. apostoli­schen Nunzius im Namen der Diplomatie betonte Benes in seiner Erwiderung, daß es im Jahre 1937 wahrscheinlich nicht mehr so viel mittelbaren und unmittelbaren Zündstoff geben werde wie 1936. Die europäischen Völker hätten aus den Erfahrungen des verflossenen Jahres viel gelernt. Die Tschecho­slowakei- werde- in außenpolitischem Belange als Fortsetzung ihrer Kooperation mit ihren Freunden und Bundesgenossen auch in diesem Jahre ver­suchen, sich den Nachbarn noch mehr zu nähern, und sie werde weitere Schritte tun, damit in diesem Teile Europas die allgemeine' Ruhe wieder eintrete. Die Regierung habe, unlängst die Handelsbeziehun­gen zu zwei"•südlichen Staaten verbessert und ver­suche dies auch nach Norden hin. Sie Hoffe, diese Linie in (ähnlichem, Sinne auch auf politischem Ge­biete verfolgen zu 'können. Die Tschecho-Slowakei werde durch ihre Außenpolitik auch 1937 die Erhal­tung des europäischen Friedens fördern. Dr. Korosec über den Kampf gegen den Kommunismus. Belgrad, 1. Januar. (Inf.) Anläßlich dos Neujahrstages hielt Innen­minister Dr. Koroscc eine Rundfunkrede, in der er feststellte, daß sowohl die politischen, wie die wirt­schaftlichen Verhältnisse im Lande im Laufe des Jahres unter der Regierung Stojadinovics sich be­deutend gebessert haben und auch eine soziale Be­ruhigung eingetreten ist. Er gab dann dem Wunsche Ausdruck, daß die notwendige Reform des Presse­gesetzes und des Wahlrechts in demokratischem Sinne, in engster Zusammenarbeit mit den Kroaten durchgcfuhrt werde. Einen großen Teil seiner Rede widmete der Mi­nister dem Kampfe gegen den Kommunismus, den mit der größten Energie fortzusetzen, die Pflicht aller sei. Er stellte fest, daß der Kommunismus bei der Bauernbevölkerung und auch bei den Arbtitern nicht Wurzel fassen konnte. Aber mit Bedauern müsse er feststellen, daß in dem intellektuellen Teil des jugoslawischen Volkes die Verhältnisse in dieser Beziehung nicht so zufriedenstellend seien, wie bei den Handarbeitern. Kjosseivanow über den bulgarisch-jugo­slawischen Freundschaftsvertrag. Sophia, 1. Januar. (Inf.) Ministerpräsident Kjosseivanow hielt am­­läßlich des Neujahrstages eine Rundfunkrede, in der er mit Genugtuung feststellte, daß dank der Loya­lität der bulgarischen Außenpolitik und des Ver­trauens der Nachbarländer Bulgarien den Platz ein­zunehmen beginnt, der ihm im internationalen Le­ben der Staaten gebührt. Er erwähnte auch die bevorstehende Unterzeichnung eines bulgarisch-jugo­slawischen Freundschaftsvertrages und erklärte, er sei überzeugt, daß das bulgarische Volk mit be­sonderer Freude dieses für die Beziehungen zwischen den beiden slawischen Ländern außerorgentlich bedeutende Ereignis aufnehmen wird. Franco: „Soziale Gerechtigkeit, katholi­scher Glaube, Vaterlandsliebe“. . . - r . Salamanca, 1. Januar. (Inf.) General Franco hat über den Rundfunk­sender Salamanca eine Neujahrsansprache gehalten, in der er seiner Zuversicht bezüglich des Endsieges der nationalen Bewegung Ausdruck verlieh. Nach fünf Monaten erfolgreichen Kampfes bereite sich Spanien auf den entscheidenden Schlußkampf der Vernichtung der von Moskau nach Spanien entsand­ten internationalen bolschewistischen Kräfte vor. Das neue Jahr werde neue Siege bringen, und wenn einmal der Friede hergestellt sei, werde eine neue Epoche beginnen mit einer besiseren sozialen Ge­rechtigkeit, die auf dem katholischen Glauben und der Vaterlandsliebe auf gebaut werde. General Franco richtete dann an die südamerikanisohen Staaten einen Gruß, sowie an alle diejenigen, die mit Sym­pathie die Entwicklung der nationalen Bewegung m Spanien verfolgen, und forderte sie auf, Vertrauen zu haben, denn der Endsieg sei nahe. Caballero gegen die demokratische Ländler. Moskau, 2. Januar. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Die offiziöse Lzwesfäja ver­öffentlicht die Neu ja hrsglüeik wünsch telegiraimne des spa­nischen Boll-oh ewitkentrü hre rs Largo Caballero und der 'be­rüchtigten kommuiiisiiseben Ag'latoria La Passionaria. In der Depesche der letzteren heißt es u. a.: „Alle demokratischen Länder haben uns feilte im Stich gelassen! Nur Ihr in Sowjetrußtaad habt unsere Hilferufe gehört, nur Ihr habt uns hilfreiche Hemd ge­boten! Wir nehmen den Kampf jetzt mit noch größerer Kraft auf!“ • -» * PESTER LLOYD Mitternachtsfeier au der Landesfahne. In der Silvesternacht fand an der Landesfahne auf dem Szabadság-tér eine ‘feierliche Wachablösung _statt. Um Pmnlki 12 Uhr zögert Stüiäeriit.n des Türuilveirbaifdcs mit Fackeln auf die Wachposten. Der ehemalige Reic-hs­­ti-gsaibgeordniete Dir..Iwan Nagy, Kopräsident des Reliqiiiar- Landresifahnentkomitees, riffelt eine .Anspräche. Der ?. Fe Kr wohnte ein zahlreiches Publikum an. Dick Manó férje, Zoltau Artburné Perlesz Elza és Perlesz Irma testvérei a jnaguk és az egész rokonság nevében fájdalomtól megtörve tudatják, hogy mindenük Dich Flanónc szül. Perlesz ferry újév napján rövid szenvedés után csendesen el­hunyt. Temetése január 3-án, vasárnap fél 2 órakor, lesz a rákoskeresztúri izr. temetőben. Készvétlátogatások mellőzését kérjük! . Budapest, 1037. január 2.

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