Új Magyar Múzeum 5/2 (1855)

Történettudományi osztály - Kubinyi Ágoston: Engel János Keresztely levelezésiből I.

ENGEL JÁNOS KERESZTELY’ LEVELEZÉSIBŐL. 71 dort war, erworben hatte, ohne dem Vorwissen und Erlaubniss der Vor­­gesetzten der Schule (namentlich des abscheulichen Superintendenten Benedek, der aus Hass gegen den modernen Hungarismus das Gesetz zu Wege brachte, dass aus der Bibliothek zum Gebrauch der Studieren­den , kein ungrisch geschriebenes Buch herausgegeben werden soll) ja ganz in geheim eopiren lassen. Die nicht abgeschriebene, sondern abge­malte Copie ist bereits in meinen Händen, und ich lasse es, sobald ich es thun kann, zum grossen Erstaunen des Benedek und Consorten, dru­cken. — Nicht ein Cornides und ein Révai, nicht die Teleki konnten da­von eine Abschrift erhalten, weil die gelehrten Herren neidisch auf den Besitz eines solchen Schatzes waren, und gern damit vor Manchem der die Bibliothek besuchte, paradierten. Ich glaube, dass unser Publikum, trotz seiner Indolenz, die nichts als sehr natürlich ist, die Erscheinung dieses Werkes mit Freude erhalten wird. Dayka’s Gedichte haben Wenigen gefallen, aber diese Wenigen sind mehr werth als der grosse Haufe, für den, nach Göthe’s bekannten Vers, Werke des Geistes und der Kunst nicht da sind. — Dieser Vers, den ich als Motto meinen Tövisek és Virágok vorgesetzt habe, erinnert mich , dass ich Ihnen ein Exemplar auch von diesem Werke beilegen muss. Sie erhalten auch dieses. Dayka’s Epitre de Heloise a Abelard er­hielt das Imprimatur der Censur nicht. Ich verstümmelte es, und schuf aus der Heloise eine Vestalin, und aus dem unglücklichen entmannten Abelard, einen Gallus. Die Censur schloss so die Augen zu, und hin­derte ihre Erscheinung nicht. Würden Sie sich die Mühe nehmen , Dayka’s Biographie, die vor seinen Gedichten steht, durchzublättern, so würden Sie darin eine ziem­lich mühsam und mit dem Aufwand einiger Gelehrsamkeit gearbeitete Excursion finden, in welcher ich die, aus Stolz und Gemächlichkeit wohl auch aus Mangel an tiefer philologischer Gelehrsamkeit nicht er­kannte Armuth unserer Sprache darthue, und die Wege anzeige, wie sie bereichert Werden kann und soll. Das Nämliche thue ich jetzt in dem Leben Báróczy’s, welches vor dem achten Band seiner Werke steht, und bis jetzt wohl schon gedruckt sein wird. Mänher, die Gelehrsamkeit be­sitzen, wie Prof. Sipos und Kézy, reichen mir dafür die Palme, und man­cher von unseren Palaeologen ist durch das , was ich in Dayka’s Leben gesagt habe, bekehrt; aber gemeine Menschen finden genug zu lachen, um meinen Gründen eine leichtsinnige Persifflage entgegen zu stellen. Bei einer todten Sprache, oder bei einer, welche schon den Gipfel ihres Flors erstiegen hat, geht das nicht; aber was sollen wir im Ungrischen thun, in welchem sogar Wörter für Tugend und Muth fehlen? denn jóságos cselekedet ist doch nicht Tugend, und bátorság ist nicht courage, sondern sureté. Wir hatten keine Wörter für bescheiden, ernst, eifer­süchtig, ich gab dafür: szerény, komoly, féltékeny, und unsere besser.*, Schriftsteller nahmen sie mi^ Dank an. Freilich erscheinen diese Wörter itn Márton’» Wörterbuche noch nicht; aber wie würde auch ein Márton

Next