Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. September (Jahrgang 9, nr. 2647-2672)

1882-09-15 / nr. 2659

RednetionnndJomiiiistratiom Heltauergafje 23. Sie scheint mit Ausnahme der Honn- und Heier­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 Er., vierteljährig 2 fl. 50 Er., Halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Zustellung in’3 Haus, mit Bustellung 1 fl., 3 fl. 6 fl., 12 fl. Abonnement mit Postversendung: Für das Juland: vierteljährig 3 fl. 50 ee 7ÄL., ganzjährig Für das Ausland: vierteljährig 9 RM. oder 12 Gre3., halbjährig 18 Fe er 24 ns a 36 NM. ober te. Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manustripte nicht zurückgestellt. NR 2659. Siebenbürgists- Deutsches Hermannstadt, Freitag, 15. September rg win N | Pronumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptleh­rean. Nr. 23: in Kronstadt die Buchenbluhen aaa Dresswandt, Heinrich Zeidner, Mediası 7 Hed­­­rich’s Erben, $shhässburg Heinrich Boidner’s Siliale, Bistritz Friedrich Wachsmann N. 197 Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach o.eg Wagner, Kaufmann, Breos Paul Batzoni, Lehr Wien Otto Maas (Haasenstein + Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter & C., H. Schalek,­­­ Pest A. V. Goldberger, Frankfurt 2.M. @G. L. Daube & G, Aufertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile loftet beim einmaligen Einraden 7 te., das zweitemal je 6%, daß drittemal je 5 Ir. d. 8, exclusive der Stempelgebühr von je 30 kr. 1882. In­dustrie der Steine, Erden und Metalle im südöslichen Siebenbürgen.­­ ­ Metall-V­erarbeitung. (H.) Was die Fabrikation von Eisen- und Stahlwaaren betrifft, so haben wir kaum die ersten Schritte gethan, um um$ aus dem Kleingewerbe zu we Wir haben unsere Schmiede, Schlosser und Klempner über dieses Landesgebiet mehr oder weniger vertheilt — je nachdem die Bevölkerung mehr oder weniger eine städtische ist. In unsern größten Städten sind auch Messerschmiede, Meilenhauer, Bühsenmacher, Schwertfeger u. dgl. zu treffen. Sie beschränken sich auf Reparaturen. Im Ganzen genommen hat die Zahl derjenigen, die diese blühender gewesenen Gewerbe betreiben, Ieithin abgenommen. Auch die Schmiede, Schloffer und Klempner leiden unter den sonfther, besonders aus Oesterreich, stark zugeführten billigen Artikeln. — &3 fehlt diesen Gewerben öifter an Gehilfen. Die qualitative Leistungsfähigkeit dieser Gewerbe indessen ist gestiegen. E 3 sind seltöne Schmiedarbeiten an Wägen und Skutschen in Kronstadt und Hermannstadt zu sehen. D& ist das Verdienst unserer Schmiede, besonders einiger auf dem Lande bei Kronstadt, auch etwas bei Hermann­­­stadt, daß jährlich einige Hundert jener Heinen eisenbeschlagenen Wirthschafts­­­wägen von hier nach Rumä­nien ausgeführt werden. Man ficht bei uns öfter schöne und vorzügliche Schlofferarbeiten selbst in den Hernern Städten, als: eiserne Desen, eiserne Thüren, Gitterarbeiten , in Kronstadt selbst feuersichere Feldkarten. Eine fabrikgmäßige Einrichtung sehen wir bei den Maschinen­­­bauern Julius Teutich und Hand Schiel in Kronstadt und U. Rieger in Hermannstadt. Beim Erstgenannten finden wir eine, auf mehreren großen Ausstellungen anerkannt gute Neuerzeugung von Bumpen, Schusterwaffen, Feuerspingen u. dgl. Julius Teutih­­it nahe und fern­­gesucht für alle Reparaturen, deren Herstellung den Schmied, Schloffer und Bellegieker erfordern. Hans Schiel erzeugt insbesondere Sägegitter, Bohr­­­maschinen, Parallel-Schraubstöde, schmiedeeiserne Niemsscheiben, Maschinen für die Papierfabrikation und besorgt einschlägige Reparaturen. U. Rieger in Hermannstadt ist nach unsern Verhältnissen groß und gut eingerichtet für Die Erzeugung von Göppel- und Handchreihmaschinen, Buchreuter, Pflüge, Rukurugießer, gr oder Häufelpflüge, eiserne Rechen ı. dgl., er hält land­­­wirthschaftliche Maschinen aus den ersten auswärtigen Fabriken auf dem Lager. 8 geht Einiges von seinen Erzeugnissen nach Rumänien. Unsere Klempner haben durch die leichte Zufuhr einschlägiger­ Artikel viel verloren. Aber sie gewannen durch die Bauarbeiten und sonstige Artikel von Weißblech, die so vielseitig ein neues Bedürfniß in Haus, Hof und Wirthschaft geworden sind.­­­8 bestehen zwei Jeugkammer­werte: in Nagy-Baczon bei Baroth dasjenige des Kronstädters Karl Felesius, mit 2 Schlagwerten, von Wasserkraft getrieben, 8 Arbeiter. Die Erzeugung von Hauen, Schaufeln u. dgl. betrug im Jahre 8000 fl. Der Abiag ist im Inland und nach Rumänien. Das Beughammerwerk in Mühlbach (einst Kupferhammer) gehört einer Aktiengesellschaft und ist von gleichem Umfang wie „Karlshütte“ in Naag-Bacgzon. Das Kerektbängaer Eisenmerk der Herren Hrobonyi und Lánczky er­­zeugt Gußmwaare, unglasirte Kessel für Pottaschebrennen, Seuerroste, Defen u. dgl.; auch Schmiedeeisen-Artikel und hat nach Rumänien einigen Ablaß. Die Schmiedzigeuner bei und sind jeher verdrängt, seit Nägel and Hufeisen in der Eisenhandlung billig zu haben sind. — Die Draht­­­binderei endlich wird von den wandernden oberungarischen Drahtbindern besorgt, die auch von Klempnerarbeiten Vieles an den Mann bringen. E83 ist bezeichnend, wie gering die einheimischen Rumänen an unserer Eisenindustrie, Schmiede und Schlosserei, betheiligt sind. Steller sind die passionirten Eisenarbeiter. Klempnerei,­ feinere Metallarbeiten, Metallguß u. dgl. sind gleichwohl in den Händen Deutscher. Gelb- und Glocengießer, deren in den größeren Städten noch einige bestehen, sind durch die stark eingeführten Waaren bedeutend herab­­­gekommen. Auch das Gewerbe der K­upferschmiede ist nicht mehr das alte. Die Kupferhämmer im Lande sind zum Theile eingegangen. Es besteht nur noch derjenige bei Kronstadt im Tümesthal und derjenige in Orlath bei Hermannstadt. Die Zahl der Kupferschmiede ist gelunden. Das Gebiet ihrer Erzeugungsartikel ist ein kleinere geworden durch die Einfuhr von fabrikemäßig erzeugten Kupfergefäßen und Maschinentheilen. Unter den Kupferschmieden sind Gebrüder Fabricius, Kupfer- und Metall­­­waarenfabrik in Hermannstadt, besonders in der Herstellung von Spiritus­­­fabriken, Brauereien, Färbereien, Dampfanlagen, Heizungen, rü­dsichtlich in bezüglichen Reparaturen thätig und gesucht. Als M­onteur eingeführter der­­­artiger Fabriksanlagen hat vorzüglichen Ruf auch Reinhart Vogt in Kronstadt. In der Erzeugung von Gold- und Silbergegenständen sind unter G old- und Silberarbeiter soweit thätig, als sie einschlägige Gegen- Hände repariren oder für den Handel, den sie mit dergleichen, aus der Yerne bezogenen Gegenständen betreiben, zurichten. Auch die Erzeugung von den einst beliebten fächsishen Schmudjadhen, als silberne Gürtel, Kopfnadeln (Bodelnadeln) sogenannte Bageln­­er, dgl. für den Bedarf der reichen Bauernschaft (in jüngster Zeit auch gesucht von Liebhabern), Hat mehr und mehr aufgehört. Die Bunzirungs stellen bei und Haben wenig zu thun. Dies­­jenigen, die bezügliche Waaren von Außen beziehen, Lassen dieselben in Wien oder Ofenpest punziren, weil es weniger Gänge und Umstände ver­­­ursacht, wie daheim. So beziehen auch unsere Uhrmacher die Metallbestandsheile und größtent­eils die ganzen Werke aus dem Ausland und beschäftigen si im Wesentlichen mit dem Handel, mit. Herrichtuugen und Reparaturen.­­­ Von den bisher erwähnten Metallarbeitsgebieten Lädt sie fast auße­­nahmslos sagen, daß es ihnen am Nachwuuch fehle und die Lehrlinge und Gesellen daheim zu seiner bessern Ausbildung zu gelangen vermögen. Der­­­jenige unter ihnen, welcher heute ein höheres Wissen und Können sein eigen zu nennen vermag, hat solches im Ausland, namentlich in Oesterreich und Deutschland, erworben. Wir wollen hier auch diejenigen industrielen Erzeugnisse betrachten, an denen Eisen, Stahl und anderes Metall wenigstens einen Hauptbestand­­­­theil bildet, d. i. Maschinenbau und Erzeugung von Werkzeugen, Aparaten, Instrumenten, Transportmittel und deren Bestandtheile. Soweit bei und von Maschinenerzeugung die Rede sein kann, haben wir davon soeben Erwähnung gemacht. Der Maschinengebrauch selber Hat bei uns noch nur ein schmales Gebiet erobert — in den Bewerben fast schmäler, als in der Landwirtsschaft. Wir sind hier in der Lage, den folgenden Ausweis über die Verbreitung von eisernen Pflügen neben den höfgernen, und von landwirthschaftlichen Maschinen in diesem Landesgebiet zu bieten. Die eisernen Pflüge und Eggen sind zum guten Theil örtliches Erzeugniß, wie auch einige Dreichmaschinen für Göppel­­­betrieb, Häckelschneider und Reuter. Die Dreichmaschinen mit Dampfkraft sind aus der Tyerne bezogen. Ausweis der in den siebenbürgischen Landestheilen in Verwendung stehenden haupt­­­sächliche­n landwirthschaftlichen Werkzeuge und Maschinen: Kronstädter Kammergebiet. Hem­fleton. Das Ringen nach GHlüik. Roman von $. Friedrid. (33. Sortjeßung.) Er befand sich im einer Aufregung, in der er sich selbst nicht mehr fannte. Einen Augenblick stand er zögernd stil, unschlüffig, was er thun solfe. Der Widerstand des Mädchens erbitterte ihn. Konnte er ihn nicht gewaltsam brechen, stand es nicht in seiner Macht, das Haus zu verschließen und sie am­ Verlassen d­esselben zu hindern? Die wilde Kraft in ihm hatte Luft, es mit allem, was sich ihm entgegenstellte, aufzunehmen, dem echte und dem Gefege zu tragen! Der Gedanke, daß er dadurch sein Ziel am wenigsten erreichen werde, trieb ihm zur Beherrschung. Um in den Park zurüczukehren und sein heißes Blut zu beruhigen, schritt er an dem parterre gelegenen Zimmer seines Dieners vorüber ; ein heller Lichtstrahl fiel durch das Fenster auf sein Gesicht, und wer dasselbe gesehen hätte, würde er schrecht zurückgefahren sein. Seine Wangen waren noch bleicher, als gewöhnlich, seine Augen schienen aus dem Kopfe gedrängt zu sein und die Lippen waren fest aufeinander gepieft. « Schnellschritt er im Parke dahin-wohini war ihm gleichgültig, er athmete rasch und tief,denn seine Brust schien zu eng zu sein für den Sturm in ihr,seine Hände ballten sich drohend und seinngesuchte die Dunkelheit zu durchdringe m als ob er sich nach einem Gegenstan­de sehne, indem er seiner Erbitterung Luft schaffen könne. Jenny hatte gesagt,daß sie ihn verlassen wolle,sie durste und sollte dies nicht zur Ausführung bringen.Nun sie wußte,daß er sie liebte,nun er es ihr selbst gestanden, war es ihm zur Unmöglichkeit geworden, seine Leidenschaft zu beherrschen. Wanda hatte es ihr getant, sie hatte die Schwester zu dem Entschlusse, fortzugehen, getrieben, er zitterte, als er an die unglückiche Frau dachte, ohne Zögern­­­ würde er sie ermordet haben, um die Fessel, welche ihn an sie kmüpfte, zu Lösen, um frei zu werben, wenn nicht ein Gefühl von eigheit ihn zurückgehalten hätte. Er sagte sich auch, daß rennt nie die Seine werben könne, wenn er ihrer Schwester das Leben genommen. Er dachte an die unglückliche Frau, er sah sie in dumpfer Verzweif­­­lung neben dem Bette ihres Kindes eigen, das sie in wenigen Tagen bers geben mußte, und in wilder dämonischer Freude suchte es in ihm auf, weil er sie lei­en­ mußte. Wenn sie diesem Schmerze erlag, dann war er frei, dann stand ihm sein Hinderniß, Yenny zu erringen, mehr entgegen. Seine wild erregte Phantasie kammerte sich an diesem Gedanken fest und ließ vie­­r Bilder des Glückes, welches er durch Jenny zu finden hoffte vor sich aufsteigen. Weiter und weiter eilte er in vem Parte. Er hatte nicht auf die düsteren Wellen geachtet, welche schon sett Stunden sich am Horizonte aufgethürmt hatten und näher und näher herangerüdt waren. Im ber Werne leuchtete er aufıumd schwaches Donnern drang in sein Ohr, er hörte es kaum. Immer näher rühte das Gewitter heran. Die Stilfe der Luft, welche bis dahin geherrscht hatte, wurde wie mit einem Stoße durch den Wind gebrochen, der durch­ die Wipfel der Bäume hinfuhr; er war der Vorbote des Gewitters und des losbrechenden Sturmes. Immer heftiger wurde der Kampf in der Natur, der Sturm heulte, die Dinge fuhren nieder und beleuchteten die Bäume und Rasenpläke des Bartes für flüchtige Augenblick­ mit hellem, bleichem Lichte, Donnierschläge machten die Luft erzittern und Bald ergoß sich der Regen in heftigen Strömen. Leupold fühlte sich etwas erleichtert, es war, als ob der Sturm in den Wolfen den in seinem Innern milderte, der Wind trieb die Regen­­­tropfen auf feine heiße Stirne, die Kühlung b­at ihm wohl. Was dümmerte es ihn, ob seine Kleidung durchnäßt wurde, sein Körper war gegen all’ solche Einflüsse abgehärtet. Die Heftigkeit des Gewitter fachte sogar eine wilde Luft in ihm an. Der verwegene Wunsch stieg in ihm auf, daß auch er die Kraft heffen möge, Blige zu schleudern und mit der Macht des Sturmes die Wipfel der Bäume zu brechen. Ohne daß es seine Absicht ge­wesen war, langte er auf dem Plate, wo er Lenny getroffen hatte, an, der Blik beleuchtete die Bank, auf­ der sie gesessen, und vor ihm stieg des Mädchens hübsches Bild auf. Er ließ sich auf die Bank nieder und troß des Sturmes verloren seine Gedanken sich in Traumbildern.­­­ Als Lenny die Schwester verlassen hatte, war­ diese allein mit dem Kinde geblieben. „Du sollt mir genommen werden!" rief sie, ihren Liebling fest an sich preffend, und als Frida ihren Namen mit von Heinen Armen umschlug. An Motoren können wir außer den Lokomotiven bios die Wihls­­räber erwähnen. An unseren Mühlwerfen, die biß auf 1800 zählen und viele ländliche Mahl-, Säge, Wall- und Stampfmühlen umfassen, aud­­­inggerammt, außer wenigen neueren Sanftmühlen, von Wasser getrieben werden, sind gewiß 2900 bis 3000 Wasserräder vorhanden. Sie stellen eine Abstufung von bezüglicher industrieller Kultur dar, die mit Exemplaren aus der ersten vorlandflächlichen Entdeckung des Wasserrades beginnt, und bis zu der modernen Turbine fortschreitet. Die zahlreichsten Wasserräder sind Werke der Waldbauern unter dem Uebiigen, der neben allem Uebrigen auch noch Mahlmaler, auch Wätter oder Stampfer ist. Das bessere Mihlred, mittel- oder unterschlächtig, das auf den Dörfern der Sachsen fuhr fie schluchzend fort: „Er hat kein Recht an Dich, weil er Dich nicht liebt! Hättest Du in seinem Herzen je eine Stelle eingenommen, so würde er lieber Alles Hingeben, ehe er Dich opfertel Der Armste Arbeiter Liebt sein Kind, er müht si, um ihm Brod zu schaffen, er­ hungert vielleicht selbst, um Die, denen er das Leben gegeben hat, nicht Noth lei­en zu Lassen !" Sie beugte ihr Gesicht auf den Kopf des Kindes, ihr Herz fehlen ruhiger zu Schlagen, so lange sie dasselbe an sich preste, sobald sie indessen wieder an das Faire, mitleidslose Gesicht ihres Gatten dachte, ructe sie schmerzlich erregt zusammen. Besaß sie denn die Kraft, um Frida gegen ihn zu fügen? Mußte sie nicht erwarten, daß er das Kind mit Gewalt aus ihrem Herzen reißen m werde! Schredte er vor irgend einer That zurück, wenn es galt, seinen Willen durchzuführen ? Ihr Kopf war durch all’ die Leiden, welche sie erduldet, müde und abgespannt, sie schten keinen Gedanken mehr fassen zu können und doch rief er ihr immer wieder zu: „Du mußt Dein Kind retten!" Aufgeregt strich sie mit der Hand über die Stirne Hin, sie befürchtete wahnsinnig zu werden, und doch mußte sie die unheimlich dämonische Macht, welche sie zu erfassen drohte, deren Hauch sie bereits fühlte, gewaltsam zurückkrängen, um ein Leben zu retten, bas von dem Zuge, an, an welchem es in ein Kloster ges­­bracht wurde, für sie verloren war. Der Gedanke, mit dem Knie zu fliehen, tauchte im ihr wieder auf. Die Hindernisse, welche sich ihr entgegenstellten. Hatten sie zurückeschreckt, gab es indessen ein Hinderniß, welches ein Meutterherz nicht überwinden konnte! Und wenn ihr dies nicht gelang, was konnte sie verlieren ? In ihrem Trankgast erregten Gemüte tauchten verlodende Bilder auf. Welches Glück, wenn es ihr gelang, mit dem Kinde weit, weit zu entfliehen, wenn sie einen Ort erreichte, wo Leupold sie nicht finden konnte! Wie gern wollte sie für ihren Liebling arbeiten und sich mühen, welcher beseligende Gedanke, wenn sie das Brod, welches sie ihm reichte selbst verdient hatte ! Sie sprang auf und horchte; in Leupold’s Zimmer war es still, still war es in dem ganzen Hause. Sie versuchte die Thüre ihres Gemaches leise zu öffnen; Kieselbe war nicht verschlossen. Die Abenddämmerung brach bereit, herein und fehien das, was sie beabsichtigte, zu begünstigen. In ihrem Schreibtiihe B barg sie Geld und werthuole Schmucsachen, welche Leupold ihr einst geschenkt hatte, ihre Hand zuchte, als sie diese nach den Sachen ausstrebte! Hatte sie ein Recht, dieselben zu nehmen? Ex hatte es ihr gegeben, sie zog die Hand zurück, (Fortfegung fofat.)

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